Ein neuer Fußball-Skandal bahnt sich an: Die WM in Deutschland soll Opfer von Wettmanipulation gewesen sein. Auch BL-Spiele geraten unter Verdacht.
Ein Spiel der Fußball-WM 2006 in Deutschland steht unter Manipulationsverdacht. Das berichtete das deutsche Nachrichten-Magazin "Der Spiegel" am Samstag auf seiner Website. Demnach soll das Achtelfinale zwischen Ghana und Rekordweltmeisters Brasilien (0:3) angeblich manipuliert worden sein. Der kanadische Journalist Declan Hill behauptete im "Spiegel", dass ein asiatisches Wettsyndikat die Partie verschoben und auf eine Niederlage Ghanas mit zumindest zwei Toren Differenz gesetzt hatte.
Buch ab Dienstag im Handel
Hill hatte laut eigenen Angaben drei
Jahre lang weltweit recherchiert und will dabei herausgefunden haben, dass
ein ghanaischer Ex-Nationalspieler als Verbindungsmann zwischen einem
Wettpaten aus Bangkok und aktuellen Teamspieler fungiert hatte. "Ich weiß,
dass ich mit dem Feuer spiele", sagte Hill dem "Spiegel" über seine
Nachforschungen. Das Buch des Kanadiers, "Sichere Siege", erscheint am
Dienstag in Deutschland.
Fußball-Bundesliga
Außerdem sollen laut
"Spiegel"-Recherchen auch zwei Partien im deutschen Profi-Fußball
"auffällig" sein. Es soll sich um Hannover 96 gegen 1. FC Kaiserslautern am
26. November 2005 (5:1) und das Zweitliga-Spiel Karlsruher SC gegen
Sportfreunde Siegen am 7. August 2005 (2:0) handeln. Im Mittelpunkt der
Nachforschungen soll ein Malaysier stehen, der bereits im Juni des Vorjahres
vom Landgericht Frankfurt wegen versuchter Manipulation von Spielen in der
österreichischen Bundesliga und der deutschen Regionalliga zu zwei Jahren
und fünf Monaten Haft verurteilt worden war.
Die beiden Partien waren nicht Gegenstand des damaligen Prozesses, der vermeintliche Wettpate soll bei asiatischen Buchmachern allerdings jeweils siebenstellige Beträge darauf gesetzt und gewonnen haben. Alle Spieler, deren Verbindungen zum Wettpaten der "Spiegel" offenlegt, beteuern ihre Unschuld, heißt es in dem Bericht. Sowohl DFB als auch DFL bekräftigten, dass sie eine "umfangreiche Aufklärung" des Falles anstreben. Der Asiate soll unterdessen im Ausland untergetaucht sein, nachdem er gegen Kaution freigelassen worden war. Gegen ihn soll in Deutschland seit Mitte Jänner ein Haftbefehl bestehen.