Motorsport

Berger unterstützt Nachwuchs mit Formel-3-EM

21.02.2013

Tiroler schuf im FIA-Auftrag gemeinsame EM-Plattform.

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Die wiederbelebte Formel-3-Europameisterschaft soll es dem Motorsport-Nachwuchs leichter machen, an die Spitze vorzustoßen. Mastermind dieser Idee ist mit Gerhard Berger eine Formel-1-Legende aus Österreich. Der 53-jährige Tiroler ist seit 2012 Vorsitzender der Formelsport-Kommission im Internationalen Automobilsport-Verband (FIA) und als solcher versucht der frühere Formel-1-Pilot und Teamchef, eine gemeinsame europäische Plattform zu kreieren.

Formel-3 Kern des Nachwuchs-Motorsports
Der erste Schritt wurde mit der EM gemacht, die nach einer langen Pause 2012 (Sieger war Daniel Juncadella) erstmals wieder stattgefunden und die Formel-3-Euroserie abgelöst hat. "Die Formel 3 war immer der Kern des Nachwuchs-Motorsports und wird es immer sein", lautet das Credo Bergers, der selbst in dieser Serie groß geworden ist.

Zu viele Meisterschaften
Allerdings haben sich in den vergangenen Jahren weltweit so viele verschiedene Meisterschaften entwickelt, dass die Szene unüberschaubar geworden ist. Berger: "Die besten Fahrer waren auf verschiedene Serien aufgeteilt und niemand wusste, wer wirklich der Beste ist." Dem versucht deshalb die FIA mit einer einheitlichen Meisterschaft in Europa Einhalt zu gebieten.

Spielberg im Rennkalender
Herausgekommen ist die 2013 am 23./24. März in Monza beginnende Europameisterschaft, die zehn Rennwochenenden in sechs Länder umfasst und deren Sieger am Ende mit einem Ferrari-Formel-1-Test belohnt wird. Auch Spielberg scheint am 1./2. Juni im EM-Kalender auf, pro Wochenende werden drei Rennen über 35 Minuten gefahren. Berger ist überzeugt, dass die Idee greift. "Weil eine Meisterschaft unter der kompetenten Führung der FIA sportliche Fairness garantiert und nicht von kommerziellen Interessen geleitet ist."

Formel-3-EM soll Weg in Formel 1 erleichtern
 Die britische Formel 3 und die F3-Euroserie haben in den vergangenen Jahren den Sport hoch gehalten, künftig soll nun die Europameisterschaft der große Treffpunkt sein. Das Interesse, die Sponsoren und auch die Finanzen können so wieder gebündelt werden, der Formel-3-Europameister der tatsächlich insgesamt beste Nachwuchsfahrer sein. "Es wird eine starke Kern-Meisterschaft. Wir werden ein sehr attraktives Feld mit zehn bis elf Teams und rund 25 Fahrern haben", verspricht Berger ein volles Starterfeld. Damit soll auch der Weg in die Königsklasse Formel 1 wieder überschaubarer gemacht werden.

Formel 4 als Zukunftsmusik
Das Reinigen des Serien-Wildwuchses (Berger: "Im Prinzip kann jeder aus welchen Gründen auch immer eine Formel-Serie veranstalten") ist für Berger aber nur der erste Schritt, gerade in einer auch für den teuren Motorsport wirtschaftlich angespannten Zeit leistbare Möglichkeiten für Talente zu schaffen. Der Sieger von zehn GP-Rennen kann sich künftig auch eine Meisterschaft zwischen Kart und Formel 3 vorstellen, eine hauptsächlich national agierende "Formel 4" mit Fahrzeugen um die 150 PS. Berger: "Ich hoffe sehr, dass sich dann auch in Österreich jemand findet, der so ein Championat ausrichtet."

Berger-Neffe ist EM-Starter
Die explodierten Kosten sind mit ein Grund, warum Österreich trotz großer Tradition und vier Formel-1-Weltmeistertiteln durch Niki Lauda (3) und Jochen Rindt (1) in der Königsklasse seit einigen Jahren keine Piloten mehr hat. "In einem kleinen Land wie Österreich ist das Marktumfeld einfach zu schwach", weiß Berger aus eigener Erfahrung. In der EM 2013 wird der Tiroler auch aus einem weiteren Grund zum Daumendrücker. Einer der EM-Starter ist sein Neffe Lucas Auer.

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