Nerven liegen blank
Alonso brüllt sein Team nieder
01.11.2012
Drei Rennen vor Schluss liegen bei Alonso und Ferrari die Nerven blank.
13 Punkte fehlen dem Ferrari-Star auf Titelverteidiger Sebastian Vettel, der die letzten vier Rennen gewonnen hat. Nun berichtete die italienische Tageszeitung La Stampa, dass es in der Nacht vor dem Rennen in Indien zum Eklat gekommen war. Der ehrgeizige Spanier soll sein komplettes Team in einem Wutanfall böse zusammengebrüllt haben. Dem Bericht zufolge war Alonso dabei sogar auf Cheftechniker Pat Fry losgegangen.
Ferraris Cheftechniker kritisierte seinen Top-Star
Der Grund: Fry hatte auf einer Pressekonferenz die Schuld für Alonsos bescheidenen Startplatz fünf bei dem Piloten gesehen und eine "nicht perfekte Qualifikationsleistung" moniert. Das war Alonso zu viel. Teamchef Stefano Domenicali musste sich zwischen die Streithähne werfen und konnte somit den Zoff weit nach Mitternacht halbwegs schlichten. Wie La Stampa weiter berichtet, hatte sich Alonso bereits weiter gegen Fry munitioniert und wollte dem Techniker mangelnde Innovation und Entwicklungsgeschwindigkeit vorwerfen, und zwar öffentlich über Twitter.
Alonso wollte Cheftechniker auf Twitter bloßstellen
Die geplante Botschaft sollte lauten: "Meine 1,2 Millionen Follower sollen wissen, dass die aerodynamischen Schlüsselkomponenten im Heck des Ferrari immer noch die gleichen sind wie im Mai." In anderen Worten: Die Technikabteilung von Ferrari arbeite schlecht und entwickle keine Verbesserungen für den F2012. "Ich kann nichts Positives erkennen. Bei anderen Teams gibt es wenig Gerede, aber viele Updates. Bei uns ist es umgekehrt." Keine gute Grundlage bei Ferrari auf der Zielgeraden der Saison.
Alonso erlebte schon 2010 Riesenpleite in Abu Dhabi
"Im Moment können wir nicht gewinnen", legt Alonso nach, der aber für seinen dritten WM-Titel nach 2005 und 2006 (damals Renault) unbedingt Siege braucht. Darum fordert der Spanier von Domenicali: "Wir müssen einen Schritt nach vorne machen." Alonso selbst wird am Sonntag bestens vorbereitet in den drittletzten Grand Prix gehen. Am vergangenen Dienstag erkundete er die Strecke laufend: Vier Runden auf dem 5,554 Kilometer langen Kurs. Er will nicht die Enttäuschung von 2010 erleben. Vor zwei Jahren musste er deprimiert und völlig verschwitzt mit ansehen, wie Vettel hier seinen ersten WM-Titel einfuhr.