Türkei-GP
Button gewinnt in Istanbul
06.06.2009
Jenson Button war am schnellsten in Istanbul. Sebastian Vettel belegt Rang 3.
Der Brite Jenson Button ist auch nicht durch Statistiken zu bremsen. Noch nie hatte ein anderer als der Pole-Positon-Mann den Formel-1-Grand-Prix der Türkei gewonnen, doch der 29-Jährige machte dieser Serie am Sonntag ein Ende. Schon in Runde eins überholte der WM-Leader in seinem Brawn-Mercedes den deutschen Trainingsschnellsten Sebastian Vettel in dessen Red-Bull-Renault und war nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. In der WM liegt Button schon 26 Punkte voran.
Fahrfehler von Vettel
Für Vettel war es das erste Mal, dass er
aus der Pole Position nicht gewann. Heuer glückte ihm ein Sieg von vorne weg
schon in Shanghai, doch in Akfirat bei Istanbul blieb er wie schon zuletzt
in Monaco nicht fehlerlos. War er im Fürstentum nach einem Ausrutscher
ausgefallen, hielt der 21-Jährige diesmal schon in Kurve 10 der ersten Runde
seinen Wagen nicht auf der Strecke, wodurch Button problemlos passieren
konnte.
Kritik an Red Bull-Taktik
Vettel hatte als einziger Spitzenpilot
auf drei Boxenstopps gesetzt, was ihn im Endeffekt wohl auch Rang zwei
kostete. Dahingehend übte der Senkrechtstarter nach dem Rennen auch indirekt
Kritik an seinem Team, wollte er doch auf eine Zweitstopp-Strategie
wechseln. "Wir sind bei der Dreistopp-Strategie geblieben, was ich nicht so
verstanden habe. Da muss man nachhaken." Teamkollege Webber kam so rund 7/10
vor ihm ins Ziel und Vettel damit in der WM bis auf 1,5 Punkte nahe.
Der Rückstand des Red-Bull-Gespanns auf Button in der WM beträgt bei noch zehn ausstehenden Rennen bereits 32 bzw. 33,5 Zähler, Rubens Barrichello im zweiten Brawn hält mit 26 Punkten Rückstand auf seinen Teamkollegen weiter Rang zwei. Doch für den Brasilianer war es ein völlig verpatzter Auftritt. Von Startplatz drei aus sofort aus den Top Ten gefallen, drehte er sich bei seiner Aufholjagd noch und musste zehn Runden vor Schluss in aussichtsloser Position aufgeben.
Erster Brawn-Ausfall
Es war der erst erste Ausfall eines Brawn in
dieser Saison, Button kann sich also auf einen ausgezeichneten fahrbaren
Untersatz stützen. Doch der Engländer selbst ist heuer bisher auch fehlerlos
geblieben. Als Vettel vor seinem zweiten Boxenstopp mit einem leichteren
Wagen an Button herankam, behielt dieser die Nerven und ließ den Youngster
dank sauberer Fahrt nicht vorbei. Vettel: "Wenn man vom ersten Platz ins
Rennen geht, will man auch gewinnen. Aber Jenson war heute einfach zu
schnell."
Button brachte gut sechs Sekunden Vorsprung ins Ziel und vergaß nach seinem siebenten Karriere-Sieg nicht auf sein Team. "Das Auto war großartig, es hat sich in dieser Saison noch nie so gut angefühlt. Es läuft immer besser, das Team hat super gearbeitet", meinte der WM-Dritte 2004 euphorisch. "Heute waren wir einfach besser." Zufrieden mit sich war auch Webber, er holte für sich das Maximum heraus: "Es war ein guter Nachmittag für mich, der zweite Stint war entscheidend."
Punkte für Toyota
Neben Red-Bull-Renault brachte auch Toyota
beide Wagen in die Punkteränge. Der Italiener Jarno Trulli wurde mit gut 20
Sekunden Rückstand auf die Top Drei Vierter, der Deutsche Timo Glock
sicherte sich als Achter noch einen WM-Punkt. Der Deutsche Nico Rosberg als
Fünfter sowie der Pole Robert Kubica als Siebenter punkteten für
Williams-Toyota bzw. BMW-Sauber, Rang sechs ging an den Brasilianer Felipe
Massa im besseren der beiden Ferrari.
Der Südamerikaner hatte im "Roten Renner" in den vergangenen drei Jahren in der Türke gesiegt, er konnte mit dem diesmaligen Abschneiden im Istanbul Park also nicht zufrieden sein. Sein Teamkollege bzw. Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen schrieb hingegen gar nicht an, der Finne landete nur auf Position neun. Unmittelbar dahinter fuhr mit dem Spanier Fernando Alonso im Renault ein weiterer Ex-Weltmeister hinterher.
Nur Rang 13 für Hamilton
Dem aktuellen Champion Lewis
Hamilton brachte die Entscheidung für nur einen Boxenstopp auch nicht über
Platz 13 hinaus, der Brite war ja nur vom 16. Startplatz aus ins Rennen
gegangen. Der Finne Heikki Kovalainen komplettierte als 14. mit schon einer
Runde Rückstand das erneut enttäuschende McLaren-Abschneiden. Keine Rolle
spielten auch die Toro Rosso. Der Schweizer Sebastien Buemi wurde 15., der
Franzose Sebastien Bourdais nur 18.