Trotz Nebel-Chaos

China-GP soll Sonntag durchgedrückt werden

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Vorverlegung von China-Rennen wurde intensiv diskutiert.

Der Trainingsauftakt zum Formel-1-Grand-Prix von China ist am Freitag den widrigen Wetterbedingungen zum Opfer gefallen. Dichter Nebel und zeitweise Regen sorgte dafür, dass der Rettungshubschrauber nicht wie geplant zum Einsatz kommen konnte. Das erste Training wurde zunächst unterbrochen und dann gestoppt. Die zweite Session am Nachmittag fand überhaupt nicht mehr statt.

Zum Problem entwickelte sich nicht die Sicht auf dem Kurs in der unmittelbaren Umgebung von Shanghai, sondern die Bedingungen rund um das 38 Kilometer entfernt liegende Krankenhaus. In einem Notfall hätte der Hubschrauber dort nicht landen können, hieß es von den Streckenbetreibern und dem Internationalen Motorsportverband (FIA). Dies ist aber eine Voraussetzung, damit die Autos überhaupt fahren dürfen.

Keine Verschiebung
Um einer potenziellen Absage des zweiten Saisonrennens am Sonntag zu entgehen, diskutierten die Rennställe und FIA sogar eine mögliche Vorverlegung des Grand Prix auf Samstag, wenn eigentlich das Abschlusstraining und die Qualifikation vorgesehen sind. Rennleiter Charlie Whiting hielt aber an dem geplanten Renntag fest, da am Sonntag im Gegensatz zum Freitag noch Wind erwartet wird.

"Es ist sehr, sehr schade, was heute passiert ist, vor allem für die Leute, die an der Strecke waren, um zuzuschauen", meinte Ferrari-Star Sebastian Vettel. "Wir sind nur einmal im Jahr in China, und die Fans hier sind immer hellauf begeistert. Für die ist es bitter, wenn keiner fährt."

Nur knapp 22 Minuten Motorsport bekamen die Zuschauer auf dem Shanghai International Circuit geboten. Und das auch nur im ersten Freien Training. Knapp 13 Minuten vor Ende entschied dann die Rennleitung, die zunächst auf unbestimmte Zeit verschobene 90-minütige zweite Einheit komplett abzusagen.

Keine Autos zu sehen
Im ersten Training hatte Red-Bull-Pilot Max Verstappen die Bestzeit erzielt. Seine Runde war über 15 Sekunden langsamer als die Pole-Zeit von Nico Rosberg im vergangenen Jahr. Nur 14 Fahrer komplettierten gültige Runden, nicht dazu zählten Australien-Sieger Vettel und Mercedes-Star Lewis Hamilton.

"Die Strecke war absolut in Ordnung, und wir hätten heute den ganzen Tag problemlos fahren können, wenn da nicht die Wolken gewesen wären. Das ist nicht gut für die Fans vor dem Fernseher und noch schlimmer für all die Menschen auf den Tribünen, die Geld bezahlt haben, um aus der Stadt oder gar anderen Ländern hierherzukommen", sagte Hamilton. "Sie haben heute kaum Rennautos zu sehen bekommen. Das muss hart für sie sein. Wir müssen mit FIA und (Formel-1-Rechteinhaber) FOM zusammenarbeiten, um eine Lösung oder einen alternativen Plan zu finden, sollten wir zukünftig ähnliche Umstände haben."

Hamiltons Plan in seiner unfreiwillig freien Zeit bestand in der Fan-Pflege: Der dreifache Weltmeister filmte für das Internet, lief danach zur Haupttribüne und warf den Fans handsignierte Kappen zu. Auch für Autogramme blieb genug Zeit.

China-GP soll Sonntag durchgedrückt werden
© GEPA


Dass eine komplette Formel-1-Einheit ausfällt, ist kein Novum. Der bisher letzte Fall datiert vom Oktober 2015. Beim Großen Preis der USA in Austin sorgten die Ausläufer des Hurrikans Patricia dafür, dass ein Training nicht stattfinden konnte. Die Rennställe müssen nun so oder so ihr Programm umstellen. In Shanghai soll es zumindest am Samstag weitgehend trocken sein.
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