Der Italiener Marco Bezzecchi hat beim MotoGP-Training zum GP von Österreich die Bestzeit aufgestellt. Mit einer Zeit von 1:28,533 Min. war der Ducati-Pilot am Freitag knapp schneller als Aprilia-Fahrer Maverick Vinales (+0,044 Sek.) und Weltmeister Francesco "Pecco" Bagnaia (+0,288/Ducati).
Als bester KTM-Pilot landete Brad Binder auf Platz vier (+0,330), Jack Miller (+0,867) wurde 14. und verpasste damit den Sprung der besten Zehn ins "Q2".
Vor den Augen des vor zwei Jahren zurückgetretenen Superstars Valentino Rossi durfte sich Bezzecchi damit über einen Streckenrekord auf dem Red Bull Ring freuen, nachdem im Vorjahr eine neue Schikane nach der ersten Kurve installiert worden war. Rossi glänzte neben der Strecke als Taxifahrer auf seinem Moped, der Italiener brachte Bezzecchi nach einem technischen Defekt kurz vor dem Ende der Session zurück an die Box. Binder durfte sich ebenfalls über einen geglückten Start ins Wochenende beim Heim-GP des rot-weiß-roten Motorrad-Herstellers am Sonntag (14.00 Uhr/live ServusTV) freuen.
Die MotoGP hat für diese Saison ihren Modus ein wenig adaptiert. Am Red Bull Ring finden am Samstagvormittag zwei 15-minütige Qualifyings statt, in denen die Startaufstellung für das neue Sprintrennen über die halbe Renndistanz am Samstagnachmittag (15.00 Uhr) sowie den Großen Preis von Österreich über 28 Runden ermittelt wird. Die schnellsten zehn Fahrer des Freitag-Trainings qualifizieren sich direkt für das zweite Qualifying "Q2" (11.15) und kämpfen dort um die Pole Position.
KTM hofft auf Sieg-Premiere
Im ersten Qualifying "Q1" (10.50) fahren die verbleibenden zwölf Piloten, die es im Training nicht in die Top-Ten geschafft haben, um zwei weitere Plätze im "Q2". Die Startplätze 13 bis 22 stehen danach fest. Im Sprintrennen, das anders als in der Formel 1 an jedem Rennwochenende ausgetragen wird, gibt es ebenfalls Punkte für die WM-Wertung zu holen. Der Sieger erhält zwölf Zähler, für Platz neun gibt es noch einen WM-Punkt.
Im Hauptrennen am Sonntag hoffen die KTM-Piloten auf den ersten Saisonsieg im zehnten Versuch. Für Sportdirektor Pit Beirer ist es ein "Feiertag", auch weil die ganze Firma in Orange aus Mattighofen anreisen und die Fahrer auf einer eigenen KTM-Tribüne am Ring unterstützen wird. "Die österreichischen Fans sind verrückt, die Atmosphäre ist großartig", sagte der Australier Miller und versicherte: "Wir können um den Sieg kämpfen."
Für das Wochenende wird sommerliches Wetter ohne Regen prognostiziert. Vor zwei Jahren triumphierte Binder im Murtal nach einem denkwürdigen Finish, als er bei einsetzendem Regen auf der Strecke geblieben war und mit Trockenreifen zum Heimsieg fuhr. "Es war ein großartiges Gefühl, das Heimrennen für Red Bull und KTM zu gewinnen. Ich habe kein Heimrennen, aber das ist so nah dran wie möglich", sagte der Südafrikaner, der sich gute Chancen auf den insgesamt dritten KTM-Sieg in Spielberg ausrechnet. Ein ähnliches Wetterszenario wie 2021 erhofft sich der derzeitige WM-Vierte aber nicht. "Ich hoffe nicht, dass es regnet. Je mehr Sonnenschein, desto besser."