F1 zum "Showdown" in Japan. Vettel reicht Sonntag schon Spazierfahrt zum Titel.
Regen hat auch 2011 die Piloten beim Formel-1
-Grand-Prix von Japan in Suzuka empfangen. Als Titelverteidiger Sebastian Vettel am Mittwochabend aus Tokio kommend am Streckenhotel eintraf, regnete es wie so oft stark. Während dem deutschen Red-Bull-Piloten am Sonntag aber wohl eine "Spazierfahrt" genügt, um als jüngster Doppelweltmeister der Geschichte fest zu stehen, ging es bei vielen der bisherigen Titelentscheidungen in Suzuka heiß her.
Schon zehn Titelentscheidungen in Suzuka
Seit 1987 fährt die Formel 1 in Suzuka, seitdem ist in den 22 meist am Saisonende liegenden Auflagen bereits zehn Mal der Weltmeister auf der 1962 errichteten Honda-Teststrecke gekürt worden. Die Vielzahl der Entscheidungen in Suzuka kommt natürlich daher, dass die einzigartige Piste mit ihrem Achter-Layout meist als letzter oder vorletzter Grand Prix auf dem Programm stand.
Piloten lieben Suzuka
Die mit 5,807 Kilometern zweitlängste GP-Strecke hinter Spa gilt als eine der fahrerisch anspruchsvollsten Rennstrecken der Welt und ist die Lieblingsstrecke vieler Piloten. Sie ist aber auch gefährlich. Legendär sind die S-Kurven, berüchtigt die "Mutkurve" 130R. Auch das oft schlechte Wetter spielt meist eine gewichtige Rolle.
Fukushima allgegenwärtig
Der Suzuka International Race Course liegt 50 Kilometer südwestlich von Nagoya in der Provinz Mie und damit rund 700 Kilometer vom Schauplatz des Reaktorunglücks am Jahresbeginn bei Fukushima entfernt. Trotzdem flogen viele Teams ihr eigenes Essen ein. Das Personal wurde angehalten, sich möglichst wenig im Freien aufzuhalten. Die Strecke befindet sich mitten in einem Vergnügungspark, dessen Riesenrad zum Wahrzeichen geworden ist.
Legendäre Karaoke-Partys
Legendär sind auch die Karaoke-Partys nach dem Rennen. Sollte Vettel das fehlende Pünktchen hier unter Dach und Fach bringen, soll die eigentlich schon in Singapur geplant gewesene WM-Party spontan nachgeholt werden. "Suzuka ist zwar in der Provinz und nicht so glamourös wie Singapur, da hilft uns aber die Vergangenheit. Denn ein Fest bringen wir immer zusammen", sagte Motorsport-Direktor Helmut Marko.
Japan-Premiere in Fuji
Der erste Formel-1-GP in Japan fand nicht in Suzuka, sondern 1976 in Fuji statt, wo Niki Lauda durch seine Regen-Aufgabe den WM-Titel verschenkte. Tödliche Unfälle im Jahr danach sorgten für eine zehnjährige WM-Pause. Von 1987 bis 2006 (bis 2003 fuhren auch die Motorräder hier) wurde der GP in Suzuka ausgetragen. 2007 und 2008 wurde wieder auf der Toyota-Strecke in Fuji gefahren, danach ging das Rennen aus finanziellen Gründen wieder zurück nach Suzuka.
Legendär sind vor allem die Duelle der großen Rivalen Ayrton Senna und Alain Prost, die in Suzuka zweimal im Kampf um den WM-Titel miteinander kollidierten.