Vettel vor Webber

"Doppel-Pole" für Red Bull in Valencia

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Für den Deutschen ist es schon die 22. "Pole" seiner Karriere.

Trotz des Theaters um das Zwischengas-Verbot hat sich Red Bull Racing auch für das achte Saisonrennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2011 die Pole-Position gesichert. Und das zum bereits elften Mal gleich "doppelt": Weltmeister Sebastian Vettel raste am Samstag in Valencia in 1:36,975 Minuten zu seiner 22. "Pole" und nimmt den Grand Prix von Europa am Sonntag (Start: 14.00 Uhr) dank seiner siebenten Quali-Bestzeit in diesem Jahr vor seinem Teamkollegen Mark Webber (AUS/+0,188 Sek.) in Angriff.

Webber war in Montmelo bei Barcelona der bisher einzige Fahrer gewesen, der Vettel in dieser Saison eine Pole-Position abgejagt hatte. Alle übrigen Bestzeiten waren an den 23-jährigen Champion und überlegenen WM-Spitzenreiter aus Deutschland gegangen. Für Red Bull war es die bereits neunte Pole in Folge, das war zuletzt McLaren 1998 gelungen.

Als Dritter startet in Valencia Lewis Hamilton (GBR/0,405) im McLaren. Als Vierter ebenfalls in Reihe zwei steht Fernando Alonso (ESP/0,479) im Ferrari, während Kanada-Sieger Jenson Button (GBR/0,670) als Sechster aus Reihe drei in den achten WM-Lauf der Saison startet.

Vettel wieder souverän
Bei 26 Grad Lufttemperatur brannte Vettel seine neuerliche Bestzeit im entscheidenden Abschnitt relativ früh in den 44 Grad heißen Asphalt des Hafenkurses von Valencia. Der 23-Jährige konnte es sich dann sogar leisten, seinen finalen Versuch abzubrechen und gab damit eine interessante Antwort auf die Vermutung, dass Red Bull unter dem Änderungsverbot des Motoren-Mappings am meisten leiden würde.

"Offenbar hat es doch keine so große Auswirkungen. Es gab so viel Gerede, und wir werden vor Silverstone wieder viel darüber sprechen", gab sich Vettel vom Thema bereits etwas genervt. "Ich war ja nie der Meinung, dass uns das deutlich mehr treffen wird. Jetzt ist es schön, hier zu sitzen und und ganz vorne zu sein. Aber jetzt brauche ich zunächst einmal einen guten Rennstart", sagte der in der WM mit 60 Punkten Vorsprung auf Button überlegen führende Deutsche.

In der Tat wird man erst am Sonntag sehen, wie Red Bull mit dem erstmals gleichen Motorenmapping wie im Qualifying dasteht. Womöglich entscheiden aber auch ganz andere Dinge über den Ausgang.

Zum einen liefern die beiden Reifenarten "medium" (Prime) und "weich" (Option) höchst unterschiedliche Rundenzeiten von bis zu 1,5 Sekunden Differenz, zum anderen gibt es in Valencia trotz der 25 Kurven zwei DRS-Zonen, die es den Vettel-Jägern leichter machen, den Leader anzugreifen.

Diese Überholzone, in denen ein innerhalb einer Sekunde liegender Verfolger seinen Heckflügel flacher stellen darf, hatte Vettel zuletzt in Kanada den Sieg gekostet. Auch in Spanien wird er die ganze Meute von Beginn an hinter sich haben und deshalb womöglich versuchen, vorne wegzufahren. Im Gegensatz zum Regen in Montreal wird es in Spanien aber heiß werden, ohne Unfälle könnten die für Vettel zuletzt so "tödlichen" Safety-Car-Einsätze also unterbleiben.

Zudem scheinen beide DRS-Zonen in Valencia ausreichend lang zu sein, womit auch das "Zurücküberholen" leichter wird. Vettel gab aber zu, dass die Strecke trotz seines Vorjahressieges den "Bullen" nicht optimal liegt. "Wir haben es trotzdem geschafft, bis jetzt ganz gut dazustehen."

Hamilton erster Verfolger
Ferrari und McLaren sind auch in Spanien die großen Jäger. Während Lokalmatador Alonso als Vierter ins Rennen geht, tut dies Hamilton von Position drei. Die McLaren waren zuletzt im Rennen immer schneller gewesen als Red Bull. "Es geht immer gegen Red Bull. Warten wir ab, wie sich das Rennen entwickelt", meinte Hamilton.

Hamiltons Teamkollege Jenson Button (6.) weiß spätestens seit seinem Aufholjagd-Sieg von Kanada, wie es geht. "Wir müssen Red Bull ständig unter Druck setzen, dann machen sie Fehler", sagte der Engländer in Anspielung an den verpatzten Boxenstopp in Monaco und Vettels Ausrutscher in Kanada. Button: "Hoffentlich hat Sebastian das noch im Kopf."

Bemerkenswert fuhr Adrian Sutil, der im Force India den stärker eingestuften Witali Petrow (Renault) um Platz zehn ausbremste. Eine starke Leistung des Deutschen, dem eine Anzeige wegen Körperverletzung ins Haus steht.

 

Startaufstellung

1. Reihe:
Sebastian Vettel (GER) Red Bull
Mark Webber (AUS) Red Bull

2. Reihe:
Lewis Hamilton (GBR) McLaren-Mercedes
Fernando Alonso (ESP) Ferrari

3. Reihe:
Felipe Massa (BRA) Ferrari
Jenson Button (GBR) McLaren Mercedes

4. Reihe:
Nico Rosberg (GER) Mercedes
Michael Schumacher (GER) Mercedes

5. Reihe:
Nick Heidfeld (GER) Lotus-Renault
Adrian Sutil (GER) Force India

6. Reihe:
Witali Petrow (RUS) Lotus-Renault
Paul di Resta (GBR) Force India

7. Reihe:
Rubens Barrichello (BRA) Williams
Kamui Kobayashi (JPN) Sauber

8. Reihe:
Pastor Maldonado (VEN) Williams
Sergio Perez (MEX) Sauber

9. Reihe:
Sebastien Buemi (SUI) Toro Rosso
Jaime Alguersuari (ESP) Toro Rosso

10. Reihe:
Heikki Kovalainen (FIN) Team Lotus
Jarno Trulli (ITA) Team Lotus

11. Reihe:
Timo Glock (GER) Marussia-Virgin
Vitantonio Liuzzi (ITA) Hispania

12. Reihe:
Jerome d'Ambrosio (BEL) Marussia-Virgin
Narain Karthikeyan (IND) Hispania

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