Dementi
Alonso fährt Saison bei McLaren zu Ende
09.08.2007
Manager des Weltmeisters stellt klar: Alonso wird heuer nicht das Team wechseln. Danach ist Abschied von McLaren aber wahrscheinlich.
Einen vorzeitigen Abschied des zweifachen Formel-1-Weltmeisters Fernando Alonso von McLaren-Mercedes wird es nach Angaben seines Managers Luis Garcia Abad in diesem Jahr nicht mehr geben. "Wir sind bei McLaren, um den dritten Titel zu holen", sagte Abad der spanischen Zeitung "El Pais". Einen Wechsel seines Schützlings nach Saisonende schloss er aber wegen dessen Streits mit seinem Teamkollegen Lewis Hamilton nicht aus.
Keine sofortige Freigabe
Meldungen, nach denen McLaren-Chef Ron
Dennis dem 26-jährigen Spanier die Freigabe für einen sofortigen Weggang
erteilt habe, dementierte Abad. "McLaren will den Vertrag erfüllen", betonte
der Manager. Dies habe ihm Dennis versichert. Alonsos Kontrakt läuft noch
zwei Jahre.
Die spanische Zeitung "Marca" (Mittwoch-Ausgabe) will erfahren haben, dass das Umfeld von Alonso den Doppelweltmeister zum Verbleib bei McLaren-Mercedes geraten habe. Ein Grund sei, dass die spanischen Sponsoren des Teams nicht so schnell aus ihren Verträgen rauskämen.
Streit-Schlichtung
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug forderte
indessen die Streithähne zur Mäßigung auf. "Es kommt nicht auf gegenseitige
Sympathie-Bekundungen an. Aber die Piloten müssen sich akzeptieren, dafür
sorgen wir", sagte der 54-Jährige der "Bild"-Zeitung. Zu den Gerüchten um
Alonsos Wechselabsichten meinte Haug: "Es wird von außen spekuliert und
politisiert. Fernando will bei uns fahren, wie er sagt. Und ich habe bei
bestehendem Vertrag keine gegenteiligen Hinweise."
Ultimatum
Die englische Tageszeitung "The Times" hatte am
Dienstag berichtet, Teamchef Dennis habe Alonso die Freigabe für einen
Wechsel erteilt. Zuvor soll der 26-Jährige, der erst zu Beginn der Saison
von Renault zum britisch-deutschen Team gekommen war, ein Ultimatum gestellt
haben ("Hamilton oder ich"). Alonso fühlt sich bei McLaren-Mercedes
gegenüber dem 22-jährigen Jungstar benachteiligt. "Ich habe mit Dennis
gesprochen. Er hat gesagt, dass das, was in der 'Times' steht, nicht
stimmt", betonte Alonso-Manager Abad.
Eskalation
Beim Grand Prix von Ungarn hatte sich am vergangenen
Wochenende die Auseinandersetzung zwischen den beiden Silberpfeil-Piloten
zugespitzt. Alonso hatte kurz vor dem Ende des Qualifyings mit einem
ungewöhnlich langen Boxen-Stopp seinen Teamkollegen blockiert. "Dass die
Fehler beim Qualifying nicht zu akzeptieren sind, ist klar. Aber bei uns
kämpfen zwei Fahrer um die WM. Das bringt besondere Anspannung mit sich.
Doch wir kriegen das hin", meinte Haug. Es habe noch in Budapest "gute
Gespräche mit beiden" gegeben. "Aber wir werden uns vor dem Istanbul-Rennen
alle zusammensetzen, um Restliches zu klären."
Wohin geht Alonso?
In den italienischen Medien wurde bereits
über Alonsos potenzielle neue Arbeitgeber spekuliert. "Wer schnappt sich
jetzt Alonso?", fragte etwa die "Gazzetta dello Sport". Neben Ferrari seien
auch Renault und BMW-Sauber im Rennen. Als "realistischste Möglichkeit"
nannte die Sporttageszeitung eine Rückkehr zu "Papa Briatore". Unter
Renault-Teamchef Flavio Briatore hatte Alonso 2005 und 2006 den WM-Titel
geholt.