Formel 1

Leclerc-Bestzeit in unfallreichem Training in Spielberg

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Ferrari-Youngster Charles Leclerc war im zweiten Training in Spielberg der Schnellste. 

Im zweiten Training für den Formel-1-Grand-Prix von Österreich ist am Freitag Ferrari-Youngster Charles Leclerc der Schnellste gewesen. Die Bestzeit des Monegassen rückte angesichts von Unfällen von Valtteri Bottas und Max Verstappen aber in den Hintergrund. Nicht nur Red-Bull-Chefberater Helmut Marko machte für die Zwischenfälle einen böigen Wind in Spielberg verantwortlich.
 
Vorjahressieger Verstappen erwischte es in der letzten Kurve vor der Start-/Ziel-Geraden. Der Niederländer verlor die Kontrolle über seinen Red Bull, rutschte mit dem Heck in die Auslaufzone und schlug in der Begrenzung ein. Mercedes-Pilot Bottas kam nach der Wiederaufnahme der Session in Kurve 6 von der Strecke ab, ratterte über das Kiesbett und donnerte etwas schräg gegen einen Reifenstapel. Der Finne wurde anschließend im Medical Center untersucht, auch er überstand den Unfall unverletzt.
 
Schließlich traf es auch noch Sebastian Vettel. Der zweite Ferrari-Fahrer rutschte wie Verstappen in Kurve 10 von der Piste ins Kiesbett, kam aber ohne gravierende Schäden an seinem Auto davon. Wie folgenreich die anderen beiden Unfälle waren, war kurz danach noch nicht absehbar. Der Spanier Carlos Sainz schlitterte mit seinem McLaren an der gleichen Stelle wie Bottas vom Kurs.
 
Leclerc markierte in 1:05,086 Minuten eine wenig aussagekräftige Session-Topzeit. Am Vormittag hatte WM-Leader Lewis Hamilton im Mercedes mit einer 1:04,838-Runde letztlich Tagesbestzeit erzielt. Ihm waren Vettel und Bottas direkt auf den Fersen. Am Nachmittag kam der Brite hinter Leclerc, Bottas und Red-Bull-Pilot Pierre Gasly auf den vierten Platz.
 
Wie Helmut Marko meinte, war ein unangenehmer, böiger Wind die Ursache für den Ausritt von Verstappen. "Es ist ein Wind, der böenartig hereinkommt", sagte Marko im ORF-Fernsehinterview. Die Autos würden aerodynamisch immer ausgefeilter und damit auch anfälliger. "Wenn der Luftstrom sich verändert oder abreißt, bist du nur mehr Passagier." Verstappen bestätigte das wenig später: "Wir haben schon öfter Probleme mit dem Wind gehabt." Gröbere Reparaturarbeiten befürchtete der Niederländer nicht.
 
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sagte, Bottas habe ebenfalls von einem Windstoß berichtet. "Plötzlich hast du drei, vier km/h mehr, das ist dann über dem Limit", erklärte der Wiener. Bottas gehe es nach dem heftigen Einschlag gut. Das Auto hingegen sei massiv mitgenommen. "Ich hoffe, dass hinten am Getriebe nichts kaputt gegangen ist", meinte auch er. Auch das Chassis könnte betroffen sein.
 
Das Wetter spielt an diesem Wochenende ohnehin eine besondere Rolle. Am Sonntag werden drei bis fünf Grad Celsius mehr Lufttemperatur erwartet als am Freitag und Samstag. Die erwartete Hitze hat Auswirkungen auf die Aerodynamik, viele Teams haben Veränderungen am Chassis vorgenommen, um die Kühlung zu verbessern. Bei Bedingungen wie am Sonntag testen kann man die Änderungen aber nicht.
 
Die Mercedes-"Silberpfeile", die bisher alle der acht WM-Läufe 2019 gewonnen haben, sind auch in Spielberg in der Favoritenrolle, auch wenn Teamchef Toto Wolff die Erwartungen schon heruntergeschraubt hat. "Wenn es Strecken gibt, die uns liegen, wie Paul Ricard, dann gibt es Strecken, die uns nicht liegen, da würde ich Spielberg als vielleicht unsere schwächste sehen", sagte er.
 
Mercedes hat seit dem Comeback der Österreich-Strecke in Spielberg vier von fünf Rennen gewonnen. Nico Rosberg (2014, 2015), Hamilton (2016) und Bottas (2017) hießen die Sieger. Im Vorjahr gab es aber einen Doppel-Ausfall. Sowohl Hamilton als auch Bottas mussten das Rennen mit einem technischen Gebrechen beenden, was in der modernen Mercedes-Ära in der Formel 1 zuvor nie passiert war.
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