Geheimklausel

F1-Hammer! Darum droht Perez jetzt doch Aus bei Red Bull

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Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko hat es im oe24-Interview angedeutet - jetzt verdunkeln sich die Wolken beim Mexikaner: Sergio Perez droht trotz Vertrags-Verlängerung das Aus bei den Bullen.

Plötzlich steht Sergio Perez im Fokus: Obwohl der Teamkollege von WM-Dominator Max Verstappen in den vergangenen sechs Rennen gerade mal 15 Punkte gesammelt hat, drängten sich im Vorfeld des Ungarn-GP (Sonntag, 15 Uhr, ORF1) viele Reporter um den Vize-Weltmeister. Bei über 30 Grad im Schatten stellt sich der Mexikaner tapfer der Journalisten-Meute. "Ich bin schon so lange in diesem Business. Ich weiß, dass es nur darauf ankommt, wo ich nach dem Saisonende in Abu Dhabi stehe", versuchte Pérez seine aktuelle Krise wegzureden. "Es ist eine Achterbahn und ich hoffe, dass die Form bald wieder da ist." 

Bereits 134 Punkte Rückstand auf Teamkollege Verstappen

Wenn man bei Red Bull fahre, sei der Lärm um einen eben etwas lauter. Aber deswegen habe Perez dort auch wieder als Teamkollege von Dreifach-Champion Verstappen unterschrieben. Es sei eine Herausforderung, vor der er gerade stehe, ein "Teufelskreis". Aber er sei dafür stark genug. Zuspruch bekommt er aus seiner Heimat. "Es ist nicht der Pilot, es ist das Auto", schrieb die Zeitung El Universal. "Es scheint, als ob die bekannte Guillotine von Red Bull über ihm schwebt."

Ex-Weltmeister Jenson Button forderte als TV-Experte bereits: "Sie können das nicht ewig so weiterlaufen lassen. Wenn er beim nächsten Rennen nicht wieder in die Punkte fährt, müssen sie ihn bald aus dem Auto holen und einen anderen Fahrer reinsetzen." Letzte Ausfahrt Mogyoród, Hungaroring-Straße 10? Das Rennen, das zu einer Hitzeschlacht zu werden droht, könnte auch Perez' Schicksal besiegeln - Vertrag bis Ende 2026 hin oder her.

"Jeder Top-Fahrer hat Leistungs-Klauseln im Vertrag"

Wie oe24 berichtete, soll es eine Klausel für das vorzeitige Ende der in diesem Jahr erst verlängerten Zusammenarbeit geben: Und zwar, wenn Pérez nach diesem und dem danach noch folgenden Grand Prix von Belgien mehr als 100 Punkte Rückstand auf seinen Teamkollegen hat, kann der Vertrag aufgelöst werden. oe24 wollte von Marko wissen, ob es dieser Passus tatsächlich existiert, worauf der Jurist meinte: "Jeder Topfahrer hat leistungsbezogene Klauseln im Vertrag."

Perez' Problem: Es hat jetzt bereits 137 Punkte Rückstand auf Verstappen. Um die in zwei Rennen aufzuholen, braucht der Mexikaner wohl ein kleines Wunder. Zumal Verstappen als Ungarn-Sieger der vergangenen beiden Jahre nach Budapest angereist ist und Belgien ein Beinahe-Heimrennen für den Niederländer mit belgischer Mutter ist. Mindestens 37 Punkte aufzuholen scheint eine kaum realisierbare Mission für Verstappens Kollegen.

Seit 2021 fährt Pérez an der Seite Verstappens. In der Zeit gelangen ihm fünf Siege, sechs sind es insgesamt. Sein Teamkollege kommt im selben Zeitraum auf 51 von insgesamt 61 Siegen. Im vergangenen Jahr reichten allein die Punkte von Verstappen deutlich, um in der Konstrukteurswertung zu gewinnen. Wichtig ist die, weil sie über die Verteilung der Gelder an die Rennställe entscheidet.

Doch durch die drängelnde Konkurrenz in diesem Jahr mit einem starken McLaren und einem wieder erstarkten Mercedes sowie Ferrari kann auch Red Bull nicht allein auf Verstappen setzen. "Wir brauchen auch mit Blick auf die Konstrukteurswertung zwei Fahrer vorne, und wir hoffen immer noch, dass Sergio Pérez zu seiner Form zurückfindet", schrieb Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko auf der hauseigenen Online-Plattform "speedweek.com" vor dem Ungarn-GP.

Das sind allerdings noch die wohlwollendsten Formulierungen. Als "unhaltbar" bezeichnete Teamboss Christian Horner gar Perez' Form in jüngster Zeit. In der Sommerpause wollen sich die Verantwortlichen zusammensetzen und "die Situation evaluieren". Auch beim Zweit-Team Racing Bulls.

Hoffnung macht sich Daniel Ricciardo, der 2014 in einem Red Bull in Ungarn gewann. Ansprüche meldete aber auch der 24-jährige Yuki Tsunoda in Ungarn an. "Ich habe es verdient, neben Max zu sitzen", sagte der Japaner. Das sei doch normal, dass Tsunoda aufsteigen wolle, kommentierte Pérez gelassen. "Ich werde in Abu Dhabi auf meine Saison zurückschauen und sie beurteilen."

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