Formel 1
Ferrari und Red Bull mit Sparplänen
08.12.2008
Ferrari will nach dem Aus von Formel-1-Rivale Honda schneller als geplant auf die Kostenbremse steigen.
"Dieser Prozess hat schon in den vergangenen Jahren begonnen. Aber er wird nun deutlich beschleunigt", sagte Teamchef Stefano Domenicali in einem Interview mit der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" (Montag). Auch Red Bulls Motorsport-Berater Helmut Marko erklärte laut "autosport.com", dass der österreichische Rennstall "30 Prozent seines Budgets sparen könnte".
Verständnis für Japaner
Domenicali äußerte Verständnis
für die drastische Entscheidung der Japaner, die ihr Engagement in der
kostspieligen Königsklasse aufgrund der weltweit dramatischen Finanzlage
Ende vergangener Woche zurückzogen. "Es ist eine große Krise und man kann
die Gründe, die einen Autobauer zu so einer Entscheidung zwingen,
verstehen", erklärte Domenicali. Die Maßnahme von Honda sei gekommen wie ein
Blitz aus heiterem Himmel, meinte der Ferrari-Teamchef.
Sparkurs nicht auf Kosten des Wettkampfs
Domenicali, der in
punkto Finanzen nicht weiter ins Detail ging, machte allerdings auch
deutlich, dass der Sparkurs der Formel 1 insgesamt nicht auf Kosten eines
gesunden Entwicklungs-Wettstreits gehen dürfe. Sie müsse ein technologischer
und sportlicher Wettkampf bleiben. Der Ferrari-Teamchef beruhigte die Fans
des Konstrukteurs-Weltmeisters der vergangenen beiden Jahre: "Ferrari wird
weiter vorne sein." Schon im Oktober hatte die Marke aus Maranello bekundet,
bei der Einführung eines Einheitsmotors eventuell zurückzuziehen. Der
Internationale Automobilverband FIA erwägt einen solchen standardisierten
Antrieb. Damit soll vor allem Privatteams geholfen werden.
Sparpotential bei Red Bull
Zu den Privatteams zählen neben
Williams und Force India auch die beiden Rennställe von Milliardär Dietrich
Mateschitz. Marko erklärte in einem am Montag veröffentlichtem Statement,
dass hinter Red Bull Racing sowie Toro Rosso keine Fragezeichen stünden.
"Sie sind derzeit sicher", meinte Marko. Gerüchte über einen Ausstieg
entbehrten jeglicher Grundlage. Marko räumte allerdings ein, dass auch Red
Bull 30 Prozent von seinem Budget sparen könnte.