Koller verzichtet auf Experimente

Österreichs Fußball-Teamchef Marcel Koller setzt im Testspiel am 5. März in Klagenfurt gegen Uruguay auf altbewährte Kräfte. Der am Dienstag nominierte 23-Mann-Kader für das Duell mit dem zweifachen Weltmeister ist nahezu identisch mit jenem Aufgebot, das der Schweizer für das bisher letzte Länderspiel am 19. November 2013 gegen die USA (1:0) zusammenstellte.

Zulechner & Hosiner auf Abruf
Vom damaligen Kader sind Manuel Ortlechner und Philipp Zulechner nicht mehr mit von der Partie. Die im November verletzt gewesenen Sebastian Prödl, Andreas Weimann, Zlatko Junuzovic, Marcel Sabitzer und Emanuel Pogatetz kehren zurück, dafür steht der gegen die USA nachnominierte Kevin Wimmer so wie Ortlechner und Zulechner oder auch Philipp Hosiner nur auf der Abrufliste.

Bonus für Stammkräfte
Von einer "geschlossenen Gesellschaft" im ÖFB-Team wollte Koller dennoch nicht sprechen. Jeder Spieler habe die Möglichkeit, sich mit starken Leistungen aufzudrängen, betonte der 53-Jährige. Allerdings gab der Teamchef zu, dass jene Kicker, die in seiner Amtszeit regelmäßig im Kader standen, einen gewissen Bonus genießen. "Wir haben in zwei Jahren eine Gruppe kreiert, von der wir das Gefühl haben, dass wir mit ihr am weitesten kommen können", sagte Koller.

Dieser Gruppe bringt Koller seit November 2011 seine persönliche Philosophie näher. "Wenn ich eine Idee vermitteln will, ist es schwierig, einem Spieler an einem Tag etwas zu sagen, was andere schon seit zwei Jahren hören", erklärte Koller. Deshalb seien auch in Zukunft größere personelle Veränderungen nicht zu erwarten. "Wir sind nicht gewillt, bei jedem Länderspiel fünf oder sechs Neue dazuzunehmen und wieder von vorne zu beginnen."

Koller lobt Bullen
Deshalb schaffte es auch Salzburgs Stefan Ilsanker trotz zuletzt guter Auftritte nicht in den Kader. "Aber er steht auf der Abrufliste. Damit möchten wir seine Leistungen honorieren", meinte Koller und lobte generell die Spielweise von Red Bull Salzburg. "Die Salzburger präsentieren sich hervorragend und haben im Moment durch ihre Siege auch Selbstvertrauen, das haben sie gegen Ajax eindrucksvoll bewiesen. Ich hatte das Gefühl, dass Ajax die Salzburger nicht ganz ernst genommen hat und dafür bestraft worden ist", vermutete Koller.

"Urus" kommen mit allen Stars
Weit mehr als das Ajax-Match der "Bullen" interessiert Koller jedoch die Partie seiner Auswahl gegen Uruguay, für die bisher 15.000 Tickets verkauft sind. "Wir wollen nach vorne spielen, uns wenn nötig aber auch zurückziehen, die Räume eng machen und bei Ballgewinn schnell nach vorne kommen", so die Marschroute des Teamchefs gegen die Südamerikaner, die mit allen Stars wie Luis Suarez, Edinson Cavani oder Diego Forlan anreisen.

Dass viele seiner Spieler derzeit mit Abstiegssorgen zu kämpfen haben, könnte laut Koller sogar ein Vorteil sein. "Der Abstiegskampf macht dich härter. Das sind Erfahrungen, die etwas bringen können, wenn man damit umgehen kann. Wir brauchen in der EM-Qualifikation die Mentalität, dass wir belastbar sind und mit Negativerlebnissen umgehen können", erklärte der Schweizer.

Quali-Start gegen Schweden
Der Countdown für die EM-Qualifikation startet laut Koller nicht mit dem Uruguay-Spiel, sondern hat schon gegen die USA begonnen. Nach der Partie am Mittwoch steigen am 30. Mai gegen Island und am 3. Juni gegen Tschechien weitere Freundschaftsspiele. "Da könnte es sein, dass wir noch andere Spieler testen", sagte Koller. Außerdem ist ein Testmatch unmittelbar vor dem EM-Quali-Auftakt in Wien gegen Schweden am 8. September möglich.

Schmid-Posten nicht nachbesetzt
Nicht mehr möglich sind Änderungen im Betreuerstab. Der Posten des ehemaligen Koller-Assistenten Fritz Schmid wird nicht nachbesetzt, die ÖFB-Auswahl nimmt daher mit Thomas Janeschitz als einzigem Co-Trainer den Weg zur EM in Angriff.

Die Chancen auf eine Teilnahme an der Endrunde 2016 in Frankreich stehen nicht schlecht, schließlich wurde das Starterfeld von 16 auf 24 Teams aufgestockt. "Für uns ist das sicher besser, und ich denke nicht, dass die EM dadurch verwässert wird", sagte Koller im Hinblick auf Kritik an der Turnier-Erweiterung unter anderem aus Deutschland.

Der Kader für den Test gegen Uruguay im Detail:

Tor (3): Robert Almer (Energie Cottbus/GER, 13 Länderspiele), Heinz Lindner (Austria Wien, 5), Ramazan Özcan (FC Ingolstadt/GER, 1)

Verteidigung (9): Aleksandar Dragovic (Dynamo Kiew/UKR, 27 Länderspiele/0 Tore), Christian Fuchs (Schalke 04/GER, 60/1), György Garics (FC Bologna/ITA, 38/2), Martin Hinteregger (Red Bull Salzburg, 1/0), Florian Klein (Red Bull Salzburg, 17/0), Emanuel Pogatetz (1. FC Nürnberg/GER, 60/2), Sebastian Prödl (Werder Bremen/GER, 44/4), Markus Suttner (Austria Wien, 10/0)

Mittelfeld (8): David Alaba (Bayern München/GER, 31/6), Marko Arnautovic (Stoke City/ENG, 32/7), Guido Burgstaller (Rapid Wien, 7/0), Martin Harnik (VfB Stuttgart/GER, 42/10), Andreas Ivanschitz (UD Levante/ESP, 66/12), Zlatko Junuzovic (Werder Bremen/GER, 29/4), Veli Kavlak (Besiktas Istanbul/TUR, 29/1), Christoph Leitgeb (Red Bull Salzburg, 36/0), Marcel Sabitzer (Rapid Wien, 3/0)

Sturm (3): Marc Janko (Trabzonspor/TUR, 37/16), Andreas Weimann (Aston Villa/ENG, 10/0), Lukas Hinterseer (Wacker Innsbruck, 1/0)

Auf Abruf (10): Thomas Gebauer (SV Ried, 0) - Manuel Ortlechner (Austria Wien, 9/0), Christopher Trimmel (Rapid Wien, 3/0), Andreas Ulmer (Red Bull Salzburg, 2/0), Kevin Wimmer (1. FC Köln/GER, 1/0) - Stefan Ilsanker (Red Bull Salzburg, 0), Jakob Jantscher (NEC Nijmegen/NED, 16/1) - Philipp Hosiner (Austria Wien, 5/2), Philipp Zulechner (SC Freiburg/GER, 1/0), Robert Zulj (Red Bull Salzburg, 0)

Nächste Seite: Der Ticker zum Nachlesen

12.15 Uhr: Das war es von der PK zur Kaderbekanngabe von Marcel Koller. Der Teamchef verzichtet im Test gegen Uruguay auf Experimente und vertraut seinem bisherigen Stamm. Wir bedanken uns fürs Mitlesen!

12.11 Uhr: ÖFB-Pressesprecher beendet die PK im Studio 44.

12.09 Uhr: "Ich hatte das Gefühl, das Ajax Salzburg nicht ernstegnommen hat. Dafür wurden sie bestraft. Ich glaube, dass Salzburg auch im Rückspiel ähnlich auftreten wird und sich das nicht mehr nehmen lassen wird", spricht Koller über die starken Leistungen der Bullen.

12.08 Uhr: "Wir haben uns entschieden, im Betreuerteam keine weitere Person dazu zu nehmen", so Koller über den Abschied von Fritz Schmid.

12.07 Uhr: Koller über die Aufstockung der EM: "Ich denke nicht, dass die EM verwässert wird. Für die kleineren Teams wie uns ist es sicher ein Vorteil. Wir sind froh, dass es so ist und wollen natürlich versuchen, dabei zu sein."

12.05 Uhr: "Wir werden in den nächsten 1,5 Jahren den Kader sicher nicht komplett auf den Kopf stellen."

12.04 Uhr: "Vor zwei Jahren wollten wir einen Pott schaffen, mit 25-30 Spielern schaffen, mit den wir arbeiten können. Dieser Pott ist größer geworden und hat sich bewährt.

12.02 Uhr: "Der Abstiegskampf macht die Spieler härter. Diese Mentalität brauchen wir, dass wir auch die negativen Erlebnisse wegstecken können", so Koller über die SItuation der ÖFB-Kicker in Deutschland. Derzeit stecken vor allem Martin Harnik und die Bremer im Abstiegskampf.

12 Uhr: Koller betont aber, dass es für neue Spieler durchaus Chancen gibt, sich über Leistung ins Team zu spielen.

11.58 Uhr: Marcel Koller: "Wir sind nicht gewillt, jedes mal wenn Länderspiel ist fünf, sechs Neue dazuzunehmen und alles von vorne zu beginnen."

11.56 Uhr: "Wir haben in den letzten zwei Jahren eine Gruppe kreiert, wo wir der Meinung sind, dass es mit denen am besten geht. Sie haben natürlich einen gewissen Bonus, so Koller zur Tatsache, dass kein neuer Spieler im Kader steht.

11.55 Uhr: Die Österreicher starten an einem Montag in die Quali, eventuell gibt es am Wochenende davor noch einen Testspiel. Das will Koller aber noch mit dem gesamten Trainerstab und den Verbandsbossen absprechen.

11.53 Uhr: "Wir wollen nach vorne spielen und auch versuchen, uns zurückzuziehen und die Räume eng zu machen. Wir wollen Fußball spielen und uns Selbstvertauen aufbauen", gibt Koller die Devise für den Test aus.

11.52 Uhr: "Wir wollen das USA-Spiel bestätigen und ein positives Ergebnis holen", so Koller.

11.51 Uhr: Der Kader für den Test gegen Uruguay im Detail: Almer, Lindner, Öczan; Dragovic, Fuchs, Garics, Hinteregger, Klein, Pogatetzm Prödl, Suttner, Alaba, Arnautovic, Burgstaller, Harnik, Ivanschitz, Kavlak, Leitgeb, Sabitzer, Hinterseeer, Janko, Weimann

11.50 Uhr: Auf Abruf steht erstmals Stefan Ilsanker von Red Bull Salzburg.

11.50 Uhr: Junuzovic und Weimann kommen wieder in den Kader zurück. Beide haben beim letzten Test gegen die USA gefehlt.

11.49 Uhr: Es wird das dritte Spiel gegen Uruguay sein - derzeit sind rund 15.000 Karten verkauft.

11.47 Uhr: Jetzt wird es ernst, in Kürze gibt Marcel Koller den Kader für den Test bekannt. Zuvor gibt es aber noch ein gemeinsames Foto der ÖFB- und tipp3-Vertreter.

11.45 Uhr: "Ich habe in der Schweiz einmal einen Spot gedreht, das war aber nach zwe, drei Stunden fertig. Diesmal war es länger, intensiver und auch das Ergebnis dementsprechend besser", so Marcel Koller.

11.44 Uhr: Generalsekretär Ludwig freut sich über die ausgeweitete Zusammenarbeit mit tipp3.

11.42 Uhr: Jetzt ist Marcel Koller am Wort. "Es war interessant bei so etwas einmal dabei zu sein. Es ist alles sehr professionell abgelaufen", so der Schweizer über seine Erfahrungen beim Videodreh.

11.39 Uhr: Jetzt wird das Kampagnenziel von tipp3 erläutert, die Werbespots mit Teamchef Marcel Koller werden abgespielt.

11.36 Uhr: In einem Video wird die Entstehung der Werbespots gezeigt.

11.34 Uhr: Zuerst wird einmal die neue Partnerschaft mit tipp3 präsentiert. Marcel Koller hat bereits einige Werbespots mit dem Wettanbieter gedreht.

11.32 Uhr: Los geht's der Temachef ist im Raum.

11.28 Uhr: Das Medieninteresse an der heutigen PK ist groß, das Studio 44 gut gefüllt.

11.25 Uhr: In fünf Minuten soll die PK losgehen. Man darf gespannt sein, welche Neulinge ÖFB-Teamchef Koller für den Test gegen Uruguay nominieren wird.

11.16 Uhr: "Die Mannschaft muss sich weiterentwickeln und die Geilheit haben, Spiele gewinnen zu wollen", fordert Teamchef Koller. Vor der EM-Quali müsse das Team besonders die Auswärtsschwäche in den Griff bekommen.

11.10 Uhr: Kiew-Legionär Aleks Dragovic zeigt sich vor der EM-Quali optimistisch: "Wir können deie Quali schaffen." Gleichzeitig hält er die Gruppe für "alles andere als leicht".

11 Uhr: Am Sonntag wurde Österreich bei der Gruppen-Auslosung für die EM-Quali 2016 in Gruppe G gelost. Die Gegner der Österreicher:  Russland, Schweden, Montenegro, Moldawien, Liechtenstein

10.30 Uhr: Herzlich willkommen beim oe24-Liveticker. Um 11.30 Uhr gibt ÖFB-Teamchef Marcel Koller den Kader für das Testspiel gegen Uruguay am 5. März in Klagenfurt bekannt. Wir berichten für Sie LIVE von der PK.

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Teamchef Marcel Koller gibt den Kader für den Test gegen Uruguay am 5. März in Klagenfurt bekannt. Das erste Quali-Spiel findet dann am 8. September in Wien gegen Schweden statt. Bis dahin will der Schweizer die Nationalelf auf Vordermann bringen. Koller: „Die Mannschaft muss sich weiterentwickeln und die Geilheit haben, Spiele gewinnen zu wollen. Das gilt vor allem auch für Partien in der Fremde. Wenn wir in Frankreich dabei sein wollen, müssen wir unsere Auswärtsprobleme beheben.“

Gleich drei Quali-Spiele im Herbst zu Hause
Nach dem Schweden-Spiel folgen im Herbst das Auswärtsmatch in Moldawien (9. Oktober) und die so wichtigen Heimpartien gegen Montenegro (12. Oktober) und Russland (15. November). Koller ist darüber nicht glücklich. „Wir haben von den ersten vier Spielen drei zu Hause. Es ist so, dass es jetzt gut aussieht, aber es kommt jetzt darauf an, dass man die Spiele dann auch gewinnt.“

Koller rechnet sich auch gegen Russen was aus
Russland und Schweden sind für Koller die Topfavoriten in der Gruppe. Auch gegen die Russen dürfe man sich aber Chancen ausrechnen. „Ich denke, dass auch gegen die Russen was möglich sein wird, wenn wir das Maximum herauskitzeln können. Ich würde mich freuen, wenn wir ihnen Schmerzen bereiten könnten“, blickte Koller optimistisch voraus.