Formel 1
Vettel dominiert, Hamilton crasht
08.10.2010
Red Bull im Training am Schnellsten, Hamilton wirft Nerven und Auto weg.
Red Bull Racing dominiert das Training zum Japan-GP. In Suzuka setzt Sebastian Vettel in beiden Sessions die Bestzeit, sein Teamkollege Mark Webber wird jeweils Zweiter.
Die Konkurrenz reißt auf das RBR-Duo gewaltigen Rückstand auf: Robert Kubica, beide Male Dritter, liegt im 1. Training 0,544 Sekunden zurück, am Nachmittag vergrößert sich sein Rückstand sogar auf 0,735 Sekunden.
Hamilton in den Leitplanken
Ganz andere Sorgen hat dagegen Lewis Hamilton: Der Brite schrottet im 1. Training nach nur neun absolvierten Runden seinen McLaren in Kurve 9, nachdem er über die Curbs in den Schotter gerät und sein Auto nicht mehr abfangen kann.
Die rasche Diagnose: Totalschaden am Frontflügel, der vorderen linken Aufhängung und schwere Beschädigung des gesamten Chassis. Stundenlang sind die Mechaniker mit der notdürftigen Reparatur des Boliden beschäftigt.
Hamilton verliert viel Zeit und kann im 2. Training erst zehn Minuten vor Schluss wieder für einige letzte Runden auf die Piste. Dabei hatte sein McLaren einige neue Teile dran, die Hamilton bislang nur aus dem Simulator kennt.
Nachtarbeit an der Box
Für die McLaren-Crew bedeutet der Crash eine Nachtschicht: Im aktuellen Zustand ist Hamiltons Auto nicht konkurrenzfähig. Das gesamte Chassis soll bis zum Qualifying getauscht werden.
Sogar eine "Luftbrücke" zur Fabrik in Woking wird nach dem Unfall kurzerhand aufgebaut: Ein neues Exemplar der linken Endplatte, die beim Unfall ebenfalls beschädigt wurde, wird von einem McLaren-Mitarbeiter aus England im Handgepäck per Flugzeug nach Suzuka gebracht.
Teamkollege Jenson Button entging an der selben Stelle einem Crash, ebenso wie etwa Michael Schumacher oder Kamui Kobayashi, nur knapp. Hätte auch der Weltmeister sein Auto ramponiert, wäre das für McLaren wohl der totale Supergau im Titel-Kampf gewesen.
Unserie hält an
"Wenn die Dinge so zusammen kommen, dann hat man das Gefühl, dass ein Trend gegen uns läuft", sagt Teamchef Martin Whitmarsh nach dem Training.
Hamiltons aktuelle Crash-Serie, zuletzt schied er in Monza und Singapur nach Unfall aus, beunruhigt Whitmarsh (noch) nicht: "Seine Motivation ist immer sehr hoch. Das sieht man an seinem Fahrstil. In den letzten beiden Rennen hatte er Pech. Doch wenn man es wirklich wissen will, dann muss man attackieren."