Formel 1

Vettel holt sich erste Südkorea-Pole

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Für den Deutschen ist es bereits die 9. Trainings-Bestzeit der Saison.

Geht es um Pole-Positionen, wäre Sebastian Vettel wohl schon längst Formel-1-Weltmeister 2010. Der deutsche Red-Bull-Jungstar geht bei der WM-Premiere in Südkorea in Yeongam zum bereits 9. Mal in dieser Saison aus der besten Startposition ins Rennen, nachdem er am Samstag vor seinem Teamkollegen und WM-Leader Mark Webber sowie Fernando Alonso im Ferrari Bestzeit erzielt hatte. Im drittletzten WM-Lauf kann am Sonntag (8.00 MESZ) schon eine Vorentscheidung in der Weltmeisterschaft fallen.

Vettel im Dauerhoch
Nach einigen gravierenden Patzern im Verlauf der Saison fährt Vettel seit Wochen wieder im Dauerhoch. Schon zuletzt in Japan war er aus der Pole zum Sieg gestürmt und mit einem weiteren Erfolg könnte der 23-Jährige zu seinem derzeit mit 14 Punkten Vorsprung auf ihn und Alonso führenden Teamkollegen aufschließen und den ohnehin schon sehr spannenden WM-Kampf zusätzlich anheizen. Vorsicht ist aber geboten. Bisher hat Vettel aus acht Poles lediglich drei Siege gemacht, während Webber und Alonso schon viermal zugeschlagen haben.

"Mein Hauptrivale bin ich selbst", hat Vettel freilich längst verstanden. Der Jungstar war erstaunlich ruhiggeblieben, obwohl ihn am Freitag auf dem extrem rutschigen, weil erst vor wenigen Woche asphaltierten Kurs in Südkorea ein Plattfuß sowie eine nicht optimal funktionierende Neuerung am RB6 gebremst hatten und er am Samstag-Vormittag nach anhaltenden Problemen sogar über Platz 16 nicht hinausgekommen war.

Weltklasse
Als es um etwas ging, waren nicht nur die Red-Bull-Mechaniker, sondern auch Vettel und der aerodynamisch geniale RB6 von Adrian Newey wieder Weltklasse. In der "Overtime" jagten er und Webber Alonso noch die vermeintliche Pole ab und fuhren in die erste Startreihe, die zum bereits achten Mal in diesem Jahr von beiden Red-Bull-Boliden gebildet wird.

Webber hatte als letzter der fünf noch im Rennen befindlichen WM-Kandidaten am Samstag seinen achten und letzten frischen Motor ausgepackt. Am Ende musste er sich aber "Seb" vor der erstaunlich gut besuchten Haupttribüne dennoch um 74 Tausendstel geschlagen geben. "Wir haben viel probiert und es hat nicht funktioniert. Trotzdem sind wir immer ruhig und zuversichtlich geblieben", zeigte sich der Deutsche erleichtert. Natürlich sei das Auto wieder sehr schnell gewesen. "Aber man muss es trotzdem auch erst mal hinkriegen. Japan war schön, aber jetzt sind wir in Korea."

Hamilton bleibt Sieganwärter
Während Lewis Hamilton als Vierter in der Startaufstellung auch am Sonntag zu den Sieganwärtern zählt, kam sein McLaren-Teamkollege Jenson Button über Platz sieben nicht hinaus. "Hamilton wird gleich am Start alles versuchen, wir haben hoffentlich Alonso als Puffer. Aber Fernando ist und bleibt unser Hauptgegner", war auch Red Bulls Motorsport-Berater Helmut Marko überzeugt, dass der Spanier am Sonntag die härteste Nuss wird.

Alonso selbst regte die erneute Red-Bull-Doppel-Pole schon gar nicht mehr auf. "Es ist Samstag, also sind sie vorne. Sie haben bisher 95 Prozent der Poles geholt, also nichts Neues", stichelte der zweifache Ex-Weltmeister und versprach bedingungslose Attacke. "Wenn wir am Samstag so nahe dran sind am Red Bull, sieht es gut auf für uns", frohlockte der Asturier.

Red Bull liegen die Kurven
Die langen Geraden am Beginn der 5,6 Kilometer langen Strecke liegen den "Bullen" in der Tat weniger. Allerdings holen Vettel und Webber die dort verlorenen Zehntel in den Kurven des restlichen Streckenteils locker wieder auf. "Daher wäre es wichtig, dass ich trotz der unterhaltsamen Geraden gleich vorne wegkomme und das Rennen kontrollieren kann", meinte Vettel. Webber "freute" sich über Platz zwei. "Pole wäre natürlich besser gewesen. Aber Platz zwei ist besser als viele anderen Positionen."

Die Red-Bull-Fahrer haben nun zusammen in diesem Jahr 14 von 17 möglichen Poles geholt. Nur einmal Hamilton und zweimal Alonso haben bisher da mitgemischt. Gelingt am Sonntag ein Doppelsieg und McLaren kommt über zwei Punkte nicht hinaus, gehört der Konstrukteurs-Titel bereits vorzeitig den "Österreichern". "Ein Grund ist, dass wir zwei Fahrer haben, die sich gegenseitig ans Limit pushen, während Button und Alonso in der Regel nicht so gefordert werden", erklärte Marko die Dominanz seiner Truppe. Der zweite Grund? "Wohl irgendwo in der Technik", meinte der Grazer lächelnd.

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