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Knalleffekt

Hammer: Ferrari-Duo Leclerc und Hamilton nach China-GP disqualifiziert

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Mega-Nachspiel beim F1-Grand-Prix von China: Der ursprünglich Fünftplatzierte Charles Leclerc wurde ebenso disqualifiziert wie sein unmittelbar dahinter platzierter Ferrari-Kollege Lewis Hamilton.

Der McLaren-Doppelsieg in Shanghai (Oscar Piastri vor Lando Norris) wurde von einer Disqualifikations-Welle überschattet: Die Nachwaage der Autos nach dem Shanghai-GP ergab: Der Ferrari von Leclerc war zu leicht (799 statt der erforderlichen 800 kg Mindestgewicht) wie der Alpine von Pierre Gasly (ursprünglich 11.). Beim Auto von Rekordweltmeister Hamilton, der am Samstag überraschend das Sprintrennen gewonnen hatte, ergaben Nachmessungen, dass die Mindestmaße nicht eingehalten wurden - Teile des Unterbodens waren minimal zu dünn.

Mercedes-Rookie Antonelli Sechster

Damit rücken Esteban Ocon (Haas) und Mercedes-Jungstar Kimi Antonelli hinter George Russell (Mercedes/3.) und Titelverteidiger Max Verstappen (Red Bull/4.) auf die Plätze 5 und 6 vor. Mit Oliver Bearman (Haas) schafft es ein weiterer Rookie als Achter in die Punkteränge.

Für McLaren war es der 50. Doppelsieg in der F1-Historie. "Ich bin sehr glücklich. Das Auto war mega, es war ein unglaubliches Wochenende. Ich bin einfach stolz, nach letzter Woche habe ich das verdient", sagte Piastri, der beim Saisonauftakt in seiner australischen Heimat wegen eines Ausritts nicht über den neunten Platz hinausgekommen war.

Norris baute WM-Führung trotz Brems-Panne aus

In der WM-Gesamtwertung führt Norris, der am Ende des China-GP mit erheblichen Bremsproblemen zu kämpfen hatte, nun wieder mit 8 Punkten Vorsprung auf Weltmeister Verstappen. "Das war der schlimmste Alptraum, aber ich habe überlebt", atmete Norris mit Blick auf sein "langes Bremspedal" auf. "Ich hatte Glück, dass ich das Rennen beenden konnte. In den letzten Runden sind die Bremsen immer schlimmer geworden."

Verstappen rettete mit starkem Finish den 4. Platz. Der Red-Bull-Serienchampion hatte anders als beim 2. Rang in Melbourne aber keine Chance, in den Kampf um den Sieg einzugreifen. "Beim Start ist er unglücklich eingezwickt worden, dann hat er den Anschluss an die Spitze verloren", analysierte Red-Bull-Mastermind Helmut Marko. Liam Lawson kam im zweiten Red Bull nicht über Rang 12 hinaus. Dem Perez-Nachfolger droht der vorzeitige Rauswurf. Red Bull liegt nur auf Platz 3 der Konstrukteurs-WM.

McLaren untermauert Favoritenrolle

Wie am Schnürchen hingegen läuft's bei McLaren. Piastri hatte sich am Samstag nach Platz 2 im Sprint seine erste Pole Position für einen GP gesichert und verteidigte seine Führung beim Start gegen Russell. Teamkollege Norris nutzte das Duell und schummelte sich in der Schneckenkurve außen am Mercedes-Piloten vorbei. Dahinter verlor Verstappen zwei Positionen an das Ferrari-Duo.

Leclerc touchierte am Start mit Hamilton

Für Ferrari hatte der GP schon mit einem Fauxpas begonnen: Leclerc beschädigte sich seinen Frontflügel bei einer leichten Berührung mit Teamkollege Hamilton.

Am Ende der 14. Runde eröffnete Piastri die erste Boxenstopp-Serie der Spitzenpiloten. Russell wechselte seine Reifen eine Runde früher als Norris und ging wegen des sogenannten Undercuts am McLaren-Star vorbei. Dieser stellte die ursprüngliche Reihenfolge aber eine Runde später wieder her. Alexander Albon blieb im Williams indes länger auf der Strecke und durfte an seinem 29. Geburtstag einige Führungsrunden drehen.

In der 20. Runde orderte Ferrari einen Positionswechsel zwischen Hamilton und Leclerc an, da der Monegasse deutlich schneller unterwegs war als der Rekordweltmeister. Leclerc beschwerte sich am Boxenfunk, dass die Entscheidungsfindung bei der Scuderia aber so lange benötigte. Hamilton ärgerte sich, weil er von seinem Team zu wenige Informationen erhalten hatte. Das sollte sich nach der Disqualifikation ohnehin relativieren..

 An der Spitze drehte Piastri ungefährdet seine Runden, in seinem Rückspiegel wurde Russell immer kleiner. Die Spitzenplätze schienen in einem mäßig spannenden GP fixiert. Einzig Verstappen überholte noch Hamilton (zusätzlicher Boxenstopp) und Leclerc. Doch dann begannen die Bremsprobleme bei Norris. In der letzten Runde schrumpfte der Vorsprung auf Russell erheblich - am Ende rettete der Vizeweltmeister knapp eine Sekunde ins Ziel.

Die Ferrari-Stars standen hingegen fast drei Stunden nach Rennende ohne Punkte da.

Bis zum nächsten GP in zwei Wochen in Japan gibt's jedenfalls viel Diskussionsstoff!

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