1 Monat vor Auftakt
Mit diesem Geheimtrick holen ÖSV-Stars entscheidende Hundertstel
27.09.2023In einem Monat startet in Sölden der Weltcup-Winter (28./29. Oktober RTL Damen & Herren). Im Kampf um den Gesamtweltcup will Marco Schwarz dem Schweizer Überflieger Marco Odermatt den Kampf ansagen. Mit einem Spezial-Trick.
Seit Dienstag ist Allrounder Schwarz (28) von seinem XXL-Trainingscamp aus Südamerika zurück. "Marco hatte sehr gute Ski-Wochen", schwärmt Ski-Austria-Herrenchef Marko Pfeifer. Nach zwei Wochen beim Speed-Team hat er mit echt starken Slalom- und Riesentorlauf-Zeiten beeindruckt." Das klingt nach Kampfansage Richtung RTL-Auftakt . Dort will Schwarz, der bisher nur zwei 13. Plätze in Sölden vorweisen kann, wie seine ÖSV-Kollegen von unserer neuen Starttechnik-Offensive profitieren. Und - wenn alles nach Plan läuft - Gesamtweltcup-Titelverteidiger Odermatt im Kampf um die große Kristallkugel zumindest ärgern.
Starttechnik-Übungen auf Riesen-Laufbändern
Starttechnik-Offensive? Pfeifer verrät auf oe24-Anfrage: "Nach den Weltcup-Rennen in Aspen (Abfahrt, Super-G und Slalom im März, d. Red.) hab ich ein E-Mail an unsere Trainer und an unser Kondi-Kompetenzzentrum geschickt: Warum verlieren wir am Start, vor allem wenn es flach dahin geht, so viel Zeit?" Seither rauchen bei den ÖSV-Verantwortlichen die Köpfe. Eine der Schlussfolgerungen: Es happert an unserer Starttechnik.
Die Konsequenz: Die ÖSV-Herren absolvierten heuer in der Vorbereitung spezielle Stockschub- und Schlittschuhschritt-Kurse. Und zwar auf Riesen-Laufbändern unserer Biathleten und Skilangläufer in Hochfilzen und in der Ramsau - dabei achten Langlauf-Trainer darauf, dass Schwarz, Kriechmayr & Co. das Letzte aus der Anschubphase herausholen. "Wir schauen uns alles an, von der Schubtechnik bis zur Stocklänge", sagt Chefcoach Pfeifer. "Und wenn es nur fünf Hunderstel sind, die du oben gewinnst - sie können im Ziel entscheidend sein."
Vor allem die norwegischen Speed-Spezialisten um Seriensieger Aleksander Aamodt Kilde holten, wie Video-Analysen ergaben, in vergangenen Jahren auf speziellen Strecken (z. B. am Start der früheren Abfahrt in Lake Louise) in flachen Startpassagen Extra-Hundertstel-, manchmal sogar Zehntelsekunden heraus. "Die Norweger werden mit Langlauf groß, die haben das im Blut", erklärt Pfeifer. "Aber wir können uns das auch erarbeiten."
Dann blicken wir ab sofort gespannt auf den Stockeinsatz der ÖSV-Asse am Start - in Sölden wird das allein freilich nicht reichen, um gegen "Mr. Riesentorlauf" Odermatt zu bestehen. Pfeifer: "Ich hab ihn in Argentinien beim Training beobachtet. Er ist sauschnell unterwegs ..."