vor Mexikaner Perez
Alonso-Triumph im Malaysia-GP
25.03.2012
Vettel und Australien-Sieger Button gehen beim Chaos-GP in Malaysia leer aus.
Fernando Alonso ist der Regenkönig von Sepang. Der Ferrari-Superstar entschied am Sonntag überraschend den turbulenten Formel-1-Grand-Prix von Malaysia für sich. Der Spanier setzte sich nach einem zwischenzeitlichen Abbruch bei wechselnden Bedingungen vor Sensationspilot Sergio Perez im Sauber und Pole-Mann Lewis Hamilton im McLaren durch. In der WM führt Alonso nach zwei Rennen nun fünf Punkte vor Hamilton und zehn vor dessen Teamkollege Jenson Button.
Einen Rückschlag setzte es für Red Bull. Mark Webber verpasste das Podest als Vierter knapp. Das Rennen von Weltmeister Sebastian Vettel machte Nachzügler Narain Karthikeyan bei der Überrundung zunichte. Nach einer leichten Berührung platzte acht Runden vor Schluss Vettels linker Hinterreifen. Der Deutsche ging mit Platz elf leer aus, 17 Zähler fehlen ihm nun auf Alonso.
Im Trockenen mit dem unterlegenen Ferrari ohne Chance, nutzte Alonso das Chaos von Startplatz acht perfekt. Das Rennen war nach acht Runden wegen eines Wolkengusses für eine Dreiviertelstunde unterbrochen, nach dem Restart hinter dem Safety Car begingen auch die favorisierten McLaren Fehler. Hamilton hatte beim Boxenstopp Probleme, Auftaktsieger Button krachte ebenfalls in den HRT von Karthikeyan. Seine Aufholjagd endete auf Rang 14.
Nur Alonso machte alles richtig. "Das ist eine große Überraschung", erinnerte der Weltmeister von 2005 und 2006, der sich nach einem schwierigen Winter kaum Chancen ausgerechnet hatte. Umso süßer schmeckt sein 28. Grand-Prix-Sieg, sein erster seit Silverstone im Juli des Vorjahres. "Wir waren eigentlich nicht konkurrenzfähig. Unser Ziel war es, so viele Punkte wie möglich zu holen. Jetzt sind es 25, das ist unglaublich."
Alonso führt zum ersten Mal seit dem Finale 2010, das er in Abu Dhabi gegen Vettel verloren hatte, die WM an. Der 30-Jährige hat nun mit drei verschiedenen Teams in Sepang gewonnen. Sensationsmann Perez setzte ihn im Finish aber noch ordentlich unter Druck. Der Youngster, der erste Mexikaner auf dem Formel-1-Podest seit Pedro Rodriguez 1971, fuhr im Sauber bei auftrocknender Strecke eine schnellste Runde nach der anderen.
"Die Pace war fantastisch, es war sogar der Sieg möglich", gestand Perez. Sechs Runden vor Schluss rutschte der 22-Jährige aber kurz von der Strecke, die Chance auf die ganz große Sternstunde war dahin. Hamilton musste sich auch im zweiten Rennen von Startplatz eins mit Rang drei begnügen. "Darüber kann ich mich aber nicht beschweren", betonte der Engländer.
Vettel dagegen konnte das. Der Titelverteidiger lag mit Position vier auf Kurs Richtung Schadensbegrenzung, als ihm Karthikeyan den Reifen zerstörte. "Wie das auch im echten Leben ist, gibt es noch ein paar Gurken, die auf der Strecke rumfahren", schimpfte der Red-Bull-Star auf den Inder. "Das ist extrem frustrierend. Gewisse Fahrer sollten nicht in der Formel 1 fahren." Seine Renningenieure hätten ihn sogar angehalten, das Auto ohne Aussicht auf Punkte in der Box abzustellen. "Ich habe mir aber gedacht, es gehört sich so, zu Ende zu fahren", sagte Vettel.
Zwischenzeitlich waren Erinnerungen an den Abbruch von 2009 hochgekommen. Im Gegensatz zu damals, als Button auf dem Tropenkurs in Sepang mit halben Punkten triumphiert hatte, wurde das Rennen aber fortgesetzt. Perez lag schon beim Restart hinter den beiden McLaren auf Rang drei, nachdem er zuvor als einer der ersten Fahrer bei aufkommenden Starkregen von Intermediates auf Regenreifen gewechselt hatte. Pünktlich eine Viertelstunde vor dem Start hatte der Niederschlag eingesetzt.
Bereits in der ersten Runde kollidierten Rekordweltmeister Michael Schumacher, der im Mercedes als Zehnter noch einen Zähler rettete, und Lotus-Pilot Romain Grosjean. Dessen Teamkollege Kimi Räikkönen fuhr als Fünfter auch im zweiten Rennen nach seinem Comeback ins Spitzenfeld. Der Finne landete unmittelbar vor Bruno Senna, der im Williams das beste Ergebnis seiner Karriere einfuhr. Der französische "Rookie" Jean-Eric Vergne holte als Achter bereits in seinem zweiten Grand Prix für Toro Rosso WM-Punkte.