Nach 15 Jahren in der Formel 1 beendet der britische Formel-1-Pilot David Coulthard mit Saisonende seine Karriere.
Der britische Formel-1-Pilot David Coulthard beendet seine Formel-1-Karriere mit Saisonende. Der Schotte, der für den österreichischen Red-Bull-Rennstall fährt, gab am Donnerstag in Silverstone seinen Rücktritt bekannt. Er bleibt dem Sport aber als Berater von Red Bull Racing erhalten. In seiner neuen Tätigkeit soll der Fokus vor allem auf den Tests und der Entwicklung der Red-Bull-Boliden liegen.
Mit dem 37-jährigen Coulthard zieht sich der aktuell älteste Fahrer vom aktiven Rennsport zurück. "Ich bin allerdings offen dafür, in Zukunft in einem anderen Motorsport in einen Rennwagen zu steigen", meinte der Schotte. "Ich hänge also meinen Helm definitiv nicht an den Nagel." Seinen Platz bei Red Bull Racing soll der 21-jährige Deutsche Sebastian Vettel, derzeit beim Schwesternstall Toro Rosso unter Vertrag, übernehmen.
Aufhören, solange er noch wettbewerbsfähig ist
Coulthard
sagte, er habe seine Rücktritts-Entscheidung bereits früher in der aktuellen
Saison gefällt und sie basiere "auf dem Wunsch, aufzuhören, solange ich noch
wettbewerbsfähig bin und mich an der immensen Herausforderung des
Grand-Prix-Fahrens erfreuen kann".
Sein Formel-1-Debüt hatte der 37-Jährige 1994 bei Williams als Ersatzmann für den in Imola tödlich verunglückten Ayrton Senna gegeben. 1996 war er zu McLaren, 2005 zu Red Bull gewechselt. Der Schotte feierte in seiner Karriere 13 GP-Siege, 2 davon bei seinem Heim-Rennen in Silverstone. Mit 236 GP-Starts für Williams, McLaren und Red Bull hat er mehr vorzuweisen als jeder andere britische Pilot zuvor.
Seine größten Erfolge hatte Coulthard bei McLaren gefeiert. 1998 und 1999 war jeweils sein Teamkollegen Mika Häkkinen Weltmeister geworden, 2001 wurde er hinter Michael Schumacher Vize-Weltmeister.
Perfekter Profi
Red-Bull-Teamchef Christian Horner lobte seinen
Fahrer als einen "perfekten Profi". Er ergänzte: "David hat unsere ersten
Punkte geholt, die erste Podiumsplatzierung und war der erste Fahrer, der
für uns einen Grand Prix angeführt hat. Er hat gezeigt, dass er ein echter
Teamplayer ist. Ich betrachte ihn als Gentleman und guten Freund."
Alles in allem sei "die Arbeit mit David ein absolutes Vergnügen gewesen". In Horners Ausführungen schwang jedoch auch Melancholie mit: "Sein Rücktritt beschließt auch ein Kapitel in der Geschichte der Formel 1, wenn man die Änderungen in diesem Sport während seiner Karriere betrachtet."
Auch im Fahrerlager würdigte man Coulthard großartige Laufbahn. Landsmann und McLaren-Nachfolger Lewis Hamilton reagierte mit Bedauern: "Es ist wirklich schade. Er ist eine der coolsten Persönlichkeiten." Honda-Pilot Jenson Button meinte: "Es gibt nicht viele Fahrer, die das erreicht haben, was er erreicht hat."