Marcel Hirscher hat am Dienstag beim Riesentorlauf in Schladming seinen ersten öffentlichen Auftritt seit seiner Knieverletzung absolviert.
Der Salzburger hatte sich am 3. Dezember nur wenige Kilometer entfernt beim Training das Kreuzband gerissen. "Es geht mir den Umständen entsprechend. Es ist nicht lustig, eine Erfahrung, die ich nicht unbedingt machen muss", erklärte der 35-Jährige. Ob er seine Karriere als Skirennläufer nach der Genesung wieder aufnimmt, ließ er offen.
- Feller & Co. bei Slalom-Finale in Schladming unter Druck
- Kristoffersen motzt über den Hirscher-Ski
- Nach Kriechmayr-Schock: ÖSV-Coach deutet Mayer-Comeback an
Eigentlich hatte Hirscher nach seinem Comeback im Herbst die Planai dieser Tage im Renndress in Angriff nehmen wollen, daraus wurde nichts. Nun kam er als Zuschauer gemeinsam mit seiner Freundin zum Nachtrennen. Mit der schweren Verletzung habe er sich "noch nicht richtig angefreundet. Ob das jemals eine Freundschaft wird, bezweifle ich sehr stark." Jetzt gehe es darum, wieder gesund zu werden." Reha statt Piste lautet das Programm. "Da ist mir nicht fad, ehrlich gesagt."
"60 mega Skitage"
Am Anfang seien Frustration und Enttäuschung schon groß gewesen. "Ich habe immer geglaubt, das passiert mir nicht so schnell mit dem Kreuzband, weil ich einfach so oft schon Glück gehabt habe. Aber auf einmal ist es dann da. Schade, dass ich schlussendlich nie die Chance gehabt habe, mehr ins Skifahren reinzukommen", meinte Hirscher. Er habe "60 mega Skitage" gehabt. "Aber ich bin halt leider nicht zum Rennfahren gekommen."
Primäres Ziel ist, fit zu werden
An ein erneutes Comeback denkt der achtfache Gesamtweltcupsieger derzeit nicht. "Das primäre Ziel ist jetzt, so fit zu werden, wie ich es immer war. Das ist das Minimum, was ich gern hätte. Dann kann ich weiter entscheiden." Das Knie müsse mitspielen, die Heilung verlaufe nach Angaben seiner Ärzte gut. "Die haben alle eine Gaudi und sind froh, wie es verläuft." Zudem versicherte der 67-fache Rennsieger im Weltcup: "Meine Leidenschaft bleibt definitiv."
Mit Blick auf die Heim-WM zeigte sich Hirscher überzeugt, dass seine Landsleute reüssieren werden. "Die Jungs wissen genau was sie zu tun haben und wissen auch, dass sie so knapp dran sind. Es fehlt ja nicht viel. Da werden wir schon die eine oder andere Überraschung sehen."