Stromausfall

Beim Indien-GP gehen die Lichter aus

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Obwohl vieles noch nicht fertig ist, sind Fahrer und Teams begeistert.

Mit einem Stromausfall hat für die Piloten am Donnerstag die Formel-1-Premiere in Indien begonnen. Mitten in der offiziellen Pressekonferenz des Automobil-Weltverbandes wurde es für die Piloten am Podium kurz finster. Umso erfreulicher soll am Sonntag (10.30 Uhr MESZ, live ORF 1, Sky, RTL) die Premiere auf dem nagelneuen Buddh International Circuit bei Neu Delhi ausfallen. Die Fahrer gaben sich von der neuen Strecke begeistert, auch wenn noch lange nicht alles fertig ist.

Alles Wichtige fertig
Pannen wie der Stromausfall am Donnerstag werden von den Veranstaltern in Kauf genommen. Alles Wichtige sei - wenn auch bisweilen in letzter Minute - fertiggestellt worden, versicherte Vicky Chandhok, Vater des Lotus-Reservefahrers Karun Chandhok und Chef des Indischen Motorsportverbandes. "So etwas ist wie ein frisch geschlüpftes Baby. Man muss es groß ziehen und ihm Fehler verzeihen", verwies Chandhok darauf, dass die beeindruckende und rund 300 Mio. Euro teure Anlage erst im Lauf der kommenden drei Jahre komplett fertiggestellt werden wird.

Bis dahin soll die 5.137 km lange Tilke-Strecke in Greater Noida mit ihren überlangen Geraden, die sie zur zweitschnellsten Formel-1-Rennstrecke nach Monza machen wird, auch einen typisch "indischen" Touch erhalten. "Derzeit könnte sie noch überall stehen", so Chandhok.

Zufriedener Ecclestone
"Super", gab sich auch Chefvermarkter Bernie Ecclestone wenige Tage vor seinem 81. Geburtstag am kommenden Montag von der Anlage begeistert. "Ich hatte die ärgsten Befürchtungen. Aber sie haben alles so erledigt, wie wir es wollten. Und das ganze innerhalb von zwei oder drei Jahren. Silverstone hat dafür 25 Jahre benötigt", streute der Brite den Organisatoren Rosen.

Am Freitag heulen das erste Mal die Motoren für das drittletzte Saisonrennen der Weltmeisterschaft, in der die beiden Titel bereits an Sebastian Vettel und Red Bull Racing vergeben sind. Vettel könnte aber ausgerechnet durch das einzig verbleiben Ziel seine Teams daran gehindert werden, Michael Schumachers Rekord von 13 Saisonrennen aus dem Jahr 2004 zu egalisieren.

Stallorder bei Red Bull?
Dazu müsste Vettel die drei restlichen Rennen gewinnen. Bei Red Bull würde man am Ende aber liebend gerne einen "Doppelsieg" in der Fahrer-WM feiern, dazu muss man Mark Webber noch auf Platz zwei nach vorne bringen. Der heuer noch sieglose Australier liegt vor Indien 13 Zähler hinter Jenson Button auf Platz vier, seit längerem ist deshalb von der Anwendung der nun wieder erlaubten "Stallorder" die Rede.

Sie könnte Vettel freilich den einen oder anderen Sieg kosten. Umgekehrt hatte man beim austro-englischen Team die Saison bisher komplett auf den 24-jährigen Deutschen abgestimmt, was dieser mit bisher zehn Saisonsiegen und dem neuerlichen Titelgewinn dankte. Vettel hat daher offenbar gar kein so großes Problem mit einer Stallorder.

Er würde Webber selbstredend vorbelassen, sagte der Doppelweltmeister in deutschen Medien zu, die Vorgabe von Teamchef Chris Horner zu befolgen. Webber weiß das. "Das gesamte Team steht hinter mir, um mich beim Kampf um Platz zwei zu unterstützen", ist der Australier überzeugt.

In Indien ging Vettel zunächst gar nicht groß auf das Thema ein. Er hat die Strecke wie immer im Simulator auswendig gelernt und freute sich über die hohe Durchschnittsgeschwindigkeit von 235 km/h. "Also wird es ausreichend Gelegenheit zum Überholen geben."

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