Italien trauert

"Ferrari beging Selbstmord"

15.11.2010


Das sagte die Weltpresse zum packenden F1-Finale in Abu Dhabi.

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© AP, Reuters, Getty
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ITALIEN
"La Gazzetta dello Sport: "Was für ein bitteres Finale. Ferrari macht alles falsch und wirft den Titel weg. Eine fehlerhafte Strategie verrät Alonso. Vettel ist der  Baby-Weltmeister . Da ist Schumis Erbe: Superschnell und voller Einsatz. Vettel fährt wie der frühere Ferrari-Star. Dass Red Bull bis zuletzt auf eine Stallorder verzichtet hat, verdient noch mehr Respekt."

"Corriere dello Sport": "Ein fataler letzter Grand Prix. Was für eine Riesen-Enttäuschung. Die Ferrari-Strategie war völlig falsch. Ferrari und Alonso gehen vor Vettel in die Knie."

"Tuttosport": "Ferrari begeht Selbstmord. Eine irrsinnige Strategie. Ferrari hatte keinen Mut. Alonso allein reicht nicht."

"Corriere della Sera": "Ferrari schießt ein Eigentor. Was für ein Geschenk! Vettel ist der König der Formel 1."

"La Repubblica": "Ferrari schießt sich selbst ab und schenkt Vettel den Titel. Vettel - Il campione bambino."

"Libertà": "In Maranello schwiegen die Festglocken und die Tifosi weinten. Ferrari schenkt Vettel den Weltmeistertitel. Ein Desaster."

"Il Secolo XIX": "Ein Ferrari-Selbstmord. Aber am Ende hat der Stärkere gewonnen: Sebastian Vettel!"

"L'Unità": "Ferrari-Flop. Vettel wird zum König der Formel 1 gekrönt."

DEUTSCHLAND
"Bild": "Wunder! Tränen! Weltmeister! Deutschland völlig Vettel!"

"Express": "Diese Tränen lassen uns jubeln."

"Frankfurter Allgemeine Zeitung": "Der frühreife Überflieger. Vettel lässt kaum erkennen, wie diszipliniert man für den Erfolg arbeiten muss, welche Härte sein Beruf verlangt. Es ist kein Wunder, dass sein natürlicher, leichtfüßiger Auftritt weit über das deutsche Lager hinaus ankommt."

"Süddeutsche Zeitung": "Der WM-Titel geht verdient an Vettel. Vor allem im Schlussspurt zeigte er, was ihn auszeichnet. Talent, Entschlossenheit, Nervenstärke. (...) Vettel forderte nie Hilfe ein. Den Titel hat er aus eigener Kraft erreicht."

"Frankfurter Rundschau": "Glückskind Vettel"

GROSSBRITANNIEN
"Daily Mirror":
"Sebastian Vettel wurde in seinen ersten zehn Sekunden in der Formel 1 dafür bestraft, dass er in der Boxengasse zu schnell gefahren ist - seitdem hat er den Fuß nicht mehr vom Gas genommen."

"The Sun": "Vettel schnappt sich den Ruhm und Alonso staunt - es war ein Triumph des Fair Play, der verhinderte, dass Alonso als befleckter Champion gekrönt wird, nachdem Felipe Masse ihm den Sieg in Deutschland schenken musste."

"Daily Mail": "Gerechtigkeit ist geübt. Vettel, der jüngste Champion, schreit vor Freude, nachdem Alonso nach einem Schnitzer K.o. ging."

"Independent": "Der junge Prinz von Red Bull wird in Abu Dhabi zum König gekrönt."

"Guardian": "Zehn Pole Positions und fünf Siege machen den 23-jährigen deutschen Fahrer zu einem würdigen und erfreulichen Champion am Ende einer Saison schwindenden Glücks für alle Mitbewerber."

RUSSLAND
"Kommersant":
"Sieg mit russischer Rückendeckung: Petrow hält Alonso auf, und Vettel - dieser junge, grenzenlos emotionale Deutsche - greift sich den Lorbeerkranz als jüngster Formel-1-Weltmeister."

SCHWEIZ
"Blick": "Königliches WM-Finale! Wie hat die Formel 1 am 14. März nach der langweiligen Prozession von 24 GP-Autos beim Saisonstart in der Wüste von Bahrain gestöhnt: Wenn das nur keine Gähn-WM 2010 wird."

"Neue Zürcher Zeitung": "Der Husarenritt Sebastian Vettels hat die Stallorder-Diskussion vergessen lassen, allein die sportliche Leistung spielte eine Rolle. Ein wünschenswerter, versöhnlicher Schlusspunkt eines Rennjahrs mit vielen  Gesichtern. Vettel ist als nervenstärkster Fahrer im stärksten Auto ein würdiger Weltmeister. Vor allem auch einer mit Perspektive."

BELGIEN
"De Morgen": "Vettel nun Nachfolger seines Helden und nicht mehr Baby Schumi"

NIEDERLANDE
"De Telegraaf": "Thriller in Abu Dhabi - nicht Alonso, sondern Vettel Formel-1-Weltmeister. Vettel war in dem Rennen übermächtig und siegte schon von der Pole Position an."

"de Volskrant": "In einer makellosen Schlussrunde hat der 23- jährige Deutsche bekommen, was er verdiente. Mit seinem Red Bull beherrschte Vettel die Piste von Anfang bis Ende."

SPANIEN
"Marca": "Ein Fehler hoch zwei. Nach einer heroischen Aufholjagd über mehrere Monate hat Ferrari versagt. Das Rennen war eine eineinhalbstündige Tortur, als ob jemand eine Todesspritze verpasst bekommt und langsam dahinstirbt. Alle haben diesen Selbstmord in Zeitlupe miterlebt, aber niemand konnte ihn verhindern."

"As": "Ferrari hat sich verheddert und Alonso hat es bezahlt. Ferrari hat Vettel Alonsos Titel geschenkt. Die Strategie des italienischen Rennstalls hat den Spanier in eine Sackgasse geführt."

"El País": "Ferrari hat sich in der Strategie geirrt und Fernando Alonso damit eine grausame Niederlage beschert. Red Bull fuhr dagegen ein perfektes Rennen und gewann auf erhabene Weise die Weltmeisterschaft."

"El Mundo": "Verdammte Strategie."

POLEN
"Gazeta Wyborcza": "Vettel - Das schnellste Kind der Welt"

"Fakt": "Kubica und Petrow halfen Vettel, die Formel 1- Weltmeisterschaft zu gewinnen"

FRANKREICH
"Le Figaro": "Der neue deutsche Weltmeister verkörpert bestimmte anarchistische Werte der heutigen Jugend. (...) Vettel, das ist ein besonderer Ausdruck von Freiheit."

"Le Parisien": "Die Thronbesteigung von Vettel ist nicht verwunderlich. Als designierter Titelfavorit hat er in den Qualifikationsrennen beeindruckt und in 19 Rennen 10 Pole Positions herausgefahren - ein Rekord. Man kann sich nun fragen, ob Baby-Schumi nicht in die Fußstapfen des illustren Älteren tritt und eine absolute Herrschaft beginnt. Es ist heute niemand in Sicht, der das goldgelockte Wunder stoppen könnte."

"L'Équipe": "Sebastian Vettel ist nicht an einem Tag der jüngste Weltmeister in der Formel-1-Geschichte geworden. Er hat seinen Erfolg langsam aufgebaut. Sein Titel ist eine Heldentat. Er hatte nichts zu verlieren. Und er hat alles gewonnen."

"Libération": "Ohne die finanzielle Unterstützung eines soliden Sponsors wäre Vettel im Rennsport nie weitergekommen. Aber einmal angeheuert, hat er seine Mentoren nie enttäuscht."

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