Für die Rallye-Fans wird es immer bitterer: Nach Suzuki erklärte nun auch Subaru seinen Rückzug aus der Weltmeisterschaft.
Nach der zweiten Notbremsung eines japanischen Teams innerhalb von 24 Stunden steht die Rallye-Weltmeisterschaft vor einer ungewissen Zukunft. Einen Tag nach Suzuki ist am Dienstag auch Ex-Weltmeister Subaru aus dem WM-Tross ausgeschert und hat damit Konsequenzen aus der globalen Wirtschafts- und Automobilkrise gezogen. Anfang Dezember hatte sich mit Honda der zweitgrößte japanische Autobauer aus der Formel 1 zurückgezogen.
"Unser Geschäftsumfeld hat sich wegen des schnellen Abschwungs der weltweiten Wirtschaft dramatisch verändert", teilte Ikuo Mori, Chef des Subaru-Mutterkonzerns Fuji Heavy Industries, mit. Subaru war seit 19 Jahren auf Straßen und Schotterpisten dabei. In dieser Zeit holten die Autos mit den sechs Sternen im Logo drei Marken- und drei Fahrertitel.
Die Nachricht kam für die Branche wie ein Schock. Wenn das Rallye-Jahr Ende Februar 2009 in Irland beginnt, steht zumindest die Marken-WM auf der Kippe. Nach dem Ausstieg von Suzuki und Subaru sind nur noch Citroen und Ford werksseitig vertreten. Für ein WM-Prädikat setzt der Internationale Automobilverband (FIA) aber die Teilnahme von drei Herstellern voraus.
Subaru, von 1995 bis 1997 drei Mal Marken-Weltmeister in Serie, erreichte in diesem Jahr mit 67 Punkten hinter Weltmeister Citroen und Ford den dritten Rang in der Markenwertung. 47 Siege fuhr Subaru in der Rallye-WM ein. Mit dem Schotten Colin McRae (1995), dem Engländer Richard Burns (2001) und dem Norweger Petter Solberg (2003) stellte man drei Mal den Fahrerweltmeister.
Der Rückzug sei "natürlich ein großer Verlust, zumal Subaru jahrelang eine der tragenden Säulen in diesem Sport war", sagte Teamchef David Richards. Dennoch, versicherte Richards, "richten sich unsere Augen auf die Zukunft". Der Automobilbauer wolle sich weiter um die Kunden-Teams kümmern, sagte Richards, der sich zu einem WM-Comeback - nach dem neuen Reglement ab 2010 - nicht äußern wollte.
Möglich ist jedoch, dass die beiden privaten Ford-Teams von Stobart (Großbritannien) und Munchi's (Argentinien), die schon in diesem Jahr mit einem eingeschränkten Programm zur Marken-WM antraten, auch 2009 als Herstellerteams gewertet werden. Damit wäre die Voraussetzung für ein WM-Prädikat erfüllt.