Fahrer drohen mit Streik
"Formel-Angst" nach Reifen-Chaos
02.07.2013
Alle schießen sich auf Reifenhersteller Pirelli ein.
Gummifetzen flogen durch die Luft. Millionen TV-Zuschauern stockte der Atem. Nach den vier Reifenplatzern beim GP in Silverstone
geht die Angst um. Die Pannen lösen eine neue Sicherheitsdiskussion aus.
Lewis Hamilton, bei dem in der achten Runde das linke Hinterrad explodierte, meinte entsetzt: "Ich riskiere für diese verdammten Reifen nicht mein Leben!" Auch Formel-1-Legende Niki Lauda
war schockiert: "Mit den Reifen kann es Tote geben!" Lauda fordert: "So geht's nicht weiter. Wir brauchen neue Reifen."
Niki Lauda fordert sofort neue Reifen von Pirelli
Die Fahrer selbst gehen sogar einen Schritt weiter und drohen mit einem Streik
beim nächsten Grand Prix am Sonntag am Nürburgring. Felipe Massa, an dessen Ferrari auch ein Reifen platzte, bestätigt: "Darüber werden wir ganz sicher diskutieren. Für unsere Sicherheit könnten wir das tun."
Rennen in Silverstone stand vor dem Abbruch
Die spektakulären Reifenplatzer und die Ratlosigkeit über die Ursachen hätten in Silverstone fast zum Rennabbruch
geführt. "Ziemlich dicht davor" sei er gewesen, verriet FIA-Renndirektor Charlie Whiting. Reifenhersteller Pirelli gerät damit immer mehr unter Druck. Was können die Italiener bis zum Freitagtraining am Nürburgring überhaupt verändern? Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery erklärte: "Wir haben etwas gesehen, dass wir nicht verstehen."
Die Formel 1 wird zur "Formel Angst". Selbst Silverstone-Sieger Nico Rosberg gab zu: "Ich hatte auch Schiss, dass meine Reifen kaputtgehen!"