Bullen wollen auch testen
Formel 1: Reifenkrieg eskaliert
29.05.2013
Gummi-Krieg geht weiter. Red Bull will wie Mercedes jetzt auch Reifen testen.
Die Konkurrenz schäumt, weil Mercedes vor dem Rosberg-Sieg in Monte Carlo heimlich die heiklen Pirelli -Pneus testete. Red Bull und Ferrari legten Protest ein und verweisen auf die FIA-Regel, wonach Tests während der Saison verboten sind.
Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko geht einen Schritt weiter und fordert jetzt genauso Tests für Red Bull. Marko auf Servus TV: „Wir wollen natürlich auch diesen Wettbewerbsvorteil, den sich Mercedes verschafft hat.“ Möglich wären solche Tests erst zwei Tage nach dem Grand Prix in Silverstone am 30. Juni.
Geldstrafe, Punkteabzug oder Rennausschluss
In der Zwischenzeit beschäftigt sich das FIA-Gericht mit der Reifen-Affäre. Marko glaubt, dass Mercedes nicht ungeschoren davonkommt: „Es wird sicher eine Strafe geben, denn jeder hat gesehen, dass der Reifenvorteil von Mercedes in Monte Carlo eklatant war.“ Welche Konsequenzen drohen? Von Geldstrafe über Punkteabzug bis zu einem Rennausschluss ist alles möglich.
Lauda bleibt entspannt
Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda glaubt nicht daran und meint entspannt: „Unsere Reifentests waren von der FIA genehmigt.“ Herrlich: Wie ÖSTERREICH berichtete, hat Lauda mit Marko sogar ein Wette laufen: „Ich habe mit dem Helmut Marko eine Wette gemacht. 50 Euro, dass es für Mercedes keine Konsequenzen gibt.“
Doch Marko stichelt: „Das geht in Richtung des Spionageskandals von 2007 bei McLaren und Ferrari.“
Marko: "Wollen genauso testen"
Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko sprach auf Servus TV Klartext im Reifenkrieg. Marko über …
… den Protest gegen die Reifentests von Mercedes: „Unser Protest richtet sich gegen die Testfahrten und nicht gegen den Sieg von Nico Rosberg in Monte Carlo. Wir fordern eine Klarstellung. Denn so wie die Sachlage sich darstellt, ist es ein klarer Regelbruch. Wir wollen diesen Wettbewerbsvorteil, den sich Mercedes verschafft hat, genauso haben.“
… die Möglichkeiten solcher Tests für Red Bull: „Rein logistisch geht das erst nach Silverstone. Das heißt, wir verlieren noch zwei Rennen, bis wir auf diesem Wissensstand sind. Die Testfahrt ist ein Vorteil, noch dazu, wenn sie unmittelbar nach einem Rennen passiert.“