DTM in Spielberg

Chancen für Heimsieg groß wie nie zuvor

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14 DTM-Rennen auf dem Red Bull Ring seit 2011 haben keinen österreichischen Sieger hervorgebracht. Schon allein mathematisch sind die Chancen für einen Heimsieg heuer aber so groß wie noch nie, treten doch vier Österreicher sowie ein Wahl-Wiener bei zwei Rennen in Spielberg an.

Besonders motiviert ist das knapp zehn Autominuten vom Ring in Knittelfeld beheimatete Grasser Racing Team. Und mit Formel-1-Veteran Gerhard Berger lenkt ein Tiroler seit einigen Jahren die DTM.

Spielberg ist das vorletzte Saison-Event der populären GT-Serie, die beiden Rennen steigen am Samstag und Sonntag (jeweils 13.30 Uhr/live ServusTV, ProSieben). Aussichtsreichster Kandidat der rot-weiß-roten Riege ist Lucas Auer (Mercedes), der in der Gesamtwertung hinter dem Südafrikaner Sheldon van der Linde auf Platz zwei rangiert. Vierter ist der Italiener Mirko Bortolotti, der für Grasser Racing einen Lamborghini Huracán GT3 Evo pilotiert. Wie Auer ist auch der 32-Jährige noch voll in den Titel-Thriller verstrickt.

"Heimrennen" für Bortolotti

"Es ist ja auch für mich eine Art Heimrennen, weil ich in Wien wohne, aber in erster Linie natürlich für das Team", sagte Bortolotti.

Bortolotti
© GEPA
× Bortolotti

"Wir freuen uns auf unser absolutes Highlight der Saison", bestätigte Teamchef Gottfried Grasser, der auch Clemens Schmid aus Gries am Brenner in seinem Stall hat. "Eine Pole Position ist möglich, aber die wäre extrem hart zu verteidigen", rechnet sich Grasser im Qualifying etwas aus. Ein Sieg von Bortolotti in Spielberg wäre übrigens sein erster in der DTM, obwohl er die Meisterschaft heuer über Wochen angeführt hat.

Einen Vorteil auf dem Ring könnten aufgrund der Höhenlage und der Turbomotoren Ferrari und BMW haben - und damit Van der Linde. Aber auch Philipp Eng fährt für die Marke aus München. "Sheldon hat in dieser Saison einen unglaublichen Job gemacht. Wir tauschen uns immer aus, was Setup, Fahrstil und die Linienwahl anbelangt", sagte der Salzburger. Er selbst hätte gegen eine Podest-Rückkehr auf der Postkarten-Strecke im Murtal freilich nichts einzuwenden.

Preining in Topform

Top in Form ist derzeit Porsche-Pilot Thomas Preining. Der 24-Jährige hat am Norisring bereits gewonnen, in Spa war er zuletzt zweimal Dritter. "Wir tun uns auf dieser Strecke zwar nicht leicht, ein bisschen mehr Drehmoment würde uns guttun, aber das haben wir von Spa auch gedacht und sind mit guten Ergebnissen zurückgekommen", erklärte der Linzer, der mit einem speziellen Helmdesign an seinen ehemaligen Teamchef Walter Lechner erinnern wird. "Preining ist sehr stark geworden die letzten Rennen", weiß auch DTM-Boss Gerhard Berger.

Auch in den Zeiten der alten DTM auf dem Salzburgring oder dem A1-Ring, wie die Strecke in Spielberg vor dem Erwerb durch Dietrich Mateschitz hieß, blieben rot-weiß-rote Siege übrigens aus. Der erste österreichische Gewinner eines DTM-Rennens war der Tiroler Auer am 5. Juni 2016 auf dem Lausitzring, Eng (2019) und Preining (2022) folgten. "Ein Heimsieg wäre sensationell", sagte der Oberösterreicher.

Streckenlayout der Formel 1

Gefahren wird auf dem bekannten Formel-1-Layout. Die neue Schikane, die kürzlich in der Motorrad-WM erstmals verwendet wurde, wird nicht angefahren. Ob sie in späteren Jahren einmal Thema für Autorennen sein wird, ist noch nicht klar. Ebenfalls noch nicht fest steht, ob die DTM bald ein zweites Österreich-Event dazunehmen wird - der Salzburgring ist durchaus Thema.

Auch der frühere Ski-Star Marcel Hirscher wird auf dem Ring seine Runden drehen. In einem Audi R8 LMS im Design seiner Skifirma Van Deer wird der Rekord-Weltcup-Gesamtsieger Taxifahrten mit Fans absolvieren. Und die sollten heuer bedeutend mehr sein als beispielsweise im vergangenen Jahr, das noch stark im Zeichen der Coronavirus-Pandemie stand. Der Vorverkauf soll extrem gut gelaufen sein.
 

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