Beim ServusTV-Besuch im Salzburger Hangar-7 sorgte Formel-1-Legende Gerhard Berger (64) für Aufregung.
Wie oe24 berichtete, klagten fast alle Piloten nach der Hitzeschlacht von Katar (bis zu 50 Grad im Cockpit) über körperliche Probleme. Esteban Ocon (Alpine) hatte sich während des Rennens mehrmals im Helm übergeben. Lance Stroll (Aston Martin) taumelte nach dem Rennen Richtung Krankenwagen, und Logan Sargeant (Williams) gab überhaupt auf.
'Wenn du topfit bis, wird dir nicht schlecht'
Gerhard Berger hat wenig Mitleid für die Piloten von heute: "Uns ist es früher auch so gegangen", so der ehemalige Ferrari- und McLaren-Pilot. Diesmal scheinen die Burschen ans Limit gegangen zu sein. Es ist einfach eine Frage der Kondition. Wenn du topfit bist, wird dir nicht schlecht." Harte Aussage!
Berger setzt nach: "Es ist ein Konditionsproblem und ein Kreislauf-Thema. Wenn man einen Verstappen oder einen Hamilton fragt, wird es denen auch bei diesen Temperaturen nicht schlecht. Das (die Hitze, d. Red.) ist ein Faktor, den man am Radar haben muss, wenn gewinnen will."
Der 10-fache GP-Sieger geht allerdings auch mit sich selbst hart ins Gericht: "Ich war vor allem in der ersten Hälfte meiner Karriere oft am Limit. Aber ich hab mein Limit einteilen müssen. Zum Beispiel beim Hitzerennen in Adelaide hab ich in den letzten Runden den Speed reduzieren müssen, um nicht in so eine Situation zu kommen. Dadurch hab ich natürlich auch Plätze verloren."
Das war offenbar einer der Gründe, weshalb Berger gegen seinen Teamkollegen Ayrton Senna, der ähnlich wie jetzt Verstappen immer perfekt vorbereitet war, oft alt aussah: "Mir ist auch öfter schlecht geworden, weil ich nie eine Kondition gehabt hab." In der ServusTV-Sendung gab dann auch Bergers ehemaliger F1-Kollege Christian Danner (65) seinen Senf dazu: "Es war keine Überraschung, dass es in Katar heiß werden würde, da konnte man davon ausgehen. Es kann nicht sein, dass die Fahrer nicht gut genug trainiert sind - sie sind einfach falsch trainiert. Man könnte ja auch das Rad in die Sauna stellen."
Berger über Verstappen: 'Noch besser als Senna'
Abgesehen von der "besten Fitness" ist Verstappen für Berger inzwischen der Beste aller Zeiten: "Er ist einfach faszinierend, sensationell wie der Bursche so viele Rennen ohne den geringsten Fehler abspult. Nicht einmal kleine Fehler kannst du erkennen. Er ist einfach ein Überkönner.“ Vor dem Österreich-GP Anfang Juli hatte Berger Verstappen noch auf einer Stufe mit "Jahrhundert-Legende" Ayrton Senna gesehen. Inzwischen stuft er den Red-Bull-Star noch höher ein: "Mit Verstappen haben wir das erste Mal einen Fahrer, bei dem ich sage, dass der so gut ist wie der Senna. Oder nein, der ist eigentlich noch besser.“