Formel 1
Ferrari rutschte im Regen aus
06.04.2010
Für Alonso & Co war Malaysia ein Wochenende "zum Vergessen".
Die überraschende WM-Führung durch Felipe Massa war nur ein schwacher Trost. Ferrari hat am vergangenen Formel-1-Wochenende in Malaysia einen herben Rückschlag erlitten - zum Großteil aus eigenem Verschulden. Nach einer Fehlkalkulation im Qualifying musste Topstar Fernando Alonso im Kampf um Platz acht statt in jenem um den Sieg ans Limit gehen. Die Folge war ein Motorschaden, der dem Spanier die WM-Spitze kostete.
Kampf um die Spitze
Alonso liegt nach dessen Malaysia-Sieg nun
gleichauf mit Red-Bull-Jungstar Sebastian
Vettel auf Rang zwei - zwei Zähler hinter Massa, der ebenfalls nicht
über Platz sieben hinauskam. Als Buchmacher-Favorit hat ihn Vettel bereits
abgelöst, über den enormen Speed der Bullen will sich Alonso aber nicht den
Kopf zerbrechen. "Sie haben drei Pole Positions, aber in Bahrain und
Australien waren auch wir im Rennen sehr, sehr schnell", meinte der Asturier.
"Zum Vergessen"
In Malaysia
waren die Roten Renner allerdings chancenlos, nachdem sie im Qualifying bei
Regen zu lange an der Box geblieben und bereits in der ersten Phase
ausgeschieden waren. Dass Alonso dann auch noch im Duell mit Weltmeister
Jenson Button der Motor hochging, passte ins Bild. "Alonsos WM-Führung geht
in Rauch auf", schrieb die spanische Sportzeitung "Marca" in ihrer
Online-Ausgabe. Das Wochenende sei "zum Vergessen" gewesen.
Alonso selbst blieb optimistisch. "Wir machen uns keine Sorgen. Das Auto ist schnell und wir sind fähig, es weiter zu verbessern", versicherte der Doppel-Weltmeister. "Wir wissen genau, wo wir ansetzen müssen, und ich bin mehr oder weniger zuversichtlich, dass wir in den nächsten Rennen das beste Auto haben können." Vielleicht noch nicht in zwei Wochen in China, aber zumindest bei seinem Heimrennen Anfang Mai in Barcelona.
Durchhalteparolen in Italien
"Keine Panik. Es war kein Festtag
für Ferrari, aber die Fahrer blicken der Zukunft mit Zuversicht entgegen",
resümierte die "Gazzetta dello Sport" das Osterwochenende. Während die
Italiener zumindest in der WM mit beiden Piloten gut im Rennen liegt, hat
deren Ex-Star Michael
Schumacher bei seinem Comeback mit ganz anderen Sorgen zu kämpfen. Der
Rekordchampion wird regelmäßig von seinem Teamkollegen Nico Rosberg
übertroffen.
Rosberg löst Schumacher ab
"Rosberg neue Nummer 1 bei
Mercedes", war in der "Bild" zu lesen. Denn während der 25-Jährige in Sepang
als Dritter aufs Podest fuhr, bleibt Schumachers sechster Platz von Bahrain
dessen bestes Saisonergebnis. In Malaysia war nach neun Runden wegen eines
Defekts Schluss. Vermutlich hatte sich links hinten eine Radmutter gelöst.
"Das darf nicht passieren", meinte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.
"Das müssen wir abstellen."
Mercedes-Stern will in Europa glänzen
Schumacher nahm das
Out nach außen hin gelassen, wirkte fast phlegmatisch. "Es macht keinen
Sinn, sich darüber zu ärgern", sagte der 91-fache GP-Sieger. "Das ist
Motorsport." Einen großen Schritt nach vorne erwarten sich die Silberpfeile
ebenfalls noch nicht in China, sondern beim Europa-Auftakt am 9. Mai. "Wir
haben in Barcelona einiges vor", kündigte Schumacher an. Das große Update am
Auto wirkt wie ein Strohhalm, an den er sich klammert. Schumacher: "Die
Hoffnung stirbt zuletzt."