Scuderia lässt am letzten Tag mit einer Fabelzeit die Muskeln spielen.
Ferraris Kimi Räikkönen hat am letzten Tag der Formel-1-Testfahrten in Montmelo bei Barcelona mit Abstand die Bestzeit hingelegt. Der 37-Jährige unterbot am Freitag auf Supersoft-Reifen mit 1:18,634 Minuten die zuvor gültige Marke seines Teamkollegen Sebastian Vettel von 1:19,024 Minuten. Red-Bull-Pilot Max Verstappen war mit den gleichen Reifen in 1:19,438 Minuten Zweitschnellster.
+++ Red-Bull-Teamchef Horner spottet über Hamilton +++
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton schloss den Testtag auf Rang fünf ab. Für McLaren liefen auch die letzten Proberunden alles andere als zufriedenstellend. Fernando Alonsos Dienstwagen wurde auf dem Kurs in Spanien von mehreren Elektronikproblemen ausgebremst und landete weit hinten.
Vor dem ersten Saisonrennen am 26. März in Melbourne herrscht nun Rätselraten: Kann Mercedes seine Dominanz der vergangenen drei Jahre in die Gegenwart retten, die von schnelleren, bulligeren und schwerer beherrschbaren Autos geprägt ist? Oder ist die Scuderia Ferrari, die sich auf dem Circuit de Catalunya mit Mercedes ein Duell um die Bestzeiten lieferte, dem Branchenführer entscheidend näher gekommen? Und wo steht Red Bull, der gefährlichste "Silberpfeil"-Herausforderer 2016?
Hamilton glaubt an Ferrari
Auch wenn der Austro-Rennstall in Barcelona zumeist nicht ganz an die Topzeiten von Mercedes und Ferrari herankam, wird im Fahrerlager damit gerechnet, dass diese drei Teams auch in der neuen Saison mit klarem Abstand vor dem Rest des Feldes liegen. "Ich denke, Ferrari, Mercedes und Red Bull sind eng beieinander, vielleicht innerhalb von zwei oder drei Zehnteln", lautete die Einschätzung von Mercedes-Teamaufseher Niki Lauda.
Mercedes-Star Hamilton glaubt indes, dass noch mehr im neuen Ferrari steckt. "Ich glaube, Ferrari blufft, die sind viel schneller, als sie zeigen", sagte der Brite. Auch ihm war nicht entgangen, dass Vettel bei schnellen Runden gleich mehrfach am Ende kurz vom Gas ging, um das ganze Potenzial seines SF70H nicht zu enthüllen.
Allerdings wusste Ferrari auch in den vergangenen Jahren häufig bei den Tests zu gefallen, ehe dann in den Rennen die Enttäuschungen folgten. Das hat die Scuderia vorsichtig gemacht, Vettel wollte sich auf Spekulationen demgemäß nicht einlassen. "Es geht doch gar nicht darum, wo man hier steht. Für Testfahrten bekommt man keine WM-Punkte", stellte der Deutsche klar.