Stallorder-Skandal
Ferrari droht nun doch Punktabzug
07.09.2010
Am Mittwoch entscheidet die FIA über eine härtere Strafe.
Ferrari droht ausgerechnet vor seinem Heimspiel ein juristischer Rückschlag im Titelrennen. Der Motorsport-Weltrat des Internationalen Automobil-Verbandes FIA entscheidet am Mittwoch, ob es beim Stallorder-Skandal von Hockenheim bei der vergleichsweise milden Geldbuße von 100.000 Dollar bleibt oder ob das italienische Formel-1-Team wegen der dubiosen Vorfahrt nicht wesentlich härter bestraft wird. Für die beiden Verkehrssünder Fernando Alonso und Felipe Massa könnte ein Punktabzug den vorzeitigen K.o. im WM-Kampf bedeuten.
Urteil am späten Nachmittag
Ferrari hüllt sich vor der richtungsweisenden Entscheidung in Schweigen. Der Weltrat könnte im günstigsten Fall die Entscheidung der vier Rennkommissare bestätigen. Aber auch eine drastische Erhöhung der Geldstrafe und im - für Ferrari und die Fahrer - schlimmsten Fall die Streichung des Doppelerfolges beim Großen Preis von Deutschland am 25. Juli oder sogar ein Ausschluss von einigen Rennen sind möglich.
Weil das delikate Verfahren unmittelbar vor dem Großen Preis von Italien stattfindet, bekommt es zusätzliche Brisanz. Egal wie die Juroren entscheiden, das Urteil wird beim 13. Saisonlauf in Monza auf jeden Fall ein beherrschendes Thema sein. Allerdings befasst sich das FIA-Gremium mit dem heiklen Top-Thema erst am Schluss seiner Sitzung. Deshalb ist frühestens am späten Nachmittag mit der Bekanntgabe des Schiedsspruchs zu rechnen. Ferrari ist bei der Anhörung am FIA-Sitz in Paris durch Teamchef Stefano Domenicali vertreten. Alonso und Massa werden wohl per Videokonferenz zugeschaltet.
Massa ließ Alonso passieren
Teamorder ist seit 2002 offiziell verboten. Pikanterweise hatte der damalige Ferrari-Teamchef und heutige FIA-Präsident Jean Todt mit seiner Anweisung an Rubens Barrichello, Michael Schumacher beim Großen Preis von Österreich passieren zu lassen, die Regelverschärfung ausgelöst. Allerdings lässt sich durch verschlüsselte Anweisungen dieses Verbot leicht umgehen.
Urteil am späten Nachmittag
Ferrari hüllt sich vor der richtungsweisenden Entscheidung in Schweigen. Der Weltrat könnte im günstigsten Fall die Entscheidung der vier Rennkommissare bestätigen. Aber auch eine drastische Erhöhung der Geldstrafe und im - für Ferrari und die Fahrer - schlimmsten Fall die Streichung des Doppelerfolges beim Großen Preis von Deutschland am 25. Juli oder sogar ein Ausschluss von einigen Rennen sind möglich.
Weil das delikate Verfahren unmittelbar vor dem Großen Preis von Italien stattfindet, bekommt es zusätzliche Brisanz. Egal wie die Juroren entscheiden, das Urteil wird beim 13. Saisonlauf in Monza auf jeden Fall ein beherrschendes Thema sein. Allerdings befasst sich das FIA-Gremium mit dem heiklen Top-Thema erst am Schluss seiner Sitzung. Deshalb ist frühestens am späten Nachmittag mit der Bekanntgabe des Schiedsspruchs zu rechnen. Ferrari ist bei der Anhörung am FIA-Sitz in Paris durch Teamchef Stefano Domenicali vertreten. Alonso und Massa werden wohl per Videokonferenz zugeschaltet.
Massa ließ Alonso passieren
Teamorder ist seit 2002 offiziell verboten. Pikanterweise hatte der damalige Ferrari-Teamchef und heutige FIA-Präsident Jean Todt mit seiner Anweisung an Rubens Barrichello, Michael Schumacher beim Großen Preis von Österreich passieren zu lassen, die Regelverschärfung ausgelöst. Allerdings lässt sich durch verschlüsselte Anweisungen dieses Verbot leicht umgehen.
Die Rennkommissare bezichtigten Ferrari in Hockenheim, gegen Paragraf 39.1 des Sportreglements und gegen Artikel 151c des Internationalen Sport-Kodex' der FIA verstoßen zu haben. Der führende Massa hatte in jener ominösen 49. Runde Alonso durch demonstratives Abbremsen offensichtlich vorbeigelassen, so dass der Spanier den Grand Prix vor dem Brasilianer gewann.
"Keine Kaffefahrt"
Die Teamverantwortlichen bestritten, eine Stallorder ausgegeben zu haben und auch Massa beteuerte damals: "Das war definitiv meine Entscheidung." Aber offensichtlich hatten die Verantwortlichen den sichtlich frustrierten Fahrer vorher auf Linie gebracht.
Der unsportliche Vorfall hatte zu wilden Diskussionen geführt und die Formel 1 regelrecht entzweit. Rekord-Weltmeister Schumacher sprach als klarer Befürworter und mehrfacher Nutznießer einer Stallorder von "Mumpitz" und es handle sich hier um "keine Kaffeefahrt". Red-Bull-Teamchef Christian Horner schimpfte seinerzeit: "Das ist schon eine Schande." Schließlich könnte sein in Hockenheim drittplatzierter Schützling Sebastian Vettel im Fall einer Disqualifikation des Ferrari-Duos als nachträglicher Sieger im WM-Rennen entscheidend Punkte gutmachen.
"Regelung leicht zu umgehen"
Die italienische "Gazzetta dello sport" hofft indes auf eine Regel-Korrektur. "Vielleicht kommt ja eine Klärung heraus, die diese Heuchelei überwindet und die Stallorder zulässt, so lange diese nicht Piloten oder Autos anderer Team schadet", schrieb das Blatt am Dienstag. "Die jetzige Regelung ist doch ohnehin leicht zu umgehen."
"Keine Kaffefahrt"
Die Teamverantwortlichen bestritten, eine Stallorder ausgegeben zu haben und auch Massa beteuerte damals: "Das war definitiv meine Entscheidung." Aber offensichtlich hatten die Verantwortlichen den sichtlich frustrierten Fahrer vorher auf Linie gebracht.
Der unsportliche Vorfall hatte zu wilden Diskussionen geführt und die Formel 1 regelrecht entzweit. Rekord-Weltmeister Schumacher sprach als klarer Befürworter und mehrfacher Nutznießer einer Stallorder von "Mumpitz" und es handle sich hier um "keine Kaffeefahrt". Red-Bull-Teamchef Christian Horner schimpfte seinerzeit: "Das ist schon eine Schande." Schließlich könnte sein in Hockenheim drittplatzierter Schützling Sebastian Vettel im Fall einer Disqualifikation des Ferrari-Duos als nachträglicher Sieger im WM-Rennen entscheidend Punkte gutmachen.
"Regelung leicht zu umgehen"
Die italienische "Gazzetta dello sport" hofft indes auf eine Regel-Korrektur. "Vielleicht kommt ja eine Klärung heraus, die diese Heuchelei überwindet und die Stallorder zulässt, so lange diese nicht Piloten oder Autos anderer Team schadet", schrieb das Blatt am Dienstag. "Die jetzige Regelung ist doch ohnehin leicht zu umgehen."
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