Chaos bei GP von Bahrain

Force India verkürzt aus Angst Training

20.04.2012

F1-Team beendet Training vorzeitig, damit Crew-Mitglieder sicher ins Hotel kommen.

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Zum Auftakt des Trainings beim umstrittenen Formel-1 -Rennen in Bahrain sind die Sicherheitsmaßnahmen um die Strecke spürbar verstärkt worden. Auf der Autobahn zum 30 Kilometer von der Hauptstadt Manama entfernten Kurs war am Freitag ein deutlich größeres Polizeiaufgebot im Einsatz als am Vortag. Zudem waren mehrere Straßensperren eingerichtet.

Weitere Demos angekündigt
Für den Nachmittag hatte die Protestbewegung zu einer Demonstration vor den Toren des Bahrain International Circuit in Sakhir aufgerufen. Die hauptsächlich schiitischen Gegner des sunnitischen Königshauses fordern Reformen in dem Golfstaat ein. Sie kritisieren, dass das Formel-1-Gastspiel von den Regierenden instrumentalisiert werde.

Im Vorjahr war der Grand Prix in der Wüste wegen der blutigen Unruhen in Bahrain abgesagt worden. Diesmal entschied der Automobil-Weltverband (FIA) nach heftiger Diskussion, den für Sonntag angesetzten WM-Lauf zu starten. Menschenrechts-Organisationen und eine wachsende Zahl von Politikern üben Kritik daran.

"Drei Tage des Zorns"
Auch am Donnerstagabend hatte es in Bahrain Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten, Regierungstreuen und Sicherheitskräften gegeben. "Für die vergangenen zwei Wochen können wir eine wachsende Zahl von Verletzten, Festnahmen und Hausdurchsuchungen durch die Polizei nachweisen", sagte Oppositionsführer Mattar Mattar. Die Regimegegner haben "drei Tage des Zorns" während des Formel-1-Auftritts angekündigt.

Force India verkürzt aus Angst Training
Die Sicherheitsbedenken beeinflussen mittlerweile auch den Sport. Das Team Force India will das zweite Training am Freitag laut eigenen Angaben aus Sicherheitsgründen nach einigen Runden vorzeitig beenden. Damit soll sichergestellt werden, dass die gesamte Crew vor Einbruch der Dunkelheit im Hotel zurück ist. Am Qualifying am Samstag und am Rennen am Sonntag werde man aber planmäßig teilnehmen, versicherte der Rennstall.

Vier Mechaniker von Force India waren am Mittwoch mit ihrem Auto in Zusammenstöße geraten. In der Nähe ihres Fahrzeuges explodierte ein Molotow-Cocktail. Zwei Mitarbeiter des Teams haben mittlerweile vorzeitig die Heimreise angetreten. Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone suchte am Freitag am Rande des ersten Trainings, in dem Force-India-Pilot Paul di Resta auf Platz drei fuhr, in der Box offenbar das Gespräch mit den Teamverantwortlichen.

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