Die offizielle FIA-Pressekonferenz erinnerte an das Ballyhoo bei großen Boxkämpfen. Ferrari-Star Alonso
hockte am Pult und würdigte seinen neben ihm sitzenden Rivalen Vettel keines Blickes. Sein Red-Bull-Rivale demonstrierte Gelassenheit. Mit Recht. Von den 44 Punkten Vorsprung, die Alonso im Sommer auf den Titelverteidiger herausgefahren hatte, sind fünf Rennen vor Schluss gerade einmal vier übrig.
Von 44 Punkten Vorsprung auf Vettel hat Alonso noch 4
Vettel cool: "Wir hatten zwei richtig gute Rennen zuletzt. Wenn wir auch dieses Rennen nützen, sind wir vorn." So einfach geht das. Tatsächlich würde Vettel mit einem Sieg am Sonntag die Führung übernehmen. Das wär's dann vermutlich für Alonso, dessen Ferrari seit Wochen schwächelt. Trotzdem tut der Spanier so, als würde ihn das alles nicht berühren: "Wir haben alles in unserer Hand." Bei der gesamten Pressekonferenz versucht Alonso, seinen Nebenmann zu ignorieren. Doch als ihn Vettel direkt anspricht, kann er nicht aus. Alonso starrt ins Leere und sagt: "Wir haben vom ersten Wintertest an Gas gegeben, und das werden wir nicht ändern." Experte Niki Lauda glaubt allerdings, dass das zu wenig ist: "Ich glaube, dass sich an der Red-Bull-Überlegenheit von Suzuka nicht viel ändern wird. Ferrari kann in einer Woche keine Wunder vollbringen." Ernst wird es am Samstag zum Frühstück - mit dem Qualifying.