F1 in Malaysia

Button gewinnt Chaos-GP

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Der Formel 1 Grand Prix in Sepang musste wegen heftigen Regens beendet werden. Das Rennen wird für die WM nur mit halben Punkten gewertet.

Der Engländer Jenson Button hat am Sonntag in Sepang auch den zweiten Formel-1-WM-Lauf des Jahres gewonnen. Der Brawn-GP-Pilot wurde in dem nach 32 Runden wegen heftiger Regenfälle abgebrochenen Malaysia-Grand-Prix vor den beiden Deutschen Nick Heidfeld (BMW-Sauber) und Timo Glock (Toyota) zum Sieger erklärt.

Da noch 24 Runden ausständig gewesen wären, wird das Rennen mit halben Punkten für die WM gewertet.

Eben noch Aus befürchtet
Er hat in seiner Karriere schon alle Höhen und Tiefen des Motorsports durchlebt. 2009 ist Jenson Button aber offenbar der Mann, den es in der Formel 1 zu schlagen gilt. Der 29-jährige Engländer triumphierte auch im Abbruchrennen. Dabei hatte es im Winter sogar danach ausgesehen, dass Button sein Cockpit für diese Saison verlieren könnte. Zu unsicher war der Fortbestand seines Teams nach dem Ausstieg des Auto-Giganten Honda gewesen.

"Achterbahn der Gefühle"
"Die vergangenen Monate waren eine Achterbahn der Gefühle", erklärte Button. Derzeit ist er an deren oberem Ende angelangt, hat er doch im neuen Wunderauto von Brawn ein bemerkenswertes Comeback hingelegt. Längst war der schnelle Engländer, der 2000 für BMW-Williams in der Formel 1 debütiert hatte, als ewiges Talent abgeschrieben gewesen. In der heimischen Presse hatte ihm Weltmeister Lewis Hamilton den Rang als Liebling der Nation abgelaufen - wie schnell sich die Dinge doch ändern.

Playboy mit Wäsche-Model
Während Hamilton in Folge der jüngsten Affäre als Lügner am Pranger steht, dominiert Button den Boulevard mit positiven Schlagzeilen. Gerne pflegt der WM-Leader sein Playboy-Image. Pünktlich vor dem Saisonstart präsentierte er sich mit einer neuen Freundin - dem bekannten japanischen Unterwäsche-Model Jessica Michibata. Davor war der Engländer unter anderem mit der Popsängerin und Schauspielerin Louise Griffiths sowie den Society-Girls Florence Brudenell-Bruce und Beverly Bloom liiert.

"Ich genieße einfach das Leben", versicherte Button. "Derzeit könnte es nicht besser laufen." Das war nicht immer so. Magere Jahre bei Honda hätten ihn als Rennfahrer und als Mensch geprägt, meinte der Brite. Viele hatten ihn nach seinem dritten WM-Rang 2004 für BAR-Honda und seinem ersten GP-Sieg 2006 in Ungarn abgeschrieben. "Daher schmeckt es jetzt umso süßer", verriet Button, der in 155 Grand Prix nun drei Siege eingefahren hat.

Autofahren in den Genen
Der Rennsport war ihm in die Wiege gelegt worden. Vater John Button, bei vielen Rennen mit dabei, war einer der herausragenden Rallycross-Piloten der 70er Jahre - wie auch jener von Alexander Wurz. Button junior, damals zwar mit reichlich Talent, aber kaum Erfahrung gesegnet, wurde bei Williams als Senkrechtstarter gefeiert. 2001 löste der Jungstar aus der westenglischen Grafschaft Somerset Wurz bei Benetton ab, 2003 wechselte er zu BAR.

Mangels Erfolgen wäre Button ein Jahr später gerne zu seinem Entdecker Frank Williams zurückgekehrt, musste nach einem viel beachteten Rechtsstreit ("Buttongate") aber bleiben. Es folgte die Durststrecke bei Honda, die ihn zu einem kompletteren Rennfahrer gemacht hätte. "Ich habe in der Formel 1 fast alles erlebt - Höhen und Tiefen. Das macht dich zu einem stärkeren Piloten", erklärte Button. Zu einem mit Weltmeister-Potenzial.

Endstand Malaysia-GP nach 31 Runden:

1. Jenson Button (GBR) Brawn GP 55:30,622 Minuten
2. Nick Heidfeld (GER) BMW-Sauber + 22,722 Sek.
3. Timo Glock (GER) Toyota 23,513
4. Jarno Trulli (ITA) Toyota 46,173
5. Rubens Barrichello (BRA) Brawn GP 47,360
6. Mark Webber (AUS) Red Bull-Renault 52,333
7. Lewis Hamilton (GBR) McLaren-Mercedes 1:00,733 Min.
8. Nico Rosberg (GER) Williams-Toyota 1:11,576
9. Felipe Massa (BRA) Ferrari 1:16,932
10. Sebastien Bourdais (FRA) Toro Rosso-Ferrari 1:42,164
11. Fernando Alonso (ESP) Renault 1:49,422
12. Kazuki Nakajima (JPN) Williams-Toyota 1:55,130
13. Nelson Piquet jr. (BRA) Renault 1:55,713
14. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari 2:22,841
15. Sebastian Vettel (GER) Red Bull-Renault 1 Runde
16. Sebastien Buemi (SUI) Toro Rosso-Ferrari 1 Runde
17. Adrian Sutil (GER) Force India-Ferrari 1 Runde
18. Giancarlo Fisichella (ITA) Force India-Ferrari 2 Runden

Ausgeschieden: Heikki Kovalainen (FIN) McLaren-Mercedes, Robert Kubica (POL) BMW-Sauber

Schnellste Rennrunde: Jenson Button (Brawn GP) 1:36,641 (19. Runde/Schnitt: 206,483 km/h)

WM-Stand (nach 2 von 17 Rennen):

1. Jenson Button (GBR) Brawn GP 15
2. Rubens Barrichello (BRA) Brawn GP 10
3. Jarno Trulli (ITA) Toyota 8,5
4. Timo Glock (GER) Toyota 8
5. Nick Heidfeld (GER) BMW-Sauber 4
6. Fernando Alonso (ESP) Renault 4
7. Nico Rosberg (GER) Williams-Toyota 3,5
8. Sebastien Buemi (SUI) Toro Rosso-Ferrari 2
9. Mark Webber (AUS) Red Bull-Renault 1,5
10. Lewis Hamilton (GBR) McLaren-Mercedes 1
11. Sebastien Bourdais (FRA) Toro Rosso-Ferrari 1

Konstrukteurs-WM:

1. Brawn GP 25
2. Toyota 16,5
3. BMW-Sauber 4
4. Renault 4
5. Williams-Toyota 3,5
6. Toro Rosso-Ferrari 3
7. Red Bull-Renault 1,5
8. McLaren-Mercedes 1

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