Teams wollen bis Montag Klarheit, ob Saison am 13.3. in Bahrain eröffnet wird.
Die Formel-1
-Rennställe haben bis zum Montag von Chefvermarkter Bernie Ecclestone und dem Automobil-Weltverband FIA eine Entscheidung gefordert, ob der Grand Prix
von Bahrain
und die davor angesetzten Testfahrten an gleicher Stelle Anfang März stattfinden werden. Das teilten die Teammanager nach einer Sitzung am Freitagabend am Rande der Testfahrten in Barcelona mit.
Politische Unruhen
Seit Tagen wird der Mini-Staat am Persischen Golf immer wieder von Unruhen erschüttert. Von Ecclestones Entscheidung hänge ab, ob der Tross in Barcelona bleibt oder die Heimreise in die Fabriken antritt, hieß es nach dem Treffen. In Bahrain soll die Formel-1-Saison am 13. März beginnen. Eine Woche zuvor sind die letzten Testfahrten angesetzt.
3 Szenarien möglich
Die Teammanager haben Pläne für alle denkbaren Szenarien erstellt. Red Bull-Teamchef Christian Horner zählt auf: "Theoretisch gibt es drei Möglichkeiten. Der Grand Prix und die Testfahrten finden wie geplant statt. Nur der Grand Prix wird abgehalten, die Testfahrten aber abgesagt. Oder wir fahren überhaupt nicht nach Bahrain."
Sollten der Grand Prix und die Testfahrten über die Bühne gehen, woran in Barcelona allerdings keiner mehr glaubt, dann werden die Teams am Montagabend Barcelona verlassen und die Autos in der Fabrik für den Transport am kommenden Samstag vorbereiten. Die Testfahrten würden vom 3. bis zum 6. März stattfinden.
Terminnot
Wenn die Bahrain-Testfahrten geopfert werden, um Zeit zu gewinnen und möglicherweise doch den Grand Prix anzusetzen, dann soll vom 28. Februar bis zum 2. März in Barcelona getestet werden. Mehr geht nicht, weil Barcelona von anderen Firmen belegt ist und dann der Abtransport der Autos an den Persischen Golf auf den 5. März gelegt werden müsste.
Die Teams würden damit einen Testtag verlieren. Und einige hätten keine Chance mehr, die letzten Aerodynamikpakete auszuprobieren- zum Beispiel Red Bull. "Unsere letzte Ausbaustufe sollte an den letzten zwei Bahrain-Testtagen zum Einsatz kommen", verrät Horner. Also am 5. und 6. März. Die Produktion der entsprechenden Teile ist auf den ursprünglich angesetzten Bahrain-Test terminiert.
Absage wahrscheinlich
Das wahrscheinlichste Szenario ist eine komplette Absage. Dann beginnt die Weltmeisterschaft am 27. März in Australien. Die Abschlusstestfahrten werden verschoben. Die Strecke von Jerez wäre vom 8. bis 11. März frei. In Barcelona müsste der Streckenbetreiber mit anderen Kunden reden. Im Augenblick ist die Strecke an diesem Datum gebucht. Anfang März gäbe es eine kleine Lücke, allerdings für höchstens drei Tage.
Im Fahrerlager stellt man sich bereits auf eine Absage des Rennens in Bahrain ein. "Selbst wenn sich die Lage in Bahrain wieder beruhigen sollte, können wir dort nicht einfach so fahren, wenn zwei Wochen davor das Militär Demonstranten erschossen hat", erklärte Williams-Technikchef Sam Michael. Der deutsche Kubica-Ersatzfahrer Nick Heidfeld (Lotus Renault) appellierte an die Verantwortlichen, bei der Entscheidung nicht nur die Sicherheit des Formel 1 sondern auch das zu berücksichtigen, was in Bahrain selbst passiere.