Vor Kanada-GP eskaliert Streit zwischen Fahrrn und Bernie Ecclestone.
In Kanada legt Weltmeister Sebastian Vettel doppelt motiviert los: Ein Erfolg in Nordamerika fehlt ihm noch, und: Mit Saisonsieg Nummer sechs könnte der 23-jährige Red-Bull-Star die Start-Bestmarken von Jim Clark (1963), Michael Schumacher (1994) und Jenson Button (2009) einstellen. Doch außer Motivation nahm Vettel auch eine Menge Wut mit ins Gepäck nach Übersee.
Teams sauer wegen Dezember-GP in Indien
Grund: Die Neuansetzung
des wegen der blutigen Unruhen im Februar abgesagten Bahrain-Rennens
verärgert die Teams und macht so manchem Fahrer Sorge.
Wie ÖSTERREICH bereits berichtete, plant F1-Boss Bernie Ecclestone , den GP von Bahrain am 30. Oktober nachzutragen und den ursprünglich für diesen Termin angesetzten Indien-GP als Abschluss auf den Rennkalender zu setzen. Damit würde die Saison erst am 11. Dezember enden.
Ecclestone geht in die Knie, GP moralisch nicht okay?
Zu viel für Vettel
-Teamkollegen und Fahrersprecher Mark Webber. Dieser droht dem Weltverband FIA offen mit einem Bahrain-Boykott: „Wir werden sicher nicht in Bahrain starten. Das ist moralisch nicht vertretbar. Wie können wir dort Rennen fahren, wenn Menschen um ihre Freiheit kämpfen?“ Während Ecclestone bereits überlegt, den Wüsten-GP platzen zu lassen („Für die Absage muss ich nur ein Fax schicken“), geht FIA-Präsident Jean Todt in die Offensive.
FIA-Präsident Todt lädt Fahrer nach Bahrain ein
„Die Lage in Bahrain ist ruhig und stabil. Ich lade Mark Webber ein, sich vor Ort ein Bild zu machen“, richtet Todt via Interview dem Australier aus. Dennoch: Alle Formel-1-Teams wollen die Absage des Wüsten-Rennens. Auch Weltmeister Sebastian Vettel hält sich mit seiner Meinung nicht zurück. Er sagt: „Es gibt viele gute Gründe, nicht zu fahren. Wichtig ist, dass die Sicherheit im Vordergrund steht. Für alle Beteiligten.“