Laut Medienberichten
F1-Boss: Ecclestone will Nürburgring kaufen
15.01.2014
Brite will sicherstellen, dass es jedes Jahr ein F1-Rennen in Deutschland gibt.
Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone
will den Nürburgring nun offenbar doch kaufen. "Wir haben ein Angebot gemacht und warten nun, ob es akzeptiert wird", sagte Ecclestone
in einem Interview mit der "Wirtschaftswoche" und dem "Handelsblatt", das am Mittwoch vorab veröffentlicht wurde. "Wir glauben, dass wir für den Nürburgring mehr leisten können als jeder andere."
Ecclestone hat jedoch im Ringen um die deutsche Traditions-Rennstrecke in der Eifel noch Konkurrenz: "Es gibt einen oder zwei weitere Interessenten", sagte er. Dazu gehört auch der im Motorsport aktive Autozulieferer Capricorn aus Düsseldorf, wie zuletzt durchgesickert war.
Noch im Sommer hatte Ecclestone beim Nürburgring abgewunken. Die insolvente Rennstrecke steht zum Verkauf, nachdem sich das Land Rheinland-Pfalz mit dem Plan verhoben hatte, das Areal um die berüchtigte "Nordschleife" zu einem Tourismus-Zentrum mit Hotels und einem Freizeitpark auszubauen. Die EU verbot dem Land weitere finanzielle Unterstützung, der "Ring" ging Pleite.
"Wir wollen sicherstellen, dass es auch in Zukunft jedes Jahr ein Formel-1-Rennen in Deutschland gibt", sagte Ecclestone. Bisher finden die Rennen abwechselnd in der Eifel und auf dem Hockenheimring bei Mannheim statt. Der 83-jährige Brite steht im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen rund um den Verkauf der Formel 1 an den Finanzinvestor CVC im Jahr 2005 unter Beschuss.
Ob Ecclestone für die Formel-1-Gesellschaft bietet oder als Privatmann, blieb in dem Vorabbericht ebenso offen wie die Frage, ob es der 83-Jährige nur auf die Rennstrecke selbst oder auch auf die Infrastruktur rundherum abgesehen hat. Potenzielle Käufer können für den gesamten Komplex oder für einzelne Teile bieten. Die Sanierer des Rings erhoffen sich einen Kaufpreis von mehr als 100 Millionen Euro.
Ein Sprecher des Sanierers und des Sachwalters wollte sich nicht zu Namen der Bieter äußern. "Jeder, der ein interessantes Angebot abgibt, ist herzlich willkommen", sagte er nur. Der Bieterprozess soll wie geplant bis Ende März abgeschlossen sein. "Wir sind im Endspurt."
Der Zeitplan könnte allerdings noch ins Wanken geraten. Der Automobilclub ADAC und der Verein "Ja zum Nürburgring" haben nach Berichten der "WirtschaftsWoche" bei der EU-Kommission Beschwerde gegen das Verkaufsverfahren eingelegt. Der ADAC hatte ebenfalls für den Ring geboten, aber zu wenig, und ist deshalb vorläufig aus dem Rennen. Das Angebot wurde "geparkt".