Helmut Marko im Interview

"Max war noch lang nicht am Limit"

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Im letzten GP vor der Sommerpause droht ein Regenchaos. Helmut Marko erklärt, was uns erwartet.  

Wenn der Red-Bull-Motorsportchef Richtung Belgien abhebt, sollte er Regenkleidung im Gepäck haben. Für den Klassiker in Spa wird "typisches Ardennenwetter" prognostiziert: Regen an allen drei Tagen (Wahrscheinlichkeit zwischen 82 und 90%), frischer Wind und mäßige Temperaturen. Im ÖSTERREICH-Interview erklärt Marko, warum sich die Konkurrenz noch wärmer anziehen muss.

ÖSTERREICH: Eine Frage an Helmut Marko, den Kunstliebhaber: Bei der Hungaroring-Siegerehrung zerstörte Norris die wertvolle Siegertrophäe aus Herend-Porzellan -fanden Sie das auch so lustig wie die Fahrer am Podest?

Helmut Marko: Die Ungarn sind berühmt für ihre Liebe zu wertvollem Porzellan. Schon zu unserer Zeit gab's dort wunderschöne Schalen und Vasen. Die Kopie des Pokals kommt zu uns ins Werk, und ich werde Max schon beibringen, das Original, das er ersetzt bekommt, zu schätzen. Das ist ungarische Tradition, das müssen die jungen Leute erst kapieren.

ÖSTERREICH: Abgesehen von Pannen bei der Siegerehrung kann Verstappen aber nichts stoppen, oder?

Marko: Na ja, wenn das Auto wie im Budapest-Qualifying nicht optimal liegt, spüren wir, dass die anderen näher kommen.

ÖSTERREICH: Trotzdem gab es mit 33,731 Sekunden den größten Vorsprung seit fast zwei Jahren ...

Marko: Das stimmt schon, im Renntrimm sind wir weit vorn. Max hätte tatsächlich noch schneller fahren können, er war noch lang nicht am Limit.

ÖSTERREICH: Toto Wolff meint angesichts der Red-Bull-Überlegenheit, das sei wie Formel 1 gegen Formel 2. Wieso ist dann Perez nicht jedes Mal Zweiter?

Marko: Er ist eh schon deutlich besser, indem er sich vom 9. Startplatz auf 3 vorgekämpft hat. Endlich hat er es auch wieder ins Q3 geschafft. Ein Aufwärtstrend ist zu sehen.

ÖSTERREICH: Stimmt es, dass Perez Ärger mit euch bekam, weil er am Freitag sein Auto zerstörte, was bei der Bergung den Blick auf den Unterboden freigab?

Marko: Was wollen Sie jetzt hören? Zum Glück gab's wenig zu sehen im Gegensatz zu der Präsentation in Monte Carlo. Die Unterboden-Konstruktion ist sehr kompliziert, die Aerodynamik wirkt sich aufs Fahrverhalten aus.

ÖSTERREICH: Schuldlos in einen Crash war Ricciardo in seinem ersten Rennen für AlphaTauri verwickelt. Wie zufrieden sind Sie mit seinem Comeback?

Marko: Das war ein Einstand nach Maß, Daniel wäre im Punktebereich gewesen. Es war absolut richtig, ihn zu holen. Er bringt eine positive Stimmung und Energie mit.

ÖSTERREICH: Vielleicht klappt's ja in Spa mit Punkten, was erwartet uns da?

Marko: Regen -und da wird sich die Verstappenheit (lacht über den Versprecher, d. Red.), ich meine die Verstappen-Überlegenheit noch krasser zeigen.  

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