Friedensgipfel
Alonso und Hamilton sollen sich wieder vertragen
22.08.2007
McLaren will seine Fahrer noch vor dem GP-Wochenende zu einer Aussprache drängen.
Die McLaren-Streithähne Fernando Alonso und Lewis Hamilton sollen in der Türkei das Kriegsbeil endlich begraben. Die silberne Teamführung will noch vor dem zwölften WM-Lauf am Sonntag in Akfirat bei Istanbul einen "Friedensgipfel" einberufen. "Wir werden uns alle in der Türkei zusammensetzen und die Lage besprechen", kündigte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug in der Fachzeitschrift "auto, motor und sport" an.
Räikkönen spottet
Ex-McLaren-Mercedes-Pilot Kimi
Räikkönen, der im Winter zum Erzrivalen Ferrari gewechselt war, goss
jedenfalls noch vor diesem klärenden Gespräch Öl ins Feuer. "Wir haben eine
solch gute Harmonie im Team. Jetzt kenne ich den Unterschied, ein Ferrari-
oder ein McLaren-Fahrer zu sein", betonte Räikkönen. "Wir können größeres
Risiko gehen als die McLaren-Burschen", sagte der Finne. "Sie haben viel
mehr zu verlieren."
WM-Führungen zu verteidigen
In der Tat, führen die
Silberpfeile doch sowohl in der Fahrer- als auch in der Konstrukteurswertung
vor der Scuderia aus Maranello. Und nachdem die stallinterne
Auseinandersetzung zuletzt in Ungarn mit Alonsos Boxen-Blockade gegen
WM-Spitzenreiter Hamilton eskaliert war, darf man nun gespannt sein, ob sich
die Situation zwischen den beiden Teamkollegen in der knapp dreiwöchigen
Sommerpause entspannt hat.
Alonso strebt Jubiläumssieg an
Alonso will auf jeden Fall
mit einem Sieg in seinem 100. F1-GP Kurs auf seinen dritten WM-Titel en
suite nehmen. Derzeit hat der Spanier sieben Punkte Rückstand auf Hamilton.
"Ich habe in den bisherigen zwei Rennen in der Türkei jeweils den zweiten
Platz belegt, diesmal will ich auf dem Podium ganz oben stehen", lautete die
Kampfansage des 26-jährigen Asturiers.
Ferrari gibt nicht auf
Trotzdem hofft Ferrari auf die große Wende
in der WM. Die nächsten Strecken - nach der Türkei stehen die Rennen in
Monza und Spa an - würden dem roten Renner liegen, meinte Räikkönen. "Es
gibt nichts auf diesen Kursen, was gegen uns spricht." Die eigenen
Möglichkeiten optimal auszuschöpfen und auf Fehler der Konkurrenz zu hoffen,
lautet deshalb die Strategie des 27-Jährigen.
Sein Teamkollege Felipe Massa hofft am Sonntag dagegen auf ein Deja-Vu. "Im letzten Jahr habe ich hier meinen ersten Sieg gefeiert. Die Erinnerung ist noch frisch, und ich hoffe wirklich, dass ich das wiederholen kann", meinte der Brasilianer.
Letzte Chance
Sollten Räikkönen und Massa in der Türkei aber
keinen Boden gut machen können, ist die WM für die Scuderia so gut wie
gelaufen. Nur eine Entscheidung gegen McLaren-Mercedes in der Spionageaffäre
vor dem Berufungsgericht des Internationalen Automobilverbandes (FIA) am 13.
September könnte Ferrari dann wohl noch die erhofften Titel bringen, liegen
der Skandinavier und der Südamerikaner doch bereits 20 bzw. 21 Zähler hinter
Hamilton. Lesen
Sie auch: Lauda sieht wenig Hoffnung für Ferrari.