Air Race-Premiere
Arch in New York nur Vierter
21.06.2010
Herber Rückschlag für Titel-Ambitionen des Österreichers.
Hannes Arch hat im Red Bull Air Race 2010 einen weiteren Rückschlag erlitten. Der Österreicher war am Sonntag bei der Premiere in New York im Finale mit Zwischenbestzeit unterwegs, ehe er kurz vor Schluss mit seiner über 400 km/h schnellen Edge eines der Tore rammte und sich am Ende mit Platz vier begnügen musste. Sieger Paul Bonhomme (GBR) machte dadurch in der Weltmeisterschaft Boden gut und führt mit 53 Punkten drei Runden vor Schluss fünf Punkte vor Arch (48).
Beeindruckende NY-Premiere
Gut 100.000 Zuschauer, darunter
alleine 55.000 mit Kaufkarten auf den offiziellen Zuschauerplätzen im
Liberty State Park sowie eine Handvoll von Hollywood Schauspielern wie Zach
Braff (Scrubs), Josh Lucas oder Liev Shriver, hatten sich zur Premiere der
spektakulären Flugsportshow vor der beeindruckenden Wolkenkratzer-Kulisse
Manhattans eingefunden. Am schwül-heißen US-Vatertag hatten sie ihr Kommen
nicht zu bereuen, denn die zwölf Piloten lieferten in dem live im US-TV
(FOX) übertragenen Rennen eine tolle Show.
Quali gewonnen
Arch hatte am Samstag souverän die Qualifikation
für sich entschieden und seinen Rückstand auf Weltmeister Bonhomme damit auf
einen Punkt reduziert, der geschichtsträchtige vierte Sieg in Folge gelang
dem 41-jährigen Steirer aber nicht. Auf dem superengen Kurs über dem
Hudson-River kam er als Fünfter in die Top-8 und als Zweiter in die Top-4,
dort rasierte er aber wenige Tore vor Schluss mit sieben Zehntel Sekunden
Vorsprung auf Bonhomme eine der 20 m hohen und luftgefüllten Pylonen und
musste damit alle Sieghoffnungen fahren lassen.
Nur vierter Platz statt als erster Pilot mit dem vierten Sieg in Folge, das schmerzte Arch besonders. Vor allem weil der Trofaiacher mit seiner Edge schon zu Saisonbeginn mit der Disqualifikation in Abu Dhabi bereits seinen vermeintlichen "Streicher" eingeflogen hatte. "Es waren nur Zentimeter. Aber lieber verliere ich so und in Führung liegend als durch ein schwaches Rennen. Die Burschen schulden mir jetzt alle ein Bier", war die erste Reaktion von Arch.
Positiv bleiben
Der Weltmeister von 2008 versuchte auch
insgesamt, das Positive zu sehen. "Dass ich nach diesem Desaster in Abu
Dhabi drei Rennen in Folge gewonnen habe, damit war nicht zu rechnen
gewesen. So gesehen muss ich jetzt schon mit der Saison zufrieden sein."
Bonhomme konstant gut
Nach seinen drei Siegen in Perth, Rio und
zuletzt Windsor (Kanada) hatte sich der in Hochform fliegende Arch beim
Saisonhöhepunkt in New York natürlich große Hoffnungen gemacht, als erster
Air-Race-Pilot vier Siege in Folge einzufahren. Doch im fünften von acht
Saisonrennen gab der regierende Champion Bonhomme den Ton an. Der Brite ist
auch ein Wunder an Präzision und Konstanz. Sein Sieg in New York war der
bereits 12. Podestplatz in Folge für den 45-jährigen Engländer.
Damit ist Bonhomme nun auch wieder der Favorit im WM-Rennen, das nun nach Europa zurückkehrt. Nur noch drei Rennen in Europa, in Lausitz, Budapest und Portugal, stehen auf dem Programm.
Das erste Air Race in New York war nicht nur organisatorisch und punkto Aufsehen ein Riesen-Erfolg, es ging zur großen Freude der Veranstalter auch ohne Unfall zu Ende. 2010 sind bereits zwei Air-Race-Piloten ins Wasser gestürzt.
Alles gut gegangen
Doch in der heiklen Zone vor der Skyline
Manhattans spielte neun Jahre nach "9/11" der gewaltige Zirkus mit seinem in
sieben Jumbos um die Welt geflogenen, 380 Tonnen schweren Equipment die
ganze Professionalität aus. Drei Jahre hatte es benötigt, um alle Auflagen
für ein Rennen in New York zu erfüllen. "Das hier ist ein ganz sensibler
Ort. Wir standen im Fokus der ganzen Welt. Man hätte uns zerrissen, wenn
etwas schief gegangen wäre", sagte Arch.