Türkei GP
Button peilt 6. Saisonstreich an
03.06.2009
Wie gut ist Ferrari? Massa will 4. Türkei-Sieg in Serie!
Sebastian Vettel und die Verfolger hoffen auf einen Befreiungsschlag, Spitzenreiter Jenson Button strebt hingegen seinen sechsten Sieg im siebenten Saisonrennen an: Im Formel-1-Grand-Prix der Türkei fällt eine Vorentscheidung im bisher völlig einseitigen Titelrennen. Gewinnt der zuletzt alles in Grund und Boden fahrende Button auch den WM-Lauf in Akfirat, dürfte sein Solo zum WM-Triumph nicht mehr zu stoppen sein.
"Ich habe es immer genossen, im Istanbul Park zu fahren und freue mich auf das Rennen", sagte der Engländer, der mit 16 Punkten Vorsprung auf seinen brasilianischen BrawnGP-Teamkollegen Rubens Barrichello ins Rennen geht. Red-Bull-Jungstar Vettel hat als aktueller WM-Dritter bereits 28 Zähler Rückstand auf Button.
Vettel will zurückschlagen
Der Deutsche hielt sich nach dem
jüngsten Rückschlag durch den Crash in Monaco mit Prognosen für den Grand
Prix am Sonntag (Start: 14.00 Uhr MESZ/live ORF1, RTL und Premiere) zurück.
"Ich bin kein Prophet. In der Türkei sollte es aber besser laufen als
zuletzt", meinte der 21-jährige Hesse. "Wir haben ein sehr starkes Auto, die
Vorzeichen stehen gut, aber wir stehen mit beiden Füßen auf dem Boden."
Für Vettel geht es nach seinem selbst verschuldeten "Nuller" von Monaco in Istanbul quasi schon um die letzte WM-Chance. "Für uns wird es wichtig sein, ein gutes Resultat zu erzielen. Wir beabsichtigen, im WM-Zwischenklassement die Lücke zur Spitze zu verringern", verwies Red-Bull-Teamchef Christian Horner auf den Riesenabstand zum WM-Leader.
Button auf Rekordjagd
Button, dem angesichts des Honda-Ausstiegs
im Winter sogar eine Zwangspause gedroht hatte, winken nun plötzlich neben
dem WM-Titel jede Menge Rekorde. So wackeln beispielsweise Michael
Schumachers Bestmarken "schnellster Titel-Triumph" (nach 11 von 17 Rennen)
und "meiste Saisonsiege" (13). So weit voraus denkt Button aber nicht. "Die
Saison ist noch lang. Da kann noch viel passieren", betonte der 29-Jährige.
Und Teamchef Ross Brawn warnte vor Überheblichkeit: "Wir wissen, dass die
Konkurrenz in der Türkei sehr stark sein wird."
Red Bull sagt Brawn Kampf an
Die "Roten Bullen", in der völlig
auf den Kopf gestellten Formel-1-Hierarchie die neue Nummer 2, haben
jedenfalls den "Brawnies" einen bedingungslosen Kampf auf dem 5,338
Kilometer langen Kurs angesagt. "Unser Ziel ist es, mit dem Team Brawn
mitzuhalten, das bisher einen bemerkenswerten Lauf hatte", sagte Horner.
Ferrari immer stärker
Gleichzeitig erklärte der Brite
Ferrari zum zweiten ernsthaften Konkurrenten im siebenten WM-Lauf. "Ferrari
wird am kommenden Wochenende meiner Meinung nach die Schlüsselrolle spielen
- speziell deshalb, weil das Team dieses Rennen in den letzten drei Jahren
dreimal gewonnen hat", erinnerte Horner an die jüngste Ferrari-Dominanz in
der Türkei.
Felipe Massa hatte im Vorjahr den Hattrick perfekt gemacht. Der Brasilianer hofft darauf, diese Siegesserie fortzusetzen und damit im Interesse aller Brawn-Widersacher zugleich für etwas mehr Spannung im langweiligen WM-Kampf zu sorgen. "Es wäre natürlich super, wenn ich hier ein viertes Mal siegen würde", erklärte Massa.
McLaren am Boden
Keine realistischen Siegchancen haben dagegen
die ehemaligen Top-Teams McLaren-Mercedes und BMW-Sauber trotz etlicher
technischer Neuerungen. "Die Strecke ist eine echte Herausforderung",
lautete der nichtssagende Kommentar von Titelverteidiger Lewis Hamilton vor
dem Rennen im Istanbul Park, das er im Vorjahr noch auf Platz zwei beendet
hatte.