Formel-1

Ferrari muss in Monza gewinnen

05.09.2007

Vorentscheidung in Monza: Ferrari braucht für den Kampf um die WM im Heimrennen am Sonntag einen Sieg.

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© Reuters
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Der Formel-1-Grand-Prix von Italien in Monza hat am Wochenende vorentscheidenden Charakter im Kampf um die WM-Kronen. Nur mit einem weiteren Sieg im Heimrennen dürfte Ferrari seine Chancen aufrechterhalten, dem Konkurrenten McLaren-Mercedes doch noch eine der beiden Trophäen abzujagen. 15 bzw. 16 Punkte fehlen den Ferrari-Piloten Felipe Massa und Kimi Räikkönen auf WM-Leader Lewis Hamilton. Titelverteidiger Fernando Alonso liegt fünf Zähler hinter seinem McLaren-Teamkollegen.

Spionage-Affäre
In der Konstrukteurs-Wertung ist die Sache nicht so klar, zumal McLaren die 15 abgezogenen Punkte aufgrund der Blockade-Affäre von Budapest vorerst noch fehlen. Ein Protest dagegen läuft, mit noch mehr Spannung wird aber eine Berufungs-Verhandlung in der kommenden Woche in Paris erwartet. Ferrari hofft auf eine nachträgliche Bestrafung von McLaren als angeblicher Profiteur der Spionage-Affäre um den ehemaligen Ferrari-Chefmechaniker Nigel Stepney.

Benzin verunreinigt
Stepney wird verdächtigt, vertrauliche Informationen an McLaren-Chefdesigner Mike Coughlan weitergegeben zu haben. Außerdem bestätigte ein italienischer Staatsanwalt, dass gegen den Briten wegen Sabotage vor dem Grand Prix von Monaco ermittelt wird. "Der Verdacht besteht, dass es Stepney war, der mit Pulver den Benzin verunreinigt hat", erklärte Giuseppe Tibis, der Staatsanwalt von Modena. Laut Experten soll es sich um Düngemittel gehandelt haben, Stepney beteuert allerdings seine Unschuld.

Vorerst steht in Italien aber ohnehin der Sport im Mittelpunkt - zumindest bis zum Wochenende. "Die WM wird wesentlich davon abhängen, was in Monza passiert", bestätigte Massa, der zuletzt in Istanbul triumphiert hatte. "Wir müssen einfach weiter gewinnen." Die Testfahrten in Monza hatte zuletzt allerdings McLaren dominiert. "Wenn ich mir die Zeiten anschaue, dann wird es ein extrem enges Rennen", meinte Räikkönen.

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Alonso dagegen hat keine guten Erinnerungen an Monza. Der Spanier hat dort noch nie gewonnen, im Vorjahr war er in der Startaufstellung wegen einer Behinderung von Massa um fünf Plätze zurückversetzt worden, ehe er im Rennen mit Motorschaden ausfiel. Daraufhin hatte der Weltmeister mit der Aussage für Aufsehen gesorgt, die Formel 1 sei kein Sport mehr. "Heuer wäre es an der Zeit, hier einmal zu gewinnen. Monza ist ganz anders als alle anderen Kurse", sagte Alonso über die schnellste Strecke im Kalender.

Eccelstone tippt auf Alonso
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat sich wegen seiner Erfahrung trotz des Rückstandes auf Hamilton bereits auf den alten als neuen Weltmeister festgelegt. Doch alle vier verbliebenen Titelkandidaten haben in den bisher zwölf Saisonrennen je drei Siege eingefahren. "Alle fünf ausständigen Rennen sind entscheidend", betonte Räikkönen. "Wir können uns keine Fehler mehr erlauben. Das Team gibt 110 Prozent, aber wir müssen jetzt mehr Punkte machen als unsere Konkurrenten - in jedem Rennen."

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