Oe24 versucht, mit Mercedes-Boss Toto Wolff in Spielberg mitzuhalten.
Kurze Entspannung in der Heimat? Fehlanzeige! Vor dem Österreich-GP-Wochenende war der 52-jährige Wiener noch schnell für Sponsor Petronas zur Energie-Konferenz nach Malaysia geflogen. Freitag Nachmittag traf er mit Family (Ehefrau Susie, Sohn Jack/6) in Spielberg ein. So knapp, dass er vor dem freien Training nicht einmal Zeit hatte, ins Mercedes-Teamoutfit zu wechseln. Im Qualifying saß er mit Sorgenfalten am Kommandostand: „Nach dem letzten GP in Montreal hatten wir eigentlich gedacht, dass wir näher an Red Bull dran wären …“ Lewis Hamilton nur auf Platz 5, George Russell schaffte es als Elfter nicht einmal in den letzten Qualifying-Abschnitt.
Freitag Abend lud Toto ein paar heimische Reporter zum Grill-Abend in Mercedes-Hospitality. Dabei plauderte er auch über das Hollywood-F1-Filmprojekt mit Superstar Brad Pitt. Gedreht wird derzeit mit Mercedes-Unterstützung in England. Wolff: „Wir haben ihnen geholfen, das Auto zu bauen. Ein Formel-2-Auto, das genau wie ein F1-Auto ausschaut.“ Nächste Woche wird ein eigenes Filmet beim Silverstone-GP aufgebaut. Wolff: „Da werden wir es lustig haben.“
Weniger entspannt klingt der Mercedes-F1-30%-Teilhaber, wenn es um die aktuelle sportliche Situation in seinem Team geht. Auf die Frage, nach der aktuellen Stimmung, meint der Boss: „Besch…!“.
Gnadenlos seine Analyse zur Überlegenheit von Verstappen und Red Bull: „Wenn ein Team mit einem Top-Fahrer einen besseren Job macht, als alle anderen, dann verdienen sie es, da vorne zu stehen.“ Nicht unwesentlicher Nachsatz: „Voraus gesetzt, sie halten sich ans Reglement.“ Wolff bleibt übrigens bei seiner Prognose, die er in oe24 im März nach dem Auftakt-GP in Bahrain abgegeben hatte: „Die (Red Bull, d. Red.) gewinnen heuer tatsächlich jedes Rennen.“
Sohn Jack schenkt Papa Toto Trost
Am Samstag verfolgt Wolff mit versteinerter Miene das Sprint-Shootout-Desaster (Russel 15., Hamilton 18.) und meint: „Da ist der Hund drinnen.“ Er spricht von einem „Hydraulik-Problem“ bei Hamiltons W14, Russell „kommt mit seinem Auto überhaupt nicht zurecht.“
Experte Alexander Wurz, der am Vorabend auch beim Grillabend dabei war, meint im ORF: „Das katastrophale Sprint-Shootout wird dem Toto noch mehr im Magen liegen.“ Auf dem Weg zur Analyse kündigt der Boss an, im Rennen einiges umzukrempeln: „Wir gewinnen derzeit keine Rennen – da ist es wurscht, ob man dritter oder Vierter ist. Wunder darf man sich keine erhoffen …“
Zurück ihn der Hospitality fällt Jack seinem Papa um den Hals, Toto umarmt seinen Kleinen liebevoll. Und man spürt deutlich: Privat ist Totos Welt in Ordnung!