Eiszeit nach Silverstone-Crash

Formel 1: WM-Kontrahenten schießen scharf

18.07.2021

Der Crash von Max Verstappen in Silverstone befeuert die Rivalität zwischen Red Bull und Mercedes so richtig.

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© oe24-Fotomontage
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WM-Verfolger Lewis Hamilton kickt WM-Leader Max Verstappen aus dem Rennen in Silverstone. Am Ende gewann der Brite sogar noch - macht im WM-Kampf 25 Punkte gut. Im ORF-Interview hat Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko einen klaren Schuldigen ausgemacht: „Ich kann nur die Fernsehbilder kommentieren, die waren eindeutig. Alle Wiederholungen haben gezeigt, dass Hamilton mit dem linken Vorderrad das Hinterrad von Verstappen berührt hat und ihn dadurch von der Strecke gedrängt hat. Es war genug Platz innen, Max hat den Platz gelassen“, betonte Marko.

Der 78-Jährige schoss scharf in Richtung des Briten: „Das ist schon nicht mehr eine Sportstrafe, das ist sowas von gefährliches Verhalten, das muss man irgendwie anders beurteilen. Es ist ganz klar, wer als erster in der Kurve war. Die Folgen sind gemeingefährlich.“ Der Gesundheitszustand des Niederländers wurde daraufhin im Krankenhaus gecheckt. Verstappen klagte über Schwindelgefühle und Unwohlsein.

Horner: "Zu hundert Prozent die Kurve von Max"

"Die ganze Schuld liegt bei Hamilton", teilte Red-Bull-Teamchef Christian Horner vor dieser Entscheidung FIA-Renndirektor Michael Masi über Funk mit. "Es war zu hundert Prozent die Kurve von Max." Mit einer Zehn-Sekunden-Strafe sei die Angelegenheit nicht erledigt gewesen. "Wir werden sehen, welche Optionen uns zur Verfügung stehen. Es ist keine Strafe, wenn du dann das Rennen gewinnst. Dann ist das keine Strafe, so Horner nach dem Rennen.

Red Bull plant Protest bei der FIA

Christian Horner erklärt, dass sich das Team nun gleich überlegen werde, ob man einen Protest bei der FIA einlegen könne. "Wir klären gerade, welche Optionen die Regeln [für einen solchen Fall] vorsehen. Wir werden darüber nachdenken und uns die Beweisdaten noch einmal ansehen. Für uns ist die Sache sehr, sehr klar, so Horner gegenüber dem "ORF".

Wolff: "Laut Regelwerk keine Strafe gerechtfertigt"

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagte Masi, er habe ein E-Mail mit Diagrammen über die Positionen der Autos geschickt. "So ein Unfall sieht immer hässlich aus. Aber das gehört zum Rennfahren dazu, das ist hart", stellte er im ORF-Interview fest. "Lewis war über die Mitte des Autos hinaus, dann gehört die Kurve dir. Das ist einfach die Regel, das kann man nachlesen. Es gibt sogar Zeichnungen." Strikt nach dem Regelbuch wäre "keine Strafe gerechtfertigt. Das mag vielleicht manchen ärgern, aber das ist einfach so." Hamilton sei jemand, "der nie aggressiv fährt und jemanden rausschießt".

WM-Kampf wird zum Krimi

Fakt ist: Der WM-Kampf wird zum Krimi bis zum letzten Rennen. Nun konnte Hamilton zwar zurückschlagen, beim nächsten GP von Ungarn wird Verstappen aber sicherlich gestärkt und mit viel Wut im Bauch zurückkommen.

Der Crash hier im Video:

 

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