Ausgelöst wurde die Affäre vom ehemaligen Ferrari-Chefmechaniker Nigel Stepney, der geheime Ferrari-Daten an McLaren-Chefdesigner Mike Coughlan weitergegeben haben soll.
18. März: Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen gewinnt den Saisonauftakt in Melbourne. Anschließend weist McLaren-Mercedes den Weltverband FIA angeblich auf Geheiß von Stepney darauf hin, dass Ferrari einen illegalen Unterboden verwendet habe. Dieser wird anschließend verboten.
Juni: Ein Mitarbeiter eines Copy-Shops nahe der McLaren-Fabrik in Woking informiert Ferrari, dass Coughlans Ehefrau Trudy Ferrari-Dokumente auf zwei CD-Roms kopieren ließ.
3. Juli: Ferrari erstattet in Modena Anzeige gegen Coughlan. McLaren-Mercedes gibt bekannt, dass ein ranghohes Mitglied aus der technischen Crew bis auf weiteres suspendiert wurde.
4. Juli: Der Automobil-Weltverband FIA leitet Ermittlungen ein.
10. Juli: Eine Anhörung vor dem Londoner High Court wird vertagt. Coughlan will sich über Konsequenzen im Falle einer eidesstattlichen Erklärung informieren.
11. Juli: Coughlan und Ferrari einigen sich außergerichtlich.
26. Juli: Der FIA-Weltrat in Paris spricht McLaren-Mercedes aus Mangel an Beweisen frei, behält sich aber vor, seine Entscheidung im Falle neuer Beweise zu revidieren.
31. Juli: FIA-Präsident Max Mosley stimmt auf Drängen des Präsidenten des italienischen Automobilverbandes, Luigi Macaluso, einer Berufungsverhandlung am 13. September in Paris zu.
1. August: Offener Brief von McLaren-Teamchef Ron Dennis an Macaluso. McLaren wirft Ferrari "eine absolut irreführende Pressekampagne" vor.
5. September: Die FIA wandelt die Berufungsverhandlung am 13. September in eine zweite Anhörung um. Grund dafür sind neue Beweise.
7. September: Die FIA veröffentlicht den Brief, den Mosley an Fernando Alonso, Lewis Hamilton und McLaren-Ersatzfahrer Pedro de la Rosa geschrieben hat. Sie sollen der FIA Kopien des ihnen möglicherweise zugegangenen geheimen Materials über den neuen Ferrari übermitteln.
9. September: Die Staatsanwaltschaft in Modena ermittelt auch gegen McLaren-Teamchef Ron Dennis und zwei weitere Mitglieder des Formel-1-Teams. Ihnen werden Sportbetrug und die Weitergabe von Betriebsgeheimnissen vorgeworfen.
13. September: Der Motorsport-Weltrat der FIA aberkennt McLaren alle Konstrukteurs-WM-Punkte der Saison 2007. Zudem wird das Team zu 100 Mio. US-Dollar Geldstrafe verurteilt. Der Motorsport-Weltrat FIA hat am Donnerstagabend das Urteil in der Formel-1-Spionage-Affäre verhängt. Dem Team McLaren-Mercedes werden demnach alle bisherigen Punkte in der Konstrukteurs-WM-Wertung 2007 gestrichen, die Punktestände der in der WM führenden Fahrer Lewis Hamilton und Fernando Alonso bleiben hingegen bestehen. Zudem müssen die "Silberpfeile" eine Geldstrafe von 100 Millionen Dollar (72 Mio. Euro) bezahlen.