Kraft gefeuert
Zellhofer soll LASK retten
10.11.2010LASK-Boss Peter-Michael Reichel über die Hintergründe des Trainer-Rauswurfes.
Linz. Wahnsinn, was sich beim LASK abspielt: Ein turbulenter Mittwoch!
ÖSTERREICH hatte nach dem 0:1 im Cup gegen Ried berichtet, dass Trainer Kraft unmittelbar vor dem Rauswurf steht. Gestern, kurz nach 12 Uhr, kam es im Büro auf der Linzer Gugl zum großen Krisengipfel. Da räumte LASK-Boss Peter-Michael Reichel (57) auf. Er sagte zu Kraft: „Tut mir leid, es geht nicht mehr.“
Kraft: „Die Überraschung war nicht mehr so groß“
Um 14.19 Uhr wurde das Ende der Zusammenarbeit mit dem Trainer offiziell verkündet – nach nur neun Monaten und fünf Tagen. Eine einvernehmliche Trennung.
Kraft rief noch seinen Kotrainer Michael Baur (41) am Handy an, informierte ihn. Um 14.39 Uhr meldete sich der Tiroler dann in der ÖSTERREICH-Redaktion. Kraft: „Ich bin gefasst. Die Überraschung ist nicht so groß gewesen. Ich kann die Unzufriedenheit des Klubs verstehen. Herr Reichel hat sich immer sehr korrekt verhalten.“
Unter Kraft stürzte der LASK auf den letzten Platz ab. Die herben Pleiten in den jüngsten drei Spielen (Torverhältnis 2:11) und das Cup-Aus waren zu viel. Deshalb zog Reichel nun die Reißleine: „Ich muss reinen Tisch machen. Kraft war seit dem Austria-Match schwer angeschlagen.“
Der Trainerwechsel ist bei einer streng geheimen Sitzung am Sonntagabend beschlossen worden. Auch Krafts Auftritt in der TV-Sendung „Talk und Tore“ auf Sky passte Reichel gar nicht. Der Präsident: „Das hätte Kraft vorher mit mir absprechen müssen.“
Zellhofer sah sich schon den nächsten Gegner an
Die Trainersuche läuft schon seit zwei Wochen auf Hochtouren. Reichel und Zellhofer saßen mehrmals zusammen. Gestern war Zellhofer bereits im Horr-Stadion, sah sich mit Innsbruck den nächsten Gegner des LASK an.
Mögliche Kandidaten auch: Markus Schupp (44) und Kurt Jara (60). Aber mit Zellhofer dürfte alles fix sein. Die Präsentation ist heute, 12 Uhr, geplant!
Die Fans sind wütend, gehen auf die Barrikaden, boykottierten das Derby.
LASK-Geschäftsführer Niklas Belihart erhielt Morddrohungen. Die LASK-Anhänger sind heiß, weil der Chef der „Vikings“ Stadionverbot bekam. Rettet Zellhofer jetzt den LASK?