Sonntag startet MotoGP-Saison in Doha. Rekord-Weltmeister Rossi in neuer Rolle.
Auf Motorrad-Superstar Valentino Rossi wartet in der am Sonntag unter Flutlicht in Katar beginnenden WM 2011 eine enorme Herausforderung. Der neunfache Weltmeister verließ Yamaha in Richtung Ducati und sorgte damit bei seinen italienischen Landsleuten für Verzückung. Rossi will den Kampf gegen die überlegenen Hondas und Yamahas aufnehmen, fühlt sich aber vor allem aufgrund von Problemen mit seiner im November operierten Schulter noch nicht in Topform.
Rossi sieht sich als Außenseiter
"Wir haben noch viel Arbeit vor uns, das Motorrad und ich", meinte der 32-Jährige. Auch der amtierende MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha), der seine Startnummer 99 gegen die 1 getauscht hat, sieht sich nur als Außenseiter. Der Spanier drängte das Honda-Duo Dani Pedrosa und Casey Stoner in die Favoritenrolle. Diese beiden haben auch bei den abschließenden Testfahrten in Katar klar das Tempo vorgegeben.
Favoriten
"Sie sind starke Piloten und haben das schnellste Motorrad", sagte der 23-jährige Lorenzo, der sich selbst, Ben Spies (Yamaha), Marco Simoncelli (Honda) und Andrea Dovizioso (Honda) als erste Herausforderer bezeichnete. Bei der Einschätzung von "Dottore" Rossi tut sich auch Lorenzo schwer. "Die Ducati ist nicht in bester Verfassung. Es wird möglicherweise die größte Herausforderung seiner Karriere", erklärte Lorenzo, der in der vergangenen Saison mit 383 Punkten den Allzeitrekord Rossis (373) geknackt hat.
Moto2 ohne Titelverteidiger
Die Moto2-Klasse geht ohne Champion Toni Elias (jetzt MotoGP) in ihre zweite Saison, die Favoriten auf den Titel heißen Tom Lüthi, Simone Corsi, Yuki Takahashi, Andrea Iannone, Julian Simon, Stefan Bradl und der 125ccm-Champion Marc Marquez. "Ich schätze, dass rund zehn Fahrer fähig sind, Rennen zu gewinnen", prophezeite Lüthi neuerlich eine spannende Saison. 2010 hatte es neun verschiedene Grand-Prix-Sieger gegeben, das Rennjahr war allerdings vom tödlichen Unfall des Japaners Shoya Tomizawa in Misano überschattet gewesen.
Abschied der 125ccm-Klasse
In der letzten Saison der 125ccm-Geschichte wird nach dem Abgang von Marquez Vize-Weltmeister Nico Terol als heißester Titelanwärter gehandelt. Die Achtelliterklasse war seit Beginn der Motorrad-WM 1949 stets ausgetragen worden, ab 2012 wird sie von der Moto3 abgelöst werden. Dann will auch der Oberösterreicher Michael Ranseder wieder im WM-Rennen mitmischen, in dieser Saison greift Ranseder ab April in der IDM Superbike an.