Verbotene Reifentests

FIA-Urteil gegen Mercedes erst Freitag

20.06.2013

Nach fast 8 Stunden Verhandlungen in Paris wurde Urteil auf Freitag verschoben.

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In der Reifentest-Affäre der Formel 1 wird ein Urteil erst am Freitag verkündet werden. Dies teilte der Vorsitzende des Internationalen Tribunals, Edwin Glasgow, nach der rund siebenstündigen Verhandlung am Donnerstag in der Zentrale des Automobil-Weltverbandes FIA in Paris an. "Wir werden uns noch den Rest des Tages und der Nacht mit den Akten beschäftigen müssen", zitierte das Fachmagazin "auto, motor und sport" den Richter. Mercedes ist in der Affäre unter großen Druck geraten.

Keine offizielle Erlaubnis
Nach Angaben von FIA-Anwalt Mark Howard wurde Mercedes und Hersteller Pirelli nie die offizielle Erlaubnis für Reifentests mit dem aktuellen Formel-1-Wagen erteilt. Die Silberpfeile wehren sich gegen den Vorwurf eines Regelverstoßes. Einzig Pirelli habe den Test durchgeführt, sagte der Vertreter des deutschen Werksteams, Paul Harris in Paris.

Brawn: "Hatten keinen Nutzen"
Mercedes hat nach Ansicht von Teamchef Ross Brawn keinen grundlegenden Nutzen aus den bei den Testfahrten erhobenen Daten ziehen können. "Ich erkenne nicht wie", sagte der 58-Jährige vor dem Internationalen Tribunal des Automobil-Weltverbandes FIA. "Wir hatten keine Ahnung, welche Reifen eingesetzt wurden. Wir wussten nicht, was genau Pirelli testen will", meinte Brawn weiter.

"Das war kein von Mercedes durchgeführter Test", sagte Mercedes-Verteidiger Harris. "Es ist unumstößlich, dass der Test von Pirelli durchgeführt wurde." Der Jurist des deutschen Werksteams berief sich auf Paragraf 22 des Sportlichen Regelwerks, wonach Fahrten verboten sind, die von einem Mitbewerber - im Klartext von einem Rennstall - durchgeführt werden. Pirelli habe die Übungsrunden Mitte Mai beaufsichtigt und auch bezahlt, meinte Harris weiter.

Pirelli sieht keinen Grund für Strafe
Pirelli selbst sah für eine Bestrafung keine Grundlage. Der Anwalt des Exklusiv-Ausstatters, Dominique Dumas, argumentierte, dass Pirelli als Hersteller nicht unter die entsprechende Rechtsprechung falle. "Es darf keine Sanktionierung ohne jede solide rechtliche Grundlage geben. Wir können diesen Vorgang nicht nachvollziehen."

Stein des Anstoßes
Die Silberpfeile hatten mit den Stammfahrern Nico Rosberg und Lewis Hamilton drei Tage lang auf der Formel-1-Strecke in Barcelona Reifen für Pirelli getestet. Red Bull und Ferrari legten Protest ein, weil sie aus ihrer Sicht gegen das Verbot von Tests während der Saison verstoßen. Ferrari absolvierte am 23. und 24. April ebenfalls auf Bitten von Pirelli Runden auf dem Kurs bei Barcelona mit einem 2011er Modell. Diese Akte wurde von FIA-Boss Jean Todt, dem ehemaligen Ferrari-Teamchef, jedoch wieder geschlossen.

Vergleich mit Mercedes
Das erzürnt die Silberpfeile. "Derselbe Mangel an Transparenz, der uns vorgeworfen wird, ist mit den beiden Tests von Ferrari identisch", zitierte das englische Fachmagazin "Autosport" Silberpfeil-Anwalt Harris. Wenn das deutsche Werksteam gegen das Testverbot während der Saison verstoßen habe, dann müsse das auch für die "Scuderia" gelten.

Whiting falsche Ansprechperson
Die FIA stellte klar, dass jeder angebliche Hinweis von Rennleiter Charlie Whiting in Richtung einer Testerlaubnis unerheblich sei. "Ob Whiting zugestimmt hat oder nicht, das ist irrelevant", erklärte der Weltverbands-Anwalt. Tests seien laut Paragraf 22 verboten, es sei denn, der Motorsport-Weltrat bewilligt eine Änderung.

Brawn betonte bei der mehrstündigen Anhörung im Salle du Comite, dass für ihn die Ansicht von Whiting entscheidend gewesen sei. "Charlie ist die maßgebliche Referenz in allen Sportfragen", sagte der Silberpfeil-Teamchef und verwies auf E-Mail-Verkehr mit ihm. Einen Nutzen aus den erhobenen Daten erkennt Brawn nicht. "Wir arbeiten stets nach dem Prinzip, dass keine Information besser ist als eine schlechte Information. Ich erkenne nicht, wie wir irgendwelche Daten aus dem Test hätten nutzen können."

FIA-Jurist Howard zufolge wurde Whiting am 2. Mai von Mercedes-Teammanager Ron Meadows angerufen, ob die Möglichkeit bestünde, mit dem aktuellen Rennwagen zu testen. Später habe auch Brawn in dieser Angelegenheit angefragt. "Whiting wurde eine generelle und unspezifische Frage gestellt", betonte Howard.

Streit um Einladung an andere Rennställe
Der Rennleiter untersuchte demnach den Sachverhalt und schrieb daher einen FIA-Anwalt an. Dieser antwortete Whiting: Solch ein Test-Szenario sei möglich, es liege aber an Pirelli, alle weiteren Teams der Formel 1 einzuladen. Nach Howards Darstellung wurde aber kein anderer Rennstall eingeladen. Keinem anderen Team sei klargemacht worden, dass diese Tests stattfanden.

Howard zufolge informierte Whiting daraufhin Brawn über den Status Quo und wiederholte, dass es sich nicht um eine verbindliche Haltung in der Testfrage handle. "Dieser Austausch war keine Einverständniserklärung der FIA", erklärte Howard.

FIA plädiert, Mercedes konnte Nutzen aus Tests ziehen
Seiner Ansicht nach hat Mercedes auch durchaus Nutzen aus den Reifentests ziehen können. "Offenkundig gab es Daten, die für Mercedes zugänglich waren", sagte der Jurist. "Es ist schwierig zu sagen, dass Mercedes keinen Nutzen aus dem dreitägigen Test gezogen hat", führte Howard weiter aus und legte nahe, dass Mercedes und Pirelli womöglich gegen Artikel 151c des International Sporting Codes verstoßen haben.

Sportparagraf 151 legt fest, welche Vergehen grundsätzlich als Verletzung von Bestimmungen gewertet werden. Der Absatz c zählt dazu arglistiges Verhalten wie auch jede Handlung, die schädlich für den Wettbewerb oder für die Interessen des Motorsports im Allgemeinen ist.

Lauda wollte außergerichtliche Einigung
Um der juristischen Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen, wollte Mercedes-GP-Aufsichtsrat Niki Lauda einem Bericht der Schweizer Zeitung "Blick" zufolge für eine außergerichtliche Einigung sorgen. "Red Bull, das mit Ferrari gegen uns den Protest eingelegt hat, war wie Bernie Ecclestone mit einem außergerichtlichen Deal einverstanden", zitierte das Blatt den Österreicher. "Dazu hätte es einen Brief von Mercedes an FIA-Boss Todt gebraucht. Doch unsere Chefs Toto Wolff und Ross Brawn lehnten ihn ab", behauptete er.

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16.53 Uhr: Knalleffekt! Es wird heute noch KEIN Urteil geben. Der Richter will sich über Nacht mit den Aussagen und Akten beschäftigen und morgen, Freitag, ein Urteil fällen.

16.49 Uhr: Wir scheinen uns dem Ende zu nähern. Der Mercedes-Anwalt beendet seine Ausführungen folgendermaßen: "Sollten wir etwas falsch gemacht haben, werden wir unsere Lehren daraus ziehen und entschuldigen uns dafür. Wir haben im Sinne der Sicherheit gehandelt." Der Anwalt bittet dann um eine milde Strafe.

16.42 Uhr: Der Mercedes-Anwalt nimmt nochmals Stellung, beruft sich darauf zwei Mal bei Charlie Whiting nachgefragt zu haben, ob die Reifentests in Ordnung gingen: "Wir haben ganz offensichtlich versucht, einen Regelbruch zu verhindern. Jeder wird mir zustimmen, dass Charlie Whiting der kompetenteste Ansprechparter für solche Fragen ist. Wir haben nichts vertuscht, sogar das Motorhome ist die ganze Zeit in Barcelona gestanden." Zur Erinnerung - vor etwa einer halben Stunde hat die FIA festgehalten, dass Charlie Whiting NICHT der richtige Ansprechpartner ist...

16.37 Uhr: Damit ist das Mercedes-Plädoyer beendet, der Richter hakt aber noch etwas nach. Der Mercedes-Anwalt berät sich mit seiner Kollegin.

16.28 Uhr: Mercedes wehrt sich, deren Anwalt wird auch laut: "Pirelli lädt andauernd Teams zum Testen ein, aber keiner will mitmachen!" Dann schießt er sich wieder auf Ferrari ein: "Ferrari hat diese Einladung ebenfalls angenommen!" Ob das gut ankommt? Der Richter wollte schon vorhin nichts mehr von Ferrari hören, außerdem verwickelt sich der Anwalt mit diesen beiden Aussagen innerhalb weniger Sekunden in gehörige Widersprüche...

16.21 Uhr: Jetzt darf sich wieder Mercedes verteidigen, stößt bei Richter Glasgow allerdings langsam an die Geduldsgrenze. Er erinnert den deutschen Autohersteller abermals, dass bei den Tests unbestrittenerweise ein 2013er-Auto verwendet wurde, während Ferrari immer ein nicht aktuelles Modell bei solchen Tests verwendet hätte. Auf gut deutsch würde man sagen: Mercedes redet um den heißen Brei herum und das kommt beim Richter nicht sonderlich gut an...

16.12 Uhr: Die FIA will festgehalten wissen, dass Charlie Whiting als Rennleiter nicht über Dinge wie außerplanmäßige Tests zu entscheiden hat. Sein "grünes Licht" für die Mercedes/Pirelli-Tests hat also keine rechtliche Grundlage aus Sicht der FIA.

15.58 Uhr: Außerdem merkt Howard an. "Was Mercedes immer wieder vergisst: Ferrari testete 2012 ein 2010-Auto. Und 2013 ein Auto aus dem Jahr 2011. Das ist der Unterschied." Damit reagiert er auf die Anpatzversuche von Mercedes gegen Ferrari. Die Italiener haben ja bekanntermaßen im April ebenfalls einen Test durchgeführt.

15.57 Uhr: Die FIA schießt sich auf Mercedes ein. "Fakt ist: Es wurden wertvolle Daten produziert, die niemandem zur Verfügung gestellt wurden.

15.50 Uhr: Howard weiter: "Jeder, der drei Tage lang außerplanmäßig ein Auto bewegt, hat dadurch einen offensichtlichen Vorteil." Durch die heutigen Vereteidigungsversuch hat sich Mercedes - nach Meinung der FIA - selbst belastet.

15.47 Uhr: FIA-Anwalt Howard: "Pirelli hat einen Test durchgeführt, der regelwirdig war. Ein Ausrüster muss sich wie jeder Bewerber dem Sportgesetz unterwerfen." Die Ausführungen von Pirelli scheinen die FIA nicht überzeugt zu haben.

15.44 Uhr: Jetzt gibt es Rückendeckung für Mercedes. Pirelli bestätigt, dass die Silberpfeile mit einem Boliden von 2011 testen wollten, das Auto war dann allerdings nicht einsatzfähig und so musst mit dem aktuellen Silberpfeil gefahren werden.

15.30 Uhr: Laut FIA-Vertrag hat Pirelli das Recht auf eigene Tests, das macht Anwalt Dumas noch einmal klar. Ihrem Auftrag als Ausrüster könnten sie aber nicht nachkommen, wenn sie durch Tests gegen das Sportgesetz verstoßen würden. Pirelli möchte, dass der Widerspruch ausgeräumt wird.

15.15 Uhr: Pirelli-Anwalt Dumas versteht den Vorwurf nicht, zu den anderen Teams unfair gewesen zu sein. "Wir liefern an alle Teams das gleiche Produnkt. Wir haben kein Interesse, ein Team zu bevorzugen, weil wir immer Sieger sind."

15.10 Uhr: Dumas erklärt, dass Pirelli nur Lieferant und kein FIA-Lizenznehmer sein. Man verstehe nicht, weshalb man mit angeklagt sei. Rückendeckung für Mercedes sieht anders aus.

15.05 Uhr: Die Pause ist zu Ende. Pirelli-Anwalt Dumas ist am Wort.

14.45 Uhr: "Wir haben Vertrauen, dass diejenigen, die versuchen, die Regeln zu umgehen, verfolgt und bestraft werden. Besser mehr bestraft als verfolgt", hofft Ferrari-Präsident Luca di Montezemoloauf eine saftige Strafe gegen Mercedes.

14.09 Uhr: Warum kam der Deal letztlich nicht zustande? "Dazu hätte es einen Brief von Mercedes an FIA-Boss Todt gebraucht. Doch unsere Chefs Toto Wolff und Ross Brawn lehnten ihn ab! Jetzt müssen sie eben damit leben", klärt Lauda auf.

14.07 Uhr: Niki Lauda verrät im "Blick", dass er einen Prozess unbeding vermeiden wollte. „Ich habe das ganze Montreal-Wochenende versucht, den Prozess noch zu verhindern. Red Bull, das mit Ferrari gegen uns den Protest eingelegt hat, war wie Bernie Ecclestone mit einem außergerichtlichen Deal einverstanden", so Lauda.

14.05 Uhr: Richter Glasgow verkündet eine 50-minütige Pause. Danach ist Pirelli mit den Ausführungen dran.

14.01 Uhr: Seit fast einer Stunde ist Teamchef Ross Brawn jetzt im "Zeugenstand" und gibt Auskünfte über die Tests in Barcelona.

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13.53 Uhr: Brawn versichert einmal mehr, dass Mercedes nicht wusste, welche Reifen getestet wurden.

13.44 Uhr: Scheinbar hat Red Bull im Vorfeld gut mit der FIA  zusammengearbeitet und eine Liste zusammengestellt, die dokumentiert, welche Informationen man aus diesem Test gezogen haben könnte.

13.36 Uhr: Jetzt wird Brawn von FIA-Anwalt Harris befragt, ob aus dem Test auch Erkenntnise zu Sicherheit, Technik und Verlässlichkeit des Autos ziehen konnte. "Das ist unvermeidbar, dass man an diese Daten kommt", muss er zugeben. "Aber", so Brawn weiter "dafür hatten wir ja die Erlaubnis der FIA."

13.32 Uhr: Geschickter Schachzug von Mercedes! Brawn liest eine Liste mit Namen von Fahrern vor, die wegen der Reifenschäden Sicherheitsbedenken geäußert haben. Auch Sebastian Vettel (Red Bull) und Ferrari-Testfahrer Pedro de la Rosa stehen auf dieser Liste. Man will beweisen, dass der Test alleine schon aus Sicherheitsgründen notwendig war.

13.24 Uhr: Mercedes versucht Ferrari wegen der Tests im April anzuschwärzen und hat ein Mail vorliegen, in dem Ferrari Pirelli bittet, ihnen mehr Informationen zu den getesteten Reifen zukommen zu lassen. "Das war damals anscheinend in Ordnung", kann sich Brawn einen Seitenhieb auf Ferrari nicht verkneifen.

13.15 Uhr: Brawn bekräftigt noch einmal, dass die Daten von den Pirelli-Tests für Mercedes unbrauchbar waren. "Wir wussten ja nicht, was Pirelli testet."

13.11 Uhr: Jetzt kommt Teamchef Ross Brawn zu Wort - als Zeuge. Frage von Harris; „Ist Charlie Whiting Ihrer Meinung nach die Autorität, die einen solchen Test bewilligen darf?. Brawn antwortet: "Ist er! Charlie hat während eines Rennwochenendes oft noch viel schwerwiegendere Entscheidungen zu treffen. Wir alle verlassen uns auf seine Meinung, er ist der Referenzpunkt.“

12.50 Uhr: Mercedes bleibt bei der im Vorfeld bekannt gewordenen Verteidigungsstrategie. Sie versuchen nachzuweisen, dass der Test von Pirelli durchgeführt wurde und sie nur Fahrer und Auto zur Verfügung stellten. Zudem wollen sie beweisen, dass das Team keinen Nutzen aus dem Test gezogen hat.

12.43 Uhr: "Wir hätten die Daten gerne mit den anderen Teams geteilt, aber die Telemetriedaten sind unbrauchbar, wenn man nicht weiß, welcher Reifen getestet wird."

12.41 Uhr: "Wir haben nichts über die Reifen gewusst, weil wir nicht wussten, welche Reifen gefahren werden", verteidigt sich Mercedes.

12.36 Uhr: Harris lässt sich von den Zwischenmeldungen des Richters nicht aus der Ruhe bringen. "Wir haben den Test gemacht, weil wir Sicherheitsbedenken hatten, genau wie unsere Fahrer. Und es ist festzustellen, dass die FIA diese Bedenken offensichtlich geteilt hat.“

12.28 Uhr: "Schweifen Sie etwa gerade von den Ergebnissen ab, die Mercedes selbst aus den Tests gezogen hat", unterbricht Richter Glasgow den Mercedes-Anwalt.

12.25 Uhr: Zwei Prozesse verlor Harris allerdings gegen die FIA: 2008 vertrat er Renault im Crashgate-Fall, Flavio Briatore fasste damals ein fünfjähriges Arbeitsverbot aus. Im selben Jahr wurde ein Einspruch gegen eine Strafe von Hamilton beim GP in Spa abgelehnt.

12.20 Uhr: Mercedes-Anwalt Harris hat bereits einen großen Erfolg gegen die FIA errungen. 2009 wurde der Doppel-Diffusor bei Brawn-GP für legal erklärt - auch aufgrund dieser Technik wurde Button bei Brawn GP Weltmeister.

12.17 Uhr: Zuversicht sieht anders aus! Mercedes-Teamchef Ross Brawn während der Anhörung im FIA-Verbandsgebäude in Paris.

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12.12 Uhr: Mercedes wirft der FIA vor, das eigene Sportgesetz nicht gut genug zu kennen. Das Verhalten von Whiting und Bernhard liefert in der Tat kein gutes Bild ab.

12.10 Uhr: Harris liest aus einem Mail zwischen Whiting und FIA-Anwalt Bernhard vor. Beide sind sich einig, dass ein solcher Test, der nicht von einem Team unternommen wird, nicht regelwidrig sei.

12 Uhr: Harris stellt klar, dass Pirelli die aktuellen Fahrer für die Tests angefordert hatte, weil Pirelli-Testfahrer keine repräsentativen Ergebnisse liefern hätten können.

11.50 Uhr: Jetzt ergreift Mercedes-Anwalt Paul Harris das Wort. Gleich zu Beginn hält er fest: "Es handelte sich nicht um einen Test, den Mercedes unternommen hat, sondern um einen Test, den Pirelli bezahlt, organisiert und ausgewertet hat."

11.47 Uhr: In diesem Saal wird seit ca. 9.30 Uhr verhandelt und über das Strafmaß in der Testaffäre entschieden. Bislang kam allerdings nur die FIA zu Wort. Mercedes und Pirelli dürfen sich in Kürze zum dreitägigen Test in Barcelona äußern.

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11.45 Uhr: Eine für Mercedes denkbare Variante: Eine Geldstrafe plus einen Reifentest von Pirelli für Red Bull und das restliche F1-Feld.

11.36 Uhr: Nach den Ausführungen der FIA ist als nächstes Mercedes am Wort. Der Rennstall glaubt nicht an einen Freispruch, hofft aber auf ein mildes Urteil.

11.32 Uhr: Auch Red Bull und Ferrari erhielten Einladungen zu den Tests. Die "Bullen" lehnten das Angebot ab, da sie den Test für illegal hielten. Ferrari testete zwar, allerdings mit einem alten Fahrzeug. Deswegen muss sich heute nur Mercedes in Paris verantworten.

11.25 Uhr: Christian Horner trifft in der Verbandszentrale ein. Der Red-Bull-Teamchef fordert eine harte Strafe für Mercedes.

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11.15 Uhr: Gegen 8.45 Uhr erreichte Mercedes-Teamchef Ross Brawn die Verbandszentrale in Paris. Vor der Verhandlung gab er den wartenden Journalisten aber keine Statements.

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11.10 Uhr: Richter Glasgow verodnet den Teilnehmern eine kurze Pause. "Damit Mercedes das verdauen kann, was sie gerade gehört haben."

11.06 Uhr: Er wirft Mercedes noch einmal einen Verstoß gegen das Sportgesetz vor und unterstreicht zum wiederholten Male, dass Mercedes durch den Test und die dabei gewonnen Daten das aktuelle Auto verbessern konnte. Besonders deswegen, weil auch die aktuellen Fahrer den Test durchführten.

11.04 Uhr: FIA-Anwalt Howard fährt am Ende der Anklage noch einmal schwere Geschütze gegen Mercedes und Pirelli auf. "Da war keine Absicht und kein Versuch von Pirelli und Mercedes, die anderen Teams über den Test zu informieren."

11 Uhr: Mercedes-Aktionäre sprechen sich im Übrigen unabhängig vom Ausgang der heutigen Verhandlung für einen Ausstieg aus der Formel 1 aus. "Daimler verkauft unserer Meinung nach kein einziges Auto mehr, weil Mercedes in der F1 vertreten ist", so Michael Mulders, Manager bei Union Investment.

10.53 Uhr: Für die Journalisten vorort gilt übrigens ein Twitter-Verbot zu den Inhalten aus der Anhörung...

10.45 Uhr: Die FIA betont noch einmal, dass es für Pirelli keinen Grund gab, die anderen Teams nicht über die Tests zu informieren. Ebenso gab es für Mercedes keinen Grund, die übrigen Teams davon in Kenntnis zu setzen.

10.42 Uhr: Mercedes hatte Regelchef Whiting über die Möglichkeit solcher Tests befragt. Dieser bat Anwalt Sebastian Bernhard um eine Einschätzung der Situation. Whitings Antwort an Mercedes war laut FIA aber keine Erlaubnis für Testst, sondern vielmehr ein Ratschlag.

10.34 Uhr: „Regelchef Charlie Whiting ist nicht in der Position, so eine Entscheidung über einen Test zu treffen", so FIA-Anwalt Howard.

10.30 Uhr: Kritik muss sich Pirelli gefallen lassen, weil der Reifenlieferant nicht alle Teams zu den Tests eingeladen und damit allen Teams die gleichen Chancen ermöglicht hatte.

10.25 Uhr: Laut FIA-Anklage hat Reifenhersteller Pirelli Mercedes nicht aktiv gebeten, ein aktuelles Auto für die Tests heranzuziehen. Zudem soll Mercedes aus den Tests doch wichtige Erkenntnise erlangt haben. Bis jetzt wurde das ja vehement abgestritten.

10.15 Uhr: Journalisten sind im Verhandlungssaal keine zugelassen. Es wurde ein Konferenzraum mit Bildschirmen ausgestattet, auf denen die Anhörung übertragen wird.

10 Uhr: FIA-Anwalt Mark Howard verliest die Anklage. Er zitiert dabei größtenteils aus dem Regelkatalog des Verbandes und betont, dass Mercedes die Reifen-Tests mit einem aktuellen Renn-Boliden in Angriff genommen hatte.

9.45 Uhr: Mercedes-Teamchef Ross Brawn wohnt der Verhandlung bei, auch Red-Bull-Teamchef ist überraschend nach Paris gekommen.

9.35 Uhr: Vorsitzender ist der Brite Edwin Glasgow. Die weiteren Mitglieder des International Tribunal: Laurent Anselmi (Monaco), Chris Harris (USA), Patrick Raedersdorf (Schweiz) und Tony Scott-Andrews (Großbritannien)

9.30 Uhr: Verhandlungsbeginn in der FIA-Verbandszentrale in Paris. Heute wird entschieden, ob Mercedes für die geheimen Reifentests vor dem Monaco-GP bestraft wird.

 

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