Die 32-Jährige krachte bei Übungsfahrten in den Teamlaster.
Formel-1-Testfahrerin Maria de Villota wurde bei einem Unfall schwer verletzt. Im ersten Einsatz für das Nachzügler-Team Marussia raste die Spanierin am Dienstag auf dem Gelände des einstigen Militärflughafens in Duxford in einen Team-Lastwagen. De Villota wurde mit schwersten Verletzungen in ein Spital in Cambridge überführt.
Am Dienstagnachmittag kam eine erste Entwarnung: De Villota sei außer Lebensgefahr, teilte das Marussia-Team mit. Sie sei inzwischen wieder bei Bewusstsein. Die medizinischen Untersuchungen im Krankenhaus von Cambridge seien aber noch nicht abgeschlossen.
In Teamlaster gekracht
Marussia wollte sich in Duxford zwei Tage auf den Grand Prix von Großbritannien am kommenden Sonntag in Silverstone vorbereiten. Die Rennfahrerin sei um 9.15 Uhr Ortszeit am Ende ihrer ersten Installationsrunde mit dem Boliden plötzlich mit hoher Geschwindigkeit in den Teamlaster gekracht, hieß es. Augenzeugen zufolge hatten kurz vor dem Crash die Hinterreifen des Rennwagens blockiert. De Villota verlor daraufhin anscheinend die Kontrolle über das Fahrzeug.
Nach dem heftigen Aufprall sei sie nicht in der Lage gewesen, sich selbst aus dem Auto zu befreien. Die sofort alarmierten Sanitäter halfen ihr dann aus dem schwer beschädigten Auto. "Es gab diesen schrecklichen Moment, als alle einfach nur geschockt waren", berichtete ein BBC-Reporter, der den Unfall mitangesehen hatte.
Ersatzfahrerin
Die Tochter des früheren Formel-1-Piloten Emilio de Villota war kurz vor Saisonbeginn von Marussia als Ersatzfahrerin verpflichtet worden. "Das wird mir dabei helfen, meinem Ziel näher zu kommen, in der Formel 1 zu fahren", sagte sie damals. Stammfahrer des Rennstalls sind der Deutsche Timo Glock und der Franzose Charles Pic. Das Team war im Jahr 2010 unter dem Namen Virgin in die Formel 1 eingestiegen. Seither hat der Rennstall noch keinen WM-Punkt in der Königsklasse sammeln können.
De Villota ist nicht die erste Fahrerin bei einem Formel-1-Team. In der Geschichte der Rennserie hat es auch schon Stammpilotinnen gegeben. Die erfolgreichste war die Italienerin Lella Lombardi, die 1975 Sechste beim Grand Prix in Spanien wurde. De Villota fuhr bereits in mehreren Rennserien und durfte im August 2011 einen Formel-1-Boliden von Renault testen. Seit April ist auch Susie Wolff, die schottische Ehefrau des österreichischen Team-Miteigentümers Toto Wolff, bei Williams als Entwicklungsfahrerin engagiert.
F1-Gemeinde schockiert
Die Formel-1-Gemeinde zeigte sich nach dem Crash entsetzt. Ferrari-Star Fernando Alonso rief sofort de Villotas Familie an. "Meine ganze Energie ist bei Euch", ließ der Spanier via Twitter wissen. "Ein schlimmer Unfall", twitterte McLaren-Star Jenson Button. "Meine Gedanken sind in dieser schweren Stunde bei Maria und ihrer Familie."
Williams-Pilotin Susie Wolff, wie de Villota Ersatzfahrerin bei ihrem Team, schrieb: "Mir wurde schlecht, als ich von Marias Unfall gehört habe. Bitte, lass sie okay sein." Auch Caterham-Pilot Heikki Kovalainen zeigte via Internet-Botschaft Mitgefühl: "Ich hoffe, sie erholt sich und alles wird gut."
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