Vor WM-Leader Lewis Hamilton, Felipe Massa und Sebastian Vettel.
Nico Rosberg bleibt der König von Spielberg. Der deutsche Mercedes-Pilot wiederholte am Sonntag seinen Vorjahressieg im Grand Prix von Österreich. Rosberg setzte sich vor 55.000 Zuschauern in der Steiermark vor seinem Mercedes-Stallrivalen Lewis Hamilton durch. Dritter wurde Felipe Massa im Williams, Vierter nach einem verpatzten Boxenstopp Ferrari-Star Sebastian Vettel.
Für Rosberg ist es der elfte Grand-Prix-Sieg seiner Karriere. "Es ist ein großartiges Gefühl, ich freue mich total", sagte der bald 30-jährige Deutsche, der nach Barcelona und Monaco auch das dritte Europarennen des Jahres für sich entschied. Auch in der WM hat er wieder Lunte gerochen. Zehn Punkte fehlen dem ersten Verfolger auf Spitzenreiter Hamilton. "Zehn Punkte ist nicht viel, da ist noch alles drinnen", meinte Rosberg.
+++ Die Formel-1-Wertungen im Überblick +++
Pole-Position-Mann Hamilton patzte bereits am Start. Rosberg schob sich an seinem Teamkollegen vorbei und gewann damit als erster Pilot auf dem aktuellen Strecken-Layout des Red Bull Rings von einem geraden Startplatz. Im Vorjahr hatte er von Position drei aus ebenfalls vor Hamilton und einem Williams-Piloten - damals Valtteri Bottas - triumphiert. "Ich weiß nicht, ob es ein Trend ist auf diesem Kurs, aber ich fühle mich sehr wohl", sagte Rosberg.
Sein Raketenstart war nicht der einzige Aufreger der ersten Runde. Auf der Schönberg-Geraden wurden Fernando Alonso und Kimi Räikkönen in einen schweren Unfall verwickelt. Ferrari-Pilot Räikkönen hatte großes Glück, dass Alonsos McLaren der Leitschiene entlang knapp an seinem Körper vorbeischlitterte. Beide Ex-Weltmeister blieben bei dem "komischen Zwischenfall" (Alonso) unverletzt.
Das Ergebnis vom Österreich-GP
Die folgende Safety-Car-Phase bremste Hamilton, der in den Kurven zwei und drei noch attackiert hatte. Der Engländer stellte zumindest den Rekord von Jackie Stewart ein. Hamilton führte im 17. Rennen in Folge, weil Rosberg zwei Runden vor ihm zum einzigen Boxenstopp kam. An seinem Teamkollegen vorbeipressen konnte sich Hamilton aber nicht. Stattdessen kassierte der Weltmeister eine Fünf-Sekunden-Strafe, weil er bei der Boxenausfahrt mit zwei Reifen die Sperrlinie überfuhr - die Entscheidung.
"Fünf Sekunden kann man nicht aufholen, wenn man sieht, wie eng es zwischen den beiden zugeht", meinte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Hamilton gestand Rosbergs Überlegenheit ein. "Nico hat einen fantastischen Job gemacht, man muss ihm gratulieren", sagte der vierfache Saisonsieger, der als Favorit nach Spielberg gekommen war, nun aber weiter auf seinen ersten Triumph in Österreich warten muss.
© afp
© afp
© afp
© afp
© afp
© afp
© afp
© afp
© afp
© afp
© afp
© afp
© apa
© gepa
© apa
© tz österreich
© TZ Österreich
© tz österreich
© tz österreich
© tz österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© getty
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
© TZ Österreich
"Beim Start hatte ich ein Problem, das war nicht optimal. Das ist etwas, an dem wir arbeiten werden", versicherte Hamilton. Immerhin gab es im achten Rennen den fünften Mercedes-Doppelsieg der Saison. "Man darf aber nicht in einen Höhenflug geraten", sagte Wolff. Ferrari habe in den vergangenen zwei Rennen nicht glücklich agiert, habe aber die Geschwindigkeit
In Spielberg passierte der Boxencrew der Scuderia ein Malheur. Vettel verlor Platz drei wegen eines klemmenden Reifens rechts hinten an Massa und kam auch im Finish nicht mehr vorbei. "Es ist nicht Kindergeburtstag, dass man da einfach vorbeifährt", sagte der Ferrari-Star, der als WM-Dritter bereits 49 Punkte hinter Hamilton liegt.
+++ Horror-Crash in der ersten Kurve +++
Massa freute sich über den ersten Podestplatz der Saison. Der 34-Jährige übertraf zudem die Schallmauer von 1.000 Karrierepunkten, hält nun bei 1.012. Schon im Vorjahr hatte Massa als Pole-Setter in Spielberg ein Erfolgserlebnis gehabt. "Es sind großartige Leute hier, die mich unterstützen", sagte der Brasilianer ins Mikrofon von Ex-Pilot Gerhard Berger, der auf dem Siegespodest in redseliger Art und Weise die Interviews führte.
+++ Kauft Red-Bull-Boss Mateschitz die Formel 1? +++
Mit Bottas, Le-Mans-Sieger Nico Hülkenberg im Force India und Pastor Maldonado im Lotus landeten auch auf den Rängen fünf bis sieben durchwegs mit Mercedes-Motoren angetriebene Autos. Toro-Rosso-Youngster Max Verstappen belegte als bester Red-Bull-Fahrer mit einer Runde Rückstand Rang acht.
+++ Super-Formel-1-Show in Spielberg +++
Daniel Ricciardo holte nach einer Rückversetzung in der Startaufstellung als Zehnter zumindest noch einen WM-Punkt für das Heimteam Red Bull Racing. Die nächste Chance zu einem Schritt nach vorne gibt es in zwei Wochen in Silverstone.
Die Reaktionen
Nico Rosberg (GER/Sieger): "Es ist ein großartiges Gefühl, ich freue mich total. Es ist super gelaufen. Der Start hat es schon gerichtet heute. Es war ein großartiger Start und ich war sehr glücklich mit dem Auto. Ich weiß nicht, ob es ein Trend ist auf diesem Kurs. Dieses Jahr habe ich das gefunden, was ich in den Rennen gebraucht habe. Ich habe wieder Punkte aufgeholt auf Lewis. Zehn Punkte ist nicht viel, da ist noch alles drinnen."
Lewis Hamilton (GBR/Zweiter): "Nico hat einen fantastischen Job gemacht, man muss ihm gratulieren. Im zweiten Stint ist er schneller gewesen als ich. Beim Start hatte ich ein Problem, das war nicht optimal. Das ist etwas, an dem wir arbeiten werden."
Felipe Massa (BRA/Dritter): "Es sind großartige Leute hier, die mich unterstützen. Es war ein großartiges Rennen heute, ein fantastisches Ergebnis auch für das Team. Ich habe es geschafft, keinen Fehler zu machen und vor Sebastian (Vettel) zu bleiben. Vielleicht hat mir da die Erfahrung geholfen. Wir geben nicht auf. Wir arbeiten sehr hart, um uns zu verbessern."
Sebastian Vettel (GER/Vierter): "Es ist nicht Kindergeburtstag, dass man einfach vorbeifährt (an einem Williams). Wir wissen, dass die Jungs auf der Geraden sehr flott sind. Es war nicht wirklich eine Möglichkeit da. Nach dem Boxenstopp war es letztendlich wichtig, dass wir wieder herausgekommen sind. Aber wir haben viel Zeit verloren."
Toto Wolff (Mercedes-Motorsportchef): "Der Start von Lewis war nicht ganz gut, aber das Überfahren der weißen Linien war dann die endgültige Entscheidung. Fünf Sekunden kann man nicht aufholen, wenn man sieht, wie eng es zwischen den beiden zugeht. Die WM ist völlig offen, es sind noch so viele Rennen. Noch mache ich mir keinen Kopf, wie das ausgehen wird. Für die Konstrukteurs-WM war sehr wichtig, dass nur ein Ferrari gepunktet hat. Man darf aber nicht in einen Höhenflug geraten."
Niki Lauda (Mercedes-Teamaufsichtsratschef): "Nico ist vom Start weg in Führung gegangen, er hat Lewis voll kontrolliert. Mit oder ohne Fehler von Lewis, er hätte trotzdem nicht gewonnen. Nico war besser. Beim Start hat einmal der eine, einmal der andere Glück. Hamilton wird sich ärgern grün und blau, aber das ist halt so."
Valtteri Bottas (FIN/Fünfter): "Es war sehr hart. Aber wir haben mehr Punkte als Ferrari gesammelt, das ist immer eine Motivation."
Nico Hülkenberg (GER/Sechster): "Ich glaube, wir haben unser Maximum erreicht, von da her können wir zufrieden sein."
Daniel Ricciardo (AUS/Zehnter): "Mit dem einen Punkt bin ich einigermaßen zufrieden, angesichts der Strafpunkte und wie das Wochenende gelaufen ist. Das ist für mich und den Rennstall wichtig."
Christian Horner (Teamchef Red Bull Racing): "Gemessen an den Strafen hat Daniel (Ricciardo, Anm.) ein gutes Rennen gefahren. Wir haben einen Punkt gewonnen, das war aber insgesamt nicht das, was wir wollten oder erhofft haben. Wir haben einen Vertrag mit Renault bis Ende 2016, es gibt diesbezüglich keine Entscheidungen zu treffen."
Helmut Marko (Berater Red Bull): "Mit unseren Startpositionen war nicht viel mehr drin. Gegen Ende hat der Speed von Ricciardo gepasst. Kwjat hat sein Auto beim Startcrash ziemlich verbogen, er ist mit deutlich weniger Downforce gefahren. Alles in allem ein ziemlicher Katastrophentag. Der Grand Prix war ein tolles Ereignis, das Ergebnis für uns war aber sehr schlecht. Ich fahre natürlich auch aus einem anderen Grund mit keinem guten Gefühl zurück nach Graz. Und vor allem auch mit dem Wissen, dass man so etwas (Die Amokfahrt, Anm.) praktisch nicht vermeiden kann."
Gerhard Berger (Ex-Pilot): "Organisatorisch war das wieder ein tolles Formel-1-Wochenende, alles funktioniert hier. Die Fans sind sehr gut. Es war wieder ein Grand Prix, der zu den Besten gehört."
Auf Seite 2 der Liveticker zum Renn-Tag