DTM-Heimsieg

Starker Spielberg-Saisonausklang

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Mit einem historischen Triumph von Thomas Preining ist ein starker Motorsport-Sommer auf dem Red Bull Ring zu Ende gegangen.

Der 24-jährige Serien-Rookie, im Juli erster Porsche-Sieger in der (GT-)DTM, legte am Sonntag in Spielberg mit dem ersten DTM-Heimsieg eines Österreichers nach. Die Rennstrecke in der Steiermark war mit über 540.000 Besuchern bei ihren vier Top-Events auch 2022 wieder eine der heimischen Top-Sportstätten.

Mit Preining, Philipp Eng (5.) und Lucas Auer (6.) kamen am Sonntag gleich drei Österreicher in die Top Sechs. Preining avancierte mit den Plätzen 5 und 1 auch zum Mann des Wochenendes. In zwei Wochen beim Finale in Hockenheim haben nun mit Sheldon Van der Linde (130 Punkte), Auer (119), Rene Rast (118), Preining (116) und dem Wiener Mirko Bortolotti (114) gleich fünf nur durch 16 Zähler getrennte Piloten auf fünf verschiedenen Marken Titelchancen.

"In keiner Serie geht es so eng her wie bei uns. Für mich ist die DTM punkto Racing und direktem Kampf die Spitze des Motorsports", unterstrich Preining, dass die DTM die umkämpfteste GT-Serie ist.

Erfolgreiche Taktik verhilft zu Sieg

Seine erfolgreiche Aufholjagd aus der vierten Startreihe bestritt der Linzer mit einem Helm im Design des 2020 verstorbenen Walter Lechner. Die Salzburger Motorsport-Legende hatte Preining einst unter die Arme gegriffen. "Das hat mir heute Glück gebracht", sagte Preining nach seiner beeindruckenden Fahrt, bei der man beim Pflichtreifenwechsel auf "Wets" geblieben war. Der Plan ging knapp auf, weil es am Ende wieder leicht zu regnen begann.

Die gegenteilige Taktik brachte Auer am Sonntag auf auftrocknender Piste noch auf Platz sechs. Inklusive Punkt für die schnellste Rennrunde ist der Kufsteiner vor dem Showdown in Deutschland erster Verfolger des in Österreich glück- und punktlosen Van der Linde. "Auf Slicks zu gehen schien zunächst nicht zu funktionieren. Am Ende war es aber goldrichtig und ein versöhnlicher Ausgang", sagte der Mercedes-Fahrer, der nach 14 von 16 Rennen nur noch 11 Punkte Rückstand auf den führenden Südafrikaner hat.

Auers Onkel Gerhard Berger wurde von den Fans in Spielberg lautstark gefeiert. Um den früheren Formel-1-Held waren Vermutungen nach einem Rückzug als DTM-Chef aufgekommen, weil Berger mit Familie angereist war und wichtige Wegbegleiter eingeladen hatte. Vielmehr aber machte der 63-Jährige, der nach dem Ende der Prototypen-Ära dank seiner Netzwerke die DTM erfolgreich auf GT3-Autos umgekrempelt hat klar, dass er seine Arbeit erst zur Hälfte erledigt sieht.

"Wir haben im ersten Schritt das Produkt gut aufgestellt. Jetzt geht es darum, Marketing und Kommunikation zu stärken. Wir sind nicht groß genug, um beides gleichzeitig zu machen", erklärte der Tiroler am Rande der beiden Rennen.

Hirscher noch nicht konkurrenzfähig

Zudem müsse sich auch die DTM den Nachhaltigkeitsinhalte weiter erschließen, verwies Berger auf die DTM Electric mit über tausend PS starken Autos. Der Kalender für 2023 steht noch nicht fix (Salzburgring?), die Hersteller sind dem Österreicher aber im Wort. Die DTM wird weiter auch mit Werkspiloten der Marken unterwegs sein. Formel-1-Piloten aufzufangen, werde es nicht mehr spielen. "Wir kommen sicher nicht wie früher mit dem Geldkoffer", steht für Berger fest.

Denn der DTM-Titel habe einen sehr hohen Stellenwert. Dem könnte sich alsbald auch der dreifache MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo, der in Spielberg dem Sohn des einstigen Viertelliter-GP-Piloten Andreas Preining den Sieger-Stier überreichte und wie Valentino Rossi selbst Vierrad-Ambitionen hat, vielleicht nicht entziehen. Marcel Hirscher (Berger: "Skifahrer haben ein gutes Gefühl fürs Autorennfahren"), der am Ring gekonnt "Renntaxi" spielte, müsse wohl trotzdem drei Monate lange jeden Tag von vier Uhr früh bis Mitternacht üben, um konkurrenzfähig zu sein.

Die DTM fixt jedenfalls Motorsport-Fans jeden Alters an, das wurde auch in Spielberg mit über 40.000 Besuchern trotz Regens und Kälte am Sonntag deutlich. "Wir holen die Väter mit der DTM-Classic ab, die Kinder mit Kletterwänden, Hüpfburgen und Gokarts. Dazwischen sind die zufriedenen Mütter", so Berger. "Diese Karte müssen wir noch weit öfter spielen."

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